11. September 2021, 14:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer genug von Minimalismus oder Margeriten und Rosen im Beet hat, der kann Augen und Gemüt mit einem einzigartigen Dschungelgarten erfrischen. Wie Hobbygärtner einen solchen anlegen können im Überblick.
Schwüle Temperaturen, giftige Tiere und faszinierend-unheimliche Geräusche – die Tropenwälder in Südamerika, Südostasien oder Zentralafrika sind einmalig und entsprechend nicht leicht zu imitieren. Schon gar nicht, wenn einem nur eine kleine Gartenfläche zu Verfügung steht. Immerhin zeichnet sich ein Dschungel durch dichte Vegetation auf einer weiten Fläche aus. Doch auch das eigene Grundstück kann man mit den richtigen Tipps in einen Dschungelgarten verwandeln.
Farben und Formen
Regen- und Tropenwälder zeichnen sich durch eine hohe Artenvielfalt aus. Hobbygärtner können ihren Dschungelgarten also mit vielen verschiedenen Pflanzen bestücken und müssen sich keinesfalls nur auf wenige Arten beschränken. Idealerweise kombiniert man Pflanzen in den unterschiedlichsten Größen, Farben und Formen. Ähnlich wie im Waldgarten ordnet man die Blumen, Sträucher und Bäume dicht beieinander an. Am besten arbeitet man in den verschiedenen Ebenen: Kraut-, Strauch- und Baumschicht.
Auch die Blätter der Pflanzen können gerne stark variieren und in ihren Größen und Formen Kontraste bilden. Typisch sind Pflanzenblätter in enormen Größen, so findet man sie auch in tropischen Wäldern. Farblich dominiert im Dschungelgarten Grün. Vereinzelt können bunten Blüten in knalligem Orange, sattem Rot, strahlendem Gelb oder schlichtem Weiß erblühen.
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Gestaltungstipp
Der größte Teil der Fläche ist bei einem Dschungelgarten in der Regel bepflanzt. Daher empfiehlt es sich, zuvor zu planen, an welche Stelle man welche Pflanze platzieren möchte. Dabei kann man auch einplanen, welche Richtung der Weg oder Trampelfad einschlagen soll – Am interessantesten ist es, wenn er nicht gerade verläuft, sondern durch die verschiedenen großblättrigen Pflanzen hindurch führt. Wer mag, kann dabei auch Wasser in seinen Garten einbinden. Große Steinplatten können über den Teich hinüberführen.
Dabei empfiehlt es sich, natürliche Materialien zu verwenden. Kies, Natursteine oder auch Holz eignen sich für den Pfad durch den Dschungel. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte man dabei auf Tropenhölzer verzichten. Für sie gibt es heimische Äquivalente, die den tropischen Flair keineswegs reduzieren.
Die richtigen Pflanzen
Ein Muss im Tropengarten sind Palmen. Das Problem bei tropischen Pflanzen ist jedoch, dass sie hierzulande natürlich nicht heimisch sind. Das bedeutet zum einen, dass sie kaum an kalte Winter oder gar Frost angepasst sind. Zum anderen ist es in den meisten Fällen alles andere als nachhaltig, Palmen, Farne und Bäume ferner Länder in den eigenen Garten zu pflanzen. Oftmals werden diese in Ländern wie Ägypten, Äthiopien, El Salvador, Kenia oder Costa Rica kultiviert. Anschließend werden sie nach Deutschland transportiert. Der eigene CO2-Konsum steigt mit dem Kauf tropischer Pflanzen in der Regel also erheblich.
Folgende Pflanzen verleihen dem Garten ein tropisches Flair:
- Mammutblatt
- Chinesische Hanfpalme
- Rhabarber
- Nadelpalme
- Filigranfarn
- Flachrohrbambus
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Ein Dschungel braucht viel Wasser
In der Regel benötigen die Pflanzen des Tropengartens besonders im Sommer vor allem eines: viel Wasser. Hinzu kommt, dass Hobbygärtner ihre Gewächse im Winter vor Frost schützen sollten. Wer Sorge um besonders kostbare und frostanfällige Exemplare hat, kann diese auch als Kübelpflanzen kultivieren und so in der kalten Jahreszeit in die Wohnung holen.
Quellen:
OroVerde – Die Tropenwaldstiftung
Westfalica
Exotengärtner
Mein schöner Garten