30. April 2024, 11:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Birnblattsauger gehört zu den Blattflöhen. Was harmlos klingt, kann an Birnbäumen beträchtliche Schäden verursachen und deutliche Ernteeinbußen zur Folge haben. myHOMEBOOK erklärt, wie man den Birnblattsauger erkennt und bekämpft.
Eingerollte, bräunliche Blätter, kleine, verschmutzte Birnen und deutlicher Befall an den Trieben des Birnbaums: Treten diese Merkmale an einem auf, ist der Baum sehr wahrscheinlich mit dem Birnblattsauger befallen. Diese Blattflohart hat sich als Schädling auf den Birnbaum spezialisiert. Wer früh genug eingreift, kann eine stärkere Ausbreitung verhindern und so im Spätsommer und Herbst äußerlich wie innerlich gesunde, aromatische Birnen ernten.
Übersicht
Symptome für einen Binblattsauger-Befall
Kurz nach der Blüte des Birnbaums zeigen sich die ersten Symptome eines Befalls mit dem Birnblattsauger. Hierzu gehören:
- Starkes Einrollen und Kräuseln der Blätter und Triebe, anschließende Verfärbung ins Schwarze und Absterben der Triebe.
- Diese Schäden werden durch das Saugen der Birnblattsauger und ihrer Larven verursacht, die bald in großer Zahl an den Zweigen und Blättern sitzen.
- Die Larven sind hellbeige bis gelbweiß und wirken auf den ersten Blick wie ein schuppiger Belag auf der Pflanze.
- Der Birnblattsauger scheidet eine Menge Honigtau aus, den wiederum Ameisen abernten. Breite Ameisenstraßen den Birnbaum hinauf sind daher ebenfalls ein Indiz für einen Befall mit dem Birnblattsauger. Darüber hinaus begünstigt der Honigtau wiederum die Ansiedelung von Rußtaupilzen. Die Früchte und Triebe verfärben sich durch diesen Pilz ebenfalls schwarz.
- Besonders junge Birnbäume können durch einen starken Befall mit dem Birnblattsauger geschwächt werden und eine Ernte teilweise oder sogar komplett ausbleiben.
Behandlung des Birnblattsaugers
Wie auch bei vielen anderen Schädlingsarten hilft beim Birnblattsauger eine Reihe von Maßnahmen, die auf die Entfernung bzw. Eindämmung des Insekts abzielt:
- Befallene Triebe und Blätter sollten großzügig abgeschnitten werden, die Abfälle dürfen hierbei auf keinen Fall auf den Kompost oder den Totholzhaufen im Garten, da dies eine weitere Ausbreitung begünstigen kann. Abfälle dieser Art sollten immer in den Hausmüll.
- Speziell auf Birnblattsauger zugeschnittene Insektizide können die Ausbreitung eindämmern. Hierbei sollte aber bedacht werden, dass die Früchte der mit diesen Insektiziden behandelten Bäumen vor dem Essen gründlich gewaschen werden – so wie gespritzte Früchte aus dem Supermarkt eben auch.
- Die Behandlung mit den Insektiziden sollte im besten Fall nach einem Regenguss erfolgen, denn dieser kann den Honigtau auf dem Birnblattsauger teilweise herunterwaschen. Honigtau hat eine schützende Eigenschaft bei den Blattflöhen und macht Insektizide somit weniger wirksam.
- Außerdem gibt es die sogenannte Austriebsbehandlung, die einen Teil der am Stamm überwinternden Birnblattsauger beseitigen soll. Die Frühjahrsbehandlung hingegen zieht auf die Larven der zweiten Generation ab. Je rechtzeitiger diese Behandlungen durchgeführt weniger, desto größer ist die Chance auf schadfreie Birnen im Sommer und Herbst.
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Biologische Bekämpfung und Vorbeugung
Neben den hochwirksamen, aber leider auch für Mensch und Tier giftigen Insektizide gibt es eine Reihe von natürlichen Feinden des Birnblattsaugers. Diese könne helfen, die Population des Schädlings stark einzudämmen. Dazu gehören die Räuberische Blumenwanze, aber auch Marienkäfer, Florfliegen und Ohrwürmer. Wer von diesen Nützlingen zu wenige im Garten hat, kann in Gartencentern oder auch in Online-Shops Larven dieser Insekten kaufen und sie in befallenen Bäumen aussetzen. Dies hilft nicht nur bei der Bekämpfung des Birnblattsaugers, auch Blattläuse und andere Schädlinge werden von Marienkäfern und Co. in Schach gehalten.
Nützlinge in den Garten locken
Es muss nicht immer gleich die Chemiekeule sein. Wer Schädlinge in seinem Garten Einhalt gebieten will, kann hier auf die Kraft der Natur setzen. Nützlinge wie Florfliegen oder auch Marienkäferlarven sind wahre Fressmaschinen, wenn es um Schädlinge wie Birnblattsauger oder Blattläuse geht. Allerdings sind in Gärten mit wenig Vielfalt und einem breitflächigen Einsatz von Insektiziden und Pestiziden meist wenige Insekten zu Hause. Um diese anzulocken, sollten chemische Schädlingsbekämpfungsmittel vermieden werden. Gleichzeitig locken eine große Pflanzenvielfalt, Totholzhaufen, Wildblumenwiesen oder auch Insektenhotels Nützlinge an und können so auf Dauer für ein besseres Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlichen sorgen.