9. April 2024, 15:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie wachsen meist im eigenen Garten, im Wald oder an Feldwegen und sogar in den Tropen in Form eines Baumes – Brennnesseln. Dabei sind die Pflanzen nützlicher, als ihr Ruf es vermuten mag. Man kann sie als Tee trinken oder auch zur Pflege der Pflanzen verwenden.
Fast überall auf der Welt wächst die Brennnessel. Ausnahme bildet die Antarktis, denn sie bietet keinen Nährboden. Auch in hiesigen Gärten kann man sich die Pflanze zunutze machen – und zwar als Brennnesseljauche zum Düngen. myHOMEBOOK erklärt im Video, wie man Brennnesseljauche einfach selbst herstellen kann.
Wie man Brennnesseljauche ansetzt
- Schneiden Sie die Brennnesseln mit einer Schere ab. Die Stängel sollten etwa 20 Zentimeter lang sein. Tragen Sie unbedingt Handschuhe und lange Kleidung.
- Legen Sie die Pflanzenteile anschließend in einen Holz- oder Kunststoffbottich und begießen Sie sie komplett mit Regenwasser. Alternativ kann man die Brennnesseljauche auch in einer Flasche ansetzen.
Dann heißt es: warten. Die Jauche sollte regelmäßig umgerührt oder geschüttelt werden, am besten einmal täglich. Auch sollte das Behältnis hin und wieder geöffnet werden, damit Sauerstoff hineinkommt – ohne funktioniert die Gärung nicht. Nach wenigen Tagen wirft die Jauche Blasen und schäumt. Zeitgleich stinkt sie unerträglich. Wählen Sie den Aufstellort des Bottichs deshalb mit Bedacht. Halten Sie ausreichend Abstand zur eigenen Terrasse.
Der Gärprozess dauert zwischen zwei und vier Wochen. Ein sonniger Platz beschleunigt die Gärung und verkürzt die Stinke-Zeit. Geben Sie ein wenig Steinmehl oder Lavendel hinein, um den Gestank zu mildern. Sobald die Jauche dunkel wird und nicht mehr schäumt, ist der Prozess abgeschlossen. Nach dem Sieben ist Ihr Bio-Dünger einsatzbereit. Die Pflanzenreste wandern auf den Kompost.
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Tipp: Metallgefäße sind für das Ansetzen der Brennnesseljauche ungeeignet, da sie mit der Jauche chemisch reagieren. Bedecken Sie den Bottich mit einem Gitter oder Kaninchendraht, um das Ertrinken von Tieren zu vermeiden. Sie verhindern durch das Abdecken mit einem Tuch Verunreinigungen durch Laub & Co.
Die richtige Dosierung von Brennnesseljauche
Junge Pflanzen vertragen den Naturdünger aus Brennnesseln nicht so hoch konzentriert wie alte und große Pflanzen. Folgende Regel gilt für die richtige Konzentration:
- Alte und große Pflanzen: 1 Teil Jauche, 10 Teile Wasser
- Junge Pflanzen und Setzlinge: 1 Teil Jauche, 20 Teile Wasser
- Rasen: 1 Teil Jauche, 20 Teile Wasser
Selbstverständlich kann man auch Starkzehrer wie Tomaten, Kartoffeln, verschiedene Kohlsorten, Kürbis, Zucchini, Brokkoli, Paprika, Lauch, Gurken, Sellerie und weiteres Gemüse damit düngen. Hier empfiehlt sich ebenfalls das Mischverhältnis von einem Teil Jauche und 20 Teilen Wasser.
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Wie Sie Brennnesseln gegen Blattläuse einsetzen
Brennnesseln eignen sich auch als Schädlingsbekämpfungsmittel. Hierfür setzen Sie eine Brennnesselbrühe oder Brennnesselsud an. Die Herstellung erfolgt wie bei der Brennnesseljauche, doch ist der Sud bereits nach 24 Stunden fertig. Nach dem Sieben kann er in eine Sprühflasche umgefüllt werden. Von Blattläusen befallende Pflanzen müssen täglich eingesprüht werden. Nach ungefähr einer Woche sollten die Pflanzen frei von den lästigen Störenfrieden sein.
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Brennnesseln zum Heilen und Verzehren
Die Brennnessel ist vielseitig nutzbar. Brennesselsamen sind sogar erstaunlich wohlschmeckend. Die chemische Analyse zeigt, dass die Pflanze ein vollwertiges Nahrungsmittel ist. Sie enthält viel Eisen, Vitamin A, C und E, Phosphor, Natrium, Kalium und Magnesium. In ihr findet sich mehr Vitamin C als in Orangen und mehr Eiweiß als in Soja. In Suppen überrascht sie mit einem besonders milden Geschmack. Mit ihrer entzündungshemmenden Wirkung wird sie als Tinktur oder Salbe bei verschiedensten Erkrankungen unterstützend eingesetzt. Als Tee wirkt sie harntreibend und soll bei Blasenentzündungen helfen.