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Schädlinge

Die besten Hausmittel, um Blattläuse loszuwerden

Mit ihren Saugrüsseln stechen Blattläuse in Pflanzen und saugen den Pflanzensaft heraus
Mit ihren Saugrüsseln stechen Blattläuse in Pflanzen und saugen den Pflanzensaft heraus Foto: Getty Images / Aleksandr Rybalko
Christian Glass
Lena Hackauf
Christian Glass,

13. Juni 2024, 12:57 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Wer glaubt, dass Blattläuse nur im Garten zum Problem werden können, der irrt. Die Schädlinge machen auch vor Zimmerpflanzen keinen Halt. Sowohl im Garten als auch in der Wohnung kann man verschiedene Hausmittel einsetzen, um Blattläuse loszuwerden.

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Auf dem Speiseplan von Blattläusen steht der zuckerhaltige Pflanzensaft ganz oben. Die Tiere besitzen ein spitzes Mundwerkzeug, um in die Blätter zu stechen. Indem sie die Flüssigkeit heraussaugen, werden die Pflanzen schwächer – und damit auch anfälliger für Krankheiten. Der Clou ist nun, dass Blattläuse Pflanzenkrankheiten übertragen können. Entdeckt man, dass die Schädlinge im Beet oder Blumentopf eingezogen sind, sollte man sie also schleunigst wieder loswerden. Anstatt zu chemischen Mitteln zu greifen, kann man gegen Blattläuse auch mit Hausmitteln vorgehen.

Warum werden Pflanzen von Blattläusen befallen?

Die Gründe für einen Blattlaus-Befall können vielfältig sein: Die Pflanze steht zu dunkel, zu warm oder zu trocken. Die Folge: Die Zellstruktur wird weich, und die Blattläuse können die Pflanzenhaut leicht durchstechen. Auch Düngung kann eine Ursache dafür sein, dass eine Pflanze schlapp macht – insbesondere wenn sie zu viel Stickstoff und zu wenig Kalium bekommt.

Hausmittel gegen Blattläuse

Gegen Blattläuse kann man verschiedene Hausmittel einsetzen. Um welche es geht, erfahren Gärtner nachfolgend.

1. Rhabarberbrühe oder Rhabarberjauche

Mit einer unverdünnten Rhabarberbrühe kann man Pflanzen zur Vorbeugung vor Blattläuse-Befall oder zur Abwehr einsprühen. Am besten dreimal hintereinander. Nützlicher Nebeneffekt: Die Rhabarberbrühe wirkt auch als natürlicher Blattdünger. Um die Brühe herzustellen, braucht man:

  • 500 Gramm grüne Rhabarberblätter
  • 3 Liter Wasser

Die Brühe besteht aus zerkleinerten Rhabarberblättern, die man 24 Stunden in kaltem, abgestandenen Wasser, besser noch Regenwasser, einweicht. Anschließend kocht man den Absud kurz auf und lässt die Flüssigkeit eine halbe Stunde auf kleiner Flamme sieden. Anschließen abkühlen lassen und durch ein Sieb in eine Spritz-Flasche füllen.

Schädlichen Blattlaus- und Raupenbefall kann man auch mit einer Rhabarber-Pflanzenjauche bekämpfen. Der vergorene Sud ist effektiv gegen die Schädlinge. Für die Rhabarberjauche braucht man:

  • 500 Gramm grüne Rhabarber-Blätter
  • 3 Liter Wasser
  • Eine Plastiktonne mit luftdurchlässiger Abdeckung

Und so stellt man die Jauche her: Wie bei der Rhabarberbrühe auch, den Jauche-Sud mit zerkleinerten Rhabarberblättern und abgestandenem Wasser oder besser Regenwasser ansetzen. Nach ein bis zwei Tagen fängt die Flüssigkeit an zu gären.

Der Gärungsprozess lässt sich unterstützen, indem man die Jauche-Tonne oder ein anderes Gefäß, das nicht aus Metall ist, an einem sonnigen Ort platziert. Das Gebräu rührt man zweimal täglich um, die Sauerstoffzufuhr fördert zusätzlich die Gärung. Nach drei bis vier Tagen ist der Jauche-Sud einsatzbereit. Achtung: Um die Pflanzen zu schonen, verdünnt man die Jauche in einem Verhältnis von 1 zu 5.

Was an Jauche übrig bleibt, kann man vollständig vergären lassen und als Blattdünger verwenden. Wenn die Jauche nach mindestens 14 Tagen aufhört zu schäumen, ist der Gärungsprozess abgeschlossen. Auch die komplett vergorene Rhabarberjauche sollte man im Verhältnis von 1 zu 5 stark verdünnen, bevor man sie ausbringt.

Tipp: Am besten am Morgen oder abends düngen, indem man die Jauche um die Pflanzen herum gießt, nicht jedoch direkt auf die Blätter.

2. Milch

Im Kühlschrank versteckt sich eine effektives und nachhaltiges Hausmittel, um Blattläuse zu bekämpfen. Die Rede ist von Kuhmilch. Diese enthält nämlich Lecithin und Milchsäure. Besprüht man befallene Pflanzen mit der weißen Flüssigkeit, können die Schädlinge nicht mehr atmen. Wie oft man die Pflanzen mit Milch behandeln sollte, erfahren Sie hier.

