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Natürliche Methode

Wie Eichenlaub gegen Algen im Gartenteich hilft

Eichenlaub gegen Algen
Eichenlaub kann sich auf den pH-Wert im Teich auswirken Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

13. November 2024, 5:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Algen wachsen vielen Gartenteichbesitzern schnell über den Kopf. Aber es gibt Hilfsmittel aus der Natur, die dabei helfen, sie in Schach zu halten.

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Pflanzen beschneiden und bei starkem Wuchs teilen, Schlamm entfernen, Laubeinfall durch Netze oder Abfischen eindämmen – ein Teich im Garten benötigt regelmäßige Pflege. Ein großes Problem stellen für viele Gartenteichbesitzer auch Algen dar. Stimmen für die jeweilige Art die Bedingungen, können sich Algen so massiv ausbreiten, dass das Wasser gänzlich grün wirkt. Auch hängen die Algen oft in Wasserpflanzen fest, nehmen ihnen Licht und Sauerstoff zum Atmen. Bevor Gartenbesitzer aber gleich zur Chemiekeule aus dem Gartencenter oder Baumarkt greifen, gibt es natürliche Alternativen, die Algenbewuchs stark eindämmen. Eine davon ist Eichenlaub gegen Algen im Gartenteich.

Eichenlaub gegen Algen

Algen entstehen vor allem dann, wenn der Nährstoffgehalt im Wasser sowie der pH-Wert zu hoch sind. Gegen den hohen Nährstoffgehalt hilft, den Eintrag von Laub, Rasenschnitt oder anderen Pflanzenteilen zu verhindern. Im Herbst kann dies durch ein Laubnetz erfolgen. Anderes Pflanzenmaterial sollte immer wieder mit dem Kescher von der Wasseroberfläche abgesammelt werden.

Um den pH-Wert abzusenken, können Gärtner auf eine Methode zurückgreifen, die auf den ersten Blick kontraproduktiv erscheint: Die Verwendung von Eichenlaub im Teichwasser. Auch wenn Laub an sich eher nicht in den Gartenteich sollte, hat Eichenlaub einen entscheidenen Vorteil gegenüber vielen anderen Laubsorten. Durch den hohen Anteil an Gerbsäuren senkt das Laub der Eiche den pH-Wert des Wassers und die Bedingungen für Algen werden so deutlich schlechter. Sie wachsen weniger schnell oder sterben auf Dauer sogar ab.

Damit das Eichenlaub sich nicht im Teich zersetzt und dann wiederum zu viele Nährstoffe einträgt, sollte man das Laub in einem feinen Netz sammeln und so in den Teich hängen. Vergleichbar ist dies mit einem Teebeutel: Er gibt seine Inhaltsstoffe an das Wasser ab und wird nach dem Ziehen einfach entfernt. Nach ein paar Wochen sollte auch der Eichenlaubsack aus dem Wasser. Das Laub wird nun auf dem Kompost entsorgt. Wer vorsorgen will, sammelt im Herbst jedes Jahr ein Netz voll Eichenlaub und hängt es im Schuppen auf, bis es zum Einsatz kommt.



Weitere natürliche Methoden gegen Algen im Teich

  • Eichenast: Ähnlich wie das Eichenlaub gegen Algen funktioniert auch der Eichenast im Wasser. Hierfür einen dicken Ast in den Teich legen. Nach ein paar Wochen unbedingt wieder entfernen, da das Holz sich sonst zersetzt und den algenbekämpfenden Effekt durch den Nährstoffeintrag umkehren kann.
  • Einsatz von Schnecken: Für starken Algenbewuchs ist unter anderem ein zu hoher Nährstoffgehalt im Wasser verantwortlich. Wasserschnecken filtern Schwebeteilchen aus dem Wasser und können so den Nährstoffgehalt senken. Einige Schneckenarten fressen auch gezielt Algen im Teich einfach auf.
  • Wasserpflanzen: Wasserfeder, Rohrkolben oder Hornkraut nehmen Nährstoffe aus dem Wasser auf und machen den Teich so unwirtlicher für Algen.
  • Beschattung: Starke Sonneneinstrahlung und damit eine erhöhte Wassertemperatur des Teichs im Sommer spielt Algen in die Hände. Sie können sich dann schlagartig innerhalb weniger Tage ausbreiten. Langfristig sollte der Teich mit Schilfpflanzen oder auch beschattender Uferbepflanzung unterstützt werden, kurzfristig kann ein Sonnensegel oder auch ein Sonnenschirm (bei kleinen Teichen) helfen.
  • Teicherde verwenden: Wer neue Pflanzen in den Teich setzt, sollte auf keinen Fall gewöhnliche Blumenerde benutzen. Diese hat einen zu hohen Nährstoffgehalt und eine Algenexplosion ist damit quasi vorprogrammiert. Spezielle Teicherde ist extra nährstoffarm gehalten. Wer bisher keine verwendet hat, sollte die Erde der Wasserpflanzen austauschen.
  • Wasserwechsel: Die wohl radikalste Maßnahme ist ein kompletter Wasserwechsel für den gesamten Gartenteich. Dieser Schritt sollte aber wohlüberlegt sein und erst erfolgen, wenn wirklich alle anderen Methoden ausgeschöpft sind. Denn Teichwasser benötigt einige Wochen, um sich richtig einzustellen. Wer Fische hält oder regelmäßig Amphibien zu Besuch hat, könnte damit unwirtliche Bedingungen für die Tiere schaffen. Auch einige Wasserpflanzen vertragen einen radikalen Wasserwechsel nicht gut.
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Halber Wasserwechsel bei Algen im Teich

Eine Alternative ist ein halber