7. September 2022, 11:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn die Tage wieder kürzer werden und die bunten Farben des Sommers nach und nach verschwinden, scheint die nächste Gartensaison unendlich weit entfernt zu sein. Wer nicht so lange warten will, kann schon jetzt die Grundlagen für eine blütenreiche neue Saison legen und Cool Flowers säen. Diese „kalten Blumen“ sind einjährige Sommerblumen, die als Jungpflanzen überwintern und schon recht früh im Jahr zu blühen beginnen – zur Freude von Gärtner und Biene.
Wenn im Mai Frühblüher wie Narzissen, Schlüsselblumen oder Traubenhyazinthen schon den Rückzug angetreten haben, dauert es noch eine Weile, bis die klassischen einjährigen Sommerblüher unsere Gärten verzaubern. Diese Lücke lässt sich hervorragend mit den sogenannten „Cool Flowers“ schließen. Die Bezeichnung wurde maßgeblich von der US-amerikanischen Blumengärtnerin und Gartenbuchautorin Lisa Mason Ziegler geprägt.
Vorteile der Cool Flowers
Diese einjährigen Sommerblumen sind so robust und unempfindlich gegenüber dem Frost, dass man sie schon im Spätsommer oder im Herbst aussähen kann. Cool Flowers überwintern als Jungpflanzen und entwickeln sich im Frühjahr so schnell weiter, dass sie deutlich früher blühen als ihre erst im Frühjahr ausgesäten Kollegen. Der vorgezogene Aussaatzeitpunkt hat neben der früheren Blüte noch einen weiteren Vorteil: Durch die langsame Entwicklung in der kalten Jahreszeit wachsen die Pflanzen so robust heran, dass sie bei zunehmenden Temperaturen im Frühjahr umso kräftiger in die Vollen gehen.
Bekannte Cool Flowers
Zu den bekannten Cool Flowers gehören unter anderem Kornblume, Ringelblume, Lanzenrittersporn, Jungfer im Grünen, Sonnenhut, Klatschmohn und Skabiose. Sie können allesamt im Spätsommer direkt ins Beet gesät werden, kommen in der Regel ungeschützt durch den Winter. Nicht ganz so zäh sind Löwenmäulchen, Kornrade und Duftwicke. Sie haben bessere Chancen, wenn man sie bei stärkeren Frösten schützt.
Passend dazu: Tipps für Frostschutz bei Pflanzen im Winter
https://oembed/myhomebook/affiliate/1c8030732b3838ded4990822241a33bba4408dd121c5562baf6a94b6f95f17c3/8e6e2b30-0677-421d-83d2-e1e4481878f8/embed
Wie werden Cool Flowers ausgesät?
Ein humoser und gut gelockerter Boden ist für die Aussaat ideal. Zum einen, weil er Wasser gut aufnehmen kann und zum anderen, weil er sich im Frühjahr leichter erwärmt. Ausgesät wird entweder breitwürfig oder in Reihen.
Die breitwürfige Aussaat funktioniert leichter, wenn man das Saatgut mit etwas Sand mischt und dann möglichst gleichmäßig auf der Fläche verteilt. Danach die Samen vorsichtig so tief in den Boden einarbeiten, dass sie maximal um das Doppelte ihrer eigenen Größe mit Erde bedeckt sind. Zum Schluss sollte man den Boden noch festklopfen.
Wer lieber in Reihen aussät, hält sich am besten an die Abstandsangabe auf den jeweiligen Saatguttütchen. Darüber hinaus gleicht die Aussaat in Reihe der breitwürfigen.
Auch interessant: Kennen Sie schon die Slowflower-Bewegung?
7 wichtige Gartenarbeiten Wie man Pflanzen jetzt auf den Herbst vorbereitet
Zauberhafte Sommerblumen Mit diesen Tricks blühen Löwenmäulchen noch prächtiger
Schmetterlingsblütler Pflanz- und Pflegetipps für die Duftwicke im Garten
Cool Flowers pflegen
Bis zum Aufgehen der Saat sollte der Boden nicht austrocknen. Zudem sind Unkräuter regelmäßig zu entfernen. Wachsen die Jungpflanzen zu dicht, empfiehlt es sich, sie zu vereinzeln. Dazu werden die überschüssigen Pflänzchen vorsichtig aus der Erde herausgehoben und entweder an passenden Stellen wieder eingepflanzt oder an Ort und Stelle als Mulchmaterial einfach im Beet liegen gelassen.
Gießen sollte man die Jungpflanzen nur im Notfall, dann aber durchdringend. Auf diese Weise sind sie gezwungen, tiefer und kräftiger zu wurzeln, um sich selbst versorgen zu können.
Bei strengeren Frösten sollte man zumindest die etwas empfindlicheren Cool Flowers Löwenmäulchen, Kornrade und Duftwicke mit einem Vlies oder einem gleichwertigen Schutz abdecken.