22. April 2021, 17:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn die neu gepflanzte Rose nicht wachsen will, kann dies verschiedene Gründe haben. Mitunter ist ein Blick in die Vergangenheit ratsam. Welche Pflanze stand vor der Rose an dem Standort? Vielleicht eine Rose oder ein Apfelbaum?
Den eigenen Garten können Hobbygärtner nach Lust und Laune gestalten – jedoch mit Einschränkungen. Bei der Standortwahl einiger Pflanzen ist Obacht angebracht, sonst droht eine Bodenmüdigkeit. Was das ist und welche Pflanzen dieses Phänomen betrifft im Überblick.
Übersicht
Was ist Bodenmüdigkeit?
Bodenmüdigkeit ist eine Wuchsdepression, bei der die Pflanze aufgrund der Bodenverhältnisse nicht wachsen und gedeihen kann. Auftreten kann die Müdigkeit, wenn eine Pflanze an einem Standort eingesetzt wird, an dem zuvor eine Pflanze derselben Sorte stand, zum Beispiel eine Rose nach einer Rose. Die Bodenmüdigkeit kann zwischen 10 und 25 Jahren im Boden anhalten.
Die Ursache für die Wuchsdepression ist bisher noch nicht bekannt. Vermutlich sind kleine Bodenlebewesen wie zum Beispiel Pilze oder Bakterien, die sich an den Wurzeln der Pflanze ansammeln, verantwortlich. Auf frisch eingepflanzte Gewächse der selben Art oder Sorte haben die kleinen Lebenwesen eine wachstumshemmende Wirkung.
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Welche Pflanzen sind von Bodenmüdigkeit betroffen?
Von der Bodenmüdigkeit ist besonders die Familie der Rosengewächse (Rosaceae) betroffen. Keine Erleichterung, da zu ihr nicht nur die Rose, sondern auch viele beliebte Obstsorten gehören. Darunter zum Beispiel Apfel, Kirsche, Pflaume, Nektarine, Pfirsich, Erdbeere und auch Himbeere. Auch die Sorten untereinander können einen negativen Effekt aufeinander haben. So sollte man nicht nur vermeiden, zum Beispiel Rose nach Rose zu pflanzen, sondern auch Rose nach Apfel oder Himbeere nach Erdbeere. Jedoch kann man ohne Bedenken eine Brombeere nach einer Himbeere pflanzen. Die Wuchsdepression variiert also unterschiedlich stark.
Was kann man gegen Bodenmüdigkeit tun?
Mit Dünger oder Wachstumshilfen kann man die Bodenmüdigkeit nicht verhindern. Die einzige Möglichkeit, um an gleicher Stelle eine neue Rose oder einen neuen Apfelbaum zu pflanzen, ist, die Erde auszutauschen. Mindestens zwei Spaten tief muss der Boden ausgegraben und mit frischer Erde aus einem anderen Teil des Gartens aufgefüllt werden.
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Wer auf das umständliche Austauschen des Bodens verzichten will, der kann auch Studentenblumen und Leguminosen, Hülsenfrüchtler wie zum Beispiel Lupinen, Erbsen oder Wicken an der Stelle anpflanzen. Diese wachsen auch an Standorten, an denen zuvor Rosengewächse standen. Ein Vorteil: Die Pflanzen reinigen nebenbei den Boden.