17. August 2023, 13:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eichen sind eindrucksvolle Bäume, die oft mehrere hundert Jahre alt werden. Es sei denn, sie werden gefällt. Laut einer landläufigen Meinung sei es sogar verboten, Eichen zu fällen. Aber gibt es hier wirklich eine Sonderregelung?
Eichen gelten als ausgesprochen langlebig. Es ist nicht selten, dass Eichen auf eine Geschichte von mehreren Jahrhunderten zurückblicken können und somit Menschenleben um ein Vielfaches überdauern. Zudem bieten die imposanten Bäume Lebensraum für viele Tierarten. Laut dem Volksmund ist es sogar verboten, Eichen zu fällen. Doch stimmt diese Aussage wirklich? myHOMEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt.
Eichen Fällen – welche Vorschriften gelten?
In vielen Ländern und Regionen gibt es Gesetze und Vorschriften, die den Schutz von Bäumen regeln. Oftmals ist das Fällen von Bäumen, insbesondere von älteren und geschützten Arten wie Eichen, eingeschränkt oder bedarf einer speziellen Genehmigung. Im privaten Garten ist in diesem Kontext zunächst die Schonzeit zu beachten. „Vom 01. März bis zum 30. September dürfen nach §39 Abs.5 BNatSchG keine Bäume außerhalb des Waldes gefällt werden“, erklärt Birte Cordts vom Nabu Bundesverband.
„Zudem kommt es auf die regionale Baumschutzsatzung an. Jede Stadt oder Gemeinde hat da eine eigene Regelung“, erklärt die Referentin für Waldnaturschutz und nachhaltige Waldnutzung. Darin stehe, welche Bäume gefällt werden dürfen. „Die Satzungen gelten vor allem für Laubbäume, Nadelbäume sind davon eher ausgenommen“, ergänzt Cordts.
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Eichen als Naturdenkmale
Zudem gelten viele Eichen als Naturdenkmale, die man nicht beziehungsweise nur mit spezieller Genehmigung fällen darf. „Etwa, wenn sie ein alleinstehendes Landschaftselement sind oder aufgrund ihrer Optik geschützt sind“, erklärt die Baum-Expertin. „Ist der Baum als geschütztes Biotop eingestuft, hat er einen strengeren Schutzstatus, etwa wenn Fledermäuse drin leben“. Aber auch Vögel wir Spechte nisten oft in den Bäumen. Eine Birke sei laut Cordts in der Regel eher kein Naturdenkmal, da diese Bäume „nur“ rund 100 Jahre alt werden. „Für den Naturschutz ist es super, wenn man eine Eiche lange stehen lässt“, fasst die Expertin zusammen.
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Warum Eichen so besonders sind
Die Eiche ist eine bemerkenswerte und besondere Baumart. Folgende Gründe sprechen für den Erhalt:
- Langlebigkeit: Eichen sind bekannt für ihre außergewöhnliche Langlebigkeit. Einige Eichenarten können jahrhundertealt werden.
- Robustheit: Die Bäume sind widerstandsfähig gegenüber verschiedenen Umweltbedingungen, einschließlich extremen Temperaturen, Trockenheit und Schädlingen.
- Lebensraum und Nahrungsquelle: Eichen sind ökologisch wichtig, da sie Lebensraum und Nahrung für viele Tierarten bieten, darunter Insekten, Vögel und Säugetiere.
- Historische und kulturelle Bedeutung: Eichen haben in vielen Kulturen eine lange Geschichte und sind oft mit Symbolik und Traditionen verbunden. In einigen Kulturen wurden Eichen als heilige Bäume angesehen oder mit bestimmten Gottheiten in Verbindung gebracht.
- Wirtschaftliche Nutzung: Eichenholz ist bekannt für seine Härte und Haltbarkeit. Es wird für eine Vielzahl von Anwendungen verwendet, unter anderem in der Möbel- und Handwerksindustrie.
- Umweltschutz: Eichenwälder tragen zur Bodenkonservierung bei und können Erosion verhindern. Sie spielen auch eine Rolle bei der Bindung von Kohlenstoff.