22. Juni 2022, 14:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Himbeeren, Brombeeren und auch Johannisbeeren sind bei Gartenfreunden bereits bekannt. Aber die Büffelbeere verspricht, eine interessante neue Pflanze für unser Beerenspektrum zu sein.
Die Büffelbeere (Shepherdia) ist hierzulande noch recht unbekannt – indigene Völker in Nordamerika nutzen sie jedoch schon seit Jahrtausenden. Sie kann als Speise gegessen werden, wirkt aber auch als Heilpflanze. Sie ist anspruchslos und kann auch bei uns angebaut werden. Pflanz- und Pflegetipps für die Büffelbeere im Überblick.
Übersicht
Büffelbeere
Boden
Sandig, lehmig
Pflanzzeit
Dezember bis Januar
Standort
Sonnig
Gießen
Stets feucht halten
Blütezeit
Februar bis März
Giftig
Nein
Düngen
Zur Anzucht
Ja
Herkunft der Büffelbeere
Die Silberfarbene Büffelbeere, wie sie offiziell heißt, hat ihren Ursprung in Nordamerika. Bei uns ist sie noch recht unbekannt, das könnte sich jedoch bald ändern, da sie in den vergangenen Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat. Anhand ihrer grün-grau-silbernen Blätter erkennt man die Verwandtschaft mit den Ölweiden, wie dem Sanddorn.
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Büffelbeere im Garten pflanzen
Die Büffelbeere ist recht anspruchslos und zählt zu den Schwachzehrern. Ähnlich wie der Sanddorn kommt sie mit kargen Böden zurecht. Sie bevorzugt sonnige Standorte und sandig-lehmige Böden. Sie ist winterhart und mehrjährig. Das Besondere an der Büffelbeere ist, dass sie in der Lage ist, Luftstickstoff mithilfe von Bodenbakterien in verwertbare Pflanzennährstoffe zu verwandeln. Sie ist also eine Art Selbstversorger und stellt ihre eigenen Nährstoffe her.
Wenn es ihr gut geht, kann der Strauch bis zu vier Meter hoch wachsen, durch einen Rückschnitt kann man ihn aber auch klein halten. Beim Schnitt ist allerdings Vorsicht geboten, da die Pflanze an den Ästen Stachel ausbildet. Damit die Büffelbeere auch tatsächlich Beeren hervorbringt, braucht man mindestens zwei Sträucher. Die Geschlechter der Büffelbeere wachsen getrennt, das bedeutet, dass nur an der weiblichen Pflanze Beeren entstehen. Im Vorfeld müssen die Blüten von einer männlichen Pflanze bestäubt werden. Die Blütezeit der Büffelbeere ist recht zeitig, bereits im Frühjahr von Februar bis März. Das macht sie zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Insekten.
Die Früchte der Büffelbeere
Die gelben Blüten entwickeln sich von März bis etwa in den August hinein zu orange-roten essbaren Beeren. Diese können eine Größe von vier bis sechs Millimeter erreichen. Die Früchte der Büffelbeere sind sehr gesund und wurden schon von den Ureinwohnern Nordamerikas als Heilmittel eingesetzt. Die Beeren schmecken sehr herb, aber genau das macht sie so gesund. Sie enthalten viele carotinoide und phenole Antioxidantien.
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Verwendung der Büffelbeere
Die Büffelbeere bietet ein reiches Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten. Anhand ihrer guten Inhaltsstoffe hat sie sogar großes Potenzial, ein „Superfood“ zu werden. Mit 0,8 g/100 g an Phenolen übertrifft sie unsere heimischen Beeren bei Weitem. Keine Erdbeere oder Himbeere kommt an diese Werte. Selbst eine Blaubeere hat nur 0,2 g. Das bedeutet, dass sie unser Immunsystem hervorragend unterstützen kann und unsere Zellalterung verlangsamt.
Auch ihr Eiweißgehalt ist sehr hoch. Die Büffelbeeren enthalten 4-mal so viel Eiweiß wie Erdbeeren und könnten daher eine gute Snack-Alternative für Sportler sein, wobei der bitter-süße Geschmack nicht jedermanns Sache ist. Neben Marmeladen und Kompott kann man sie auch im Müsli verarbeiten oder einfach so naschen. Inzwischen gibt es auch einige Weingüter, die sich an Büffelbeerenwein versuchen. Wer sie nicht zu sich nehmen möchte, kann sie auch als Seife verwenden. Sie wird aufgrund ihres hohen Saponingehalts im Englischen auch als „Soapberry“ bezeichnet.
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