3. Oregano

Auch im Gewürzschrank gibt es Hausmittel, die gegen Blattläuse effektiv sind, so zum Beispiel Oregano. Die in dem Gewürzkraut enthaltenen Substanzen sowie der intensive Geruch mögen Blattläuse überhaupt nicht. Richtig eingesetzt, ist somit auch Oregano eine nachhaltige Alternative zu chemischen Mitteln. Wie man am besten vorgeht, erfahren Sie hier.

4. Neemöl

Im Gartenfachhandel oder in Drogerien finden Hobbygärtner Neemöl – ein weiteres natürliches Mittel gegen Blattläuse. Während man mit dem Öl die Schädlinge effektiv bekämpft, tut man zugleich den Pflanzen etwas Gutes. Wie man es richtig einsetzt, lesen Sie hier.

Übrigens: Oft wird auch beschrieben, dass Tabaksud gegen Blattläuse helfen soll. Davon ist jedoch abzuraten. Hier lesen Sie mehr zu dem Thema.

5. Kastanienbrühe

Ein weiteres Hausmittel, um gegen Blattläuse vorzugehen, ist Kastanienbrühe. Hintergrund: Kastanien beinhalten seifenartige Stoffe, weshalb sie auch zum Waschen verwendet werden können. Dadurch finden die Blattläuse keinen Halt an der Pflanze und fallen herunter. Allerdings werden sei dabei nicht direkt abgetötet, nur der Befall eingedämmt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man die Kastanienbrühe selbst herstellt.

6. Schwarzer Tee

Ein wirksames Hausmittel gegen Blattläuse ist schwarzer Tee. In einem Liter heißem Wasser lässt man zwei Beutel für etwa 15 Minuten ziehen. Abgekühlt kann man den Tee mittels Sprühflasche über den Pflanzen verteilen.

7. Ackerschachtelhalm-Jauche

Im Garten wachsen Ackerschachtelhalme zur Genüge und sind eher lästig. Nachdem man das Wildkraut gejätet hat, kann man aus ihm eine wertvolle Jauche herstellen. Dafür weicht man ein halbes Kilogramm in fünf Litern kaltem Wasser ein. Nach einem Tag können die Halme entfernt werden. Die Jauche muss nun erneut verdünnt werden. Ein Liter der Jauche gibt man erneut zu fünf Liter Wasser. Anschließend können Hobbygärtner die Ackerschachtelhalm-Jauche nutzen, um die Pflanzen einmal in der Woche zu besprühen. Die Pflanzen werden robuster, sodass Blattläuse und Pilzkrankheiten ihnen kaum etwas anhaben können.

Weitere Hausmittel gegen Blattläuse

Befallene Stauden, wie etwa Rosen, kann man mit einem Wasserstrahl abspritzen. Gärtner können die Stellen auch mit der Hand befreien: Einfach mit der behandschuhten Hand die Läuse abstreifen.

Hilfreich ist auch eine selbst angesetzte Seifenlauge. Dazu 20 Gramm Kali- oder Schmierseife in einem Liter Wasser verrühren und die befallenen Pflanzen damit behandeln. Schildläuse verstecken sich unter einem Wachsschild, Wollläuse sind behaart. Hier hilft ein Schuss Spiritus in der Seifenlauge.

Auf dieses Hausmittel sollte man verzichten

Sehr effektiv gegen Blattläuse ist Tabak beziehungsweise eine Brühe, die man daraus herstellen kann. Das Nikotin ist als starkes Nervengift zuverlässig, um Blattläuse zu töten. Früher war der Tabak-Sud ein beliebtes Pflanzenschutzmittel.

Seit den 80er-Jahren ist die Herstellung und Verwendung von nikotinhaltigen Insektiziden von Privatpersonen jedoch verboten. Ärgern sollte man sich über das Verbot allerdings nicht. Durch Lebensmittelproben konnte Nikotinrückstände auf Obst und Gemüse nachgewiesen werden.

Mehr zum Thema

Natürliche Fressfeinde

Marienkäfer sind für Blattläuse die größten Fressfeinde. Einmal auf einer Pflanze gelandet, suchen die Käfer diese systematisch nach Nahrung ab. Die Käferlarven werden oft für Schädlinge gehalten und vernichtet. Dabei vertilgen sie 100 Läuse pro Woche.

Neben Marienkäfern ernähren sich auch viele andere Insektenarten von Blattläusen. Darunter: Schweb- und Florfliege, Wespe, Ohrwurm. Man kann die kleinen Nützlinge ganz leicht anlocken, indem man den Garten insektenfreundlich gestaltet. Ein Insektenhotel ist zudem schnell und günstig selbst gemacht: Da reicht schon ein Bündel Schilfrohr, ein Topf mit etwas Holzwolle gefüllt oder ein Scheit Totholz als Unterschlupf. Hier können Sie mehr zu dem Thema lesen.

Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

Gewusst?

„Sieht man, dass sich zu den Blattläusen Ameisen gesellen, könnte man zunächst vermuten, dass diese ähnlich wie Marienkäfer die Läuse fressen. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Symbiose zwischen den Insekten. Die Ameisen beschützen die Blattläuse vor Fressfeinden und dürfen sie dafür „melken“. Blattläuse scheiden sogenannten Honigtau aus, den Ameisen besonders gerne trinken.“

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