11. April 2019, 13:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bewässerungsuhren sorgen im Sommer per Zeitsteuerung für Feuchtigkeit im Garten zum richtigen Zeitpunkt. Hightech-Bewässerungsuhren können noch mehr: Sie messen den Niederschlag, die Feuchte des Bodens und bewässern einzelne Bereiche nach Bedarf.
Bewässerungsuhren funktionieren im Prinzip wie Zeitschaltuhren, die wir aus dem Bereich der Elektrik kennen. Mit dem Unterschied, dass sie Wasser- statt Stromleitungen freigeben und diese, nach einer zuvor eingestellten Zeit, wieder verschließen.
Mechanische Modelle
Es gibt einfache, rein mechanische Modelle, die lediglich über einen Countdown verfügen und von Hand angestellt werden müssen. Ähnlich der klassischen Eieruhr aus der Küche schalten sie sich (je nach Modell) nach 10 bis 120 Minuten wieder ab.
Vollautomatische Bewässerung
Aufwendigere Bewässerungsuhren haben eine Speichereinheit, in der Sie Zeitintervalle einprogrammieren können, mit mehreren unterschiedlichen Schaltungen pro Wochentag. Schließlich gibt es Ausführungen, an die sich mehrere Bewässerungsleitungen montieren lassen. Somit können Sie ausgewählte Bereiche Ihres Gartens in unterschiedlicher Stärke und Frequenz bewässern. Die Hightech-Variante sind Luxusmodelle, die sich mit im Garten verteilten Feuchtigkeitssensoren koppeln lassen und eine vollautomatische Bewässerung nach Bedarf ermöglichen.
Auch interessant: So überstehen Gartenpflanzen den Urlaub unbeschadet
Bewässerungsuhren: Nicht nur im Urlaub
Bewässerungsuhren erledigen den Regenmacher-Job nicht nur bei tagelanger Abwesenheit des Gartenbesitzers. Sie können auch im täglichen Dauereinsatz sinnvoll sein. Weil die Verdunstungsrate von Wasser in den frühen Morgenstunden am geringsten ist (zwischen 4 und 6 Uhr), nehmen der Boden und die Pflanzenwurzeln die Flüssigkeit dann am besten auf. Wer also nicht zu nachtschlafender Zeit aufstehen will, um seinem Garten die ideale und zeitintensive Beregnung zu ermöglichen, schließt seine Sprenger an einen solchen Automaten an. Denn lassen Sie es im gleißenden Sonnenschein regnen, ist das für fast alle Pflanzen absolut schädlich. Grund: Die gewölbten Wassertropfen wirken auf den Blättern und Blüten wie Brenngläser, die Sonnenstrahlen werden gebündelt und verbrennen die Blattoberfläche.
Bewässerungsuhren: Anschlüsse und Kompatibilität
Die Kompatibilität der Geräte ist theoretisch mit allen Schläuchen, Gartensprengern und Beregnungsanlagen gegeben, denn der Wasserauslass ist bei allen gängigen Modellen mit Standard-Gewinden der Größen 3/4 oder 1/2 Zoll ausgestattet. Das entsprechende Gegenstück lässt sich auf jeden handelsüblichen Gartenschlauch klemmen. Die meisten Geräte werden direkt unter den Wasserhahn an der Außenwand angeschlossen. Das Hahngewinde (bei großen Hähnen beispielsweise 1 Zoll) müssen Sie gegebenenfalls mit einem aufschraubbaren Reduzierstück, oft im Lieferumfang, mit der Bewässerungsuhr (beispielsweise auf 3/4 Zoll) verbinden.
Da das Gerät die Sommersaison über angeschlossen bleibt, sind Kupplungsstücke, die ja ein schnelles Befestigen und Lösen ermöglichen sollen, überflüssig. Und selbst die sind mittlerweile fast alle kompatibel. Sie können also einen Kärcher-Bewässerungsautomaten an einen Gardena-Schlauch anschließen und umgekehrt.
Kaufratgeber 8 empfehlenswerte Bewässerungssysteme für den Garten
Garten-Bewässerung Das müssen Sie vor dem Kauf eines Rasensprengers wissen
Tipps Automatische Bewässerung im Garten planen und installieren
Ausbau zum Bewässerungscomputer
Der Übergang von der Bewässerungsuhr zum Bewässerungscomputer ist fließend. Verschiedene Modelle bieten kombinierbare Zusatzmodule, die sehr umfassend sein können: Feuchtigkeitssensoren messen den Wasseranteil des Bodens und Regensensoren den Niederschlag in verschiedenen Bereichen des Gartens.Der Bewässerungscomputer steuert dann nach Bedarf ein Dutzend und mehr unterschiedliche Systemdüsen einzeln (!) an, die versteckt im Boden verlegt sind. Während diese Luxus-Systeme einen 230-Volt-Stromanschluss benötigen (und sich teilweise auch per WLAN und Smartphone steuern lassen wie das Gardena Smart Sensor Set), verfügen die oben genannten Standardgeräte über einen Batteriebetrieb. Oft tut es ein 9-Volt-Block, der laut Herstellerangaben für eine Sommersaison halten soll.