21. Juni 2022, 14:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wenn Blattläuse einen Apfelbaum für sich entdeckt haben, vergeht uns meist ganz schnell der Appetit. Doch nicht nur uns wird bei dem Gedanken an die kleinen Krabbler unwohl – auch für den befallenen Baum ist es eine Tortur. Was tun?
Da hegt und pflegt man seinen Apfelbaum und hofft auf saftige und leckere Äpfel. Doch dann stellt man plötzlich fest, dass sich Blattläuse auf dem Apfelbaum niedergelassen haben. Die Schädlinge befallen Pflanzen quasi über Nacht. Aufgrund ihrer winzigen Größe sind sie nur schwer zu erkennen. Meist sieht man nur den Schaden, den sie angerichtet haben, und das auch erst nach einer gewissen Zeit. Jetzt ist schnelles Handeln angesagt! myHOMEBOOK verrät, wie man vorgeht.
Übersicht
Warum trifft es so oft Apfelbäume?
Ein schwacher Baum ist anfällig für Schädlinge. Die Ursachen für Blattläuse am Apfelbaum sind vorwiegend dieselben. Zu viel Stickstoff im Boden begünstigt beispielsweise nicht nur die Anfälligkeit für Schädlinge, sondern auch der Ertrag fällt oftmals gering aus. Stickstoff regt den Apfelbaum an, mehr Pflanzensaft zu produzieren und der wiederum lockt Blattläuse an.
Ein weiterer Grund, warum es immer wieder die Apfelbäume trifft, kann ein falscher Standort sein. Zwar variiert der Standort je nach Sorte, aber prinzipiell mögen Apfelbäume keine Staunässe oder zu lehmigen Boden. Das Fehlen natürlicher Fressfeinde kann ebenfalls ein Grund sein, warum es mal wieder den Apfelbaum getroffen hat. In einem naturnahen Garten mit einer großen Abwechslung von Pflanzen siedeln sich die Feinde der Blattläuse von ganz allein an. In vielen Gärten trifft man aber auf Monokulturen, da haben Blattläuse ein leichtes Spiel.
Welche Blattläuse befallen meinen Apfelbaum?
Vornehmlich werden Apfelbäume hierzulande von Röhrenblattläusen heimgesucht. Zu ihnen zählen unter anderem die Große Rosenblattlaus, die Apfelblutlaus und die Grüne Apfelblattlaus. Sie leben in Kolonien und können innerhalb weniger Wochen mehrere Generationen bilden.
Woran erkennt man einen Befall?
Blattläuse konzentrieren sich bei ihren Mahlzeiten auf junge und weiche Triebe. Sie saugen den Pflanzensaft und ziehen sich das Eiweiß heraus. Der Schaden zeigt sich meist an gekräuselten Blättern, da ihnen die Nährstoffe fehlen. Ein weiteres Zeichen, dass Blattläuse sich auf einem Baum angesiedelt haben, ist der sogenannte „Honigtau“. Damit meint man eine klebrige Substanz, die von den Blattläusen ausgeschieden wird. Ameisen sind ganz verrückt danach, daher sind auch meist Ameisen an befallenen Pflanzen zu finden.
Blattläuse loswerden
Da es sich bei dem Apfelbaum um eine Nutzpflanze handelt, sollten Pestizide oder andere chemische Mittel zur Vertreibung von Blattläusen absolut tabu sein. Aber zum Glück kann man auf natürliche Mittel zurückgreifen. Eine Übersicht von Mitteln gegen Blattläuse finden Sie hier. Da der Apfelbaum mitunter recht groß ist, schränkt es die Wahl der richtigen Waffe etwas ein. Dennoch gibt es Mittel und Wege, die Plagegeister loszuwerden.
Knoblauch-Sud
Der Knoblauch-Sud als Waffe gegen Blattläuse lässt sich in größeren Mengen herstellen und eignet sich daher hervorragend als Hausmittel für den Apfelbaum. Für 3 Liter braucht man nur 100 Gramm gehackten und aufgekochten Knoblauch. Das Gemisch müssen wir eine halbe Stunde ziehen lassen und schon kann der Baum eingesprüht werden.
Zwiebel-Sud
Ähnlich verhält es sich mit dem Zwiebel-Sud. 5 Liter lassen sich bereits aus wenigen Zwiebeln herstellen. Wir brauchen nur 40 Gramm gehackte Zwiebeln und 5 Liter gekochtes Wasser. Diese beiden Zutaten lässt man mindestens 3 Stunden ziehen.
Rainfarn-Sud
Eine weitere Möglichkeit, die Blattläuse am Apfelbaum zu bekämpfen, ist Rainfarn-Sud. Man benötigt 1,5 Kilo Rainfarn und 10 Liter Wasser. Der Rainfarn muss mindestens 24 Stunden im Wasser liegen und ziehen, anschließend wird das Gemisch aufgekocht und abgekühlt. Jetzt kann der Apfelbaum besprüht werden. Wenn der Baum zu groß ist, kann man in mit dem Gemisch auch gießen.
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Blattläuse am Apfelbaum vorbeugen
Wenn man am Baum Blattläuse entdeckt, ist es meist schon ziemlich spät und man hat nur noch die Chance, Schadensbegrenzung zu betreiben. Doch so weit muss es gar nicht kommen, man kann den Blattläusen auch vorbeugen.
Abwehrkräfte stärken
Ab und zu eine ordentliche Ladung Mulch oder Komposterde gibt dem Apfelbaum einen Energieschub und es stärkt auf Dauer seine Abwehrkräfte. Die Blattläuse bleiben zwar nicht weg, aber der Schaden, den sie anrichten, bleibt weitaus geringer.
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Verbündete einspannen
Blattläuse haben natürliche Fressfeinde. Marienkäfer beispielsweise, Schlupfwespen oder Schwebfliegen, auch der Ohrenkneifer hat Blattläuse zum Fressen gern. Manche Feinde der Blattläuse können inzwischen sogar im Fachhandel erworben und ausgesetzt werden. Auch hat man die Möglichkeit, den Garten so zu gestalten, dass die natürlichen Fressfeinde von allein den Weg in den Garten finden, beispielsweise durch das Anlegen eines Insektenhotels.
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Für Abwechslung sorgen
Wer seinen Garten möglichst abwechslungsreich gestaltet, muss sich wenig Sorgen um Blattläuse machen. Viele Pflanzen der gleichen Art sind nur allzu verlockend für Blattläuse. Legen Sie beispielsweise im Gemüsebeet am besten eine Mischkultur an, dann können sich die Pflanzen sogar untereinander helfen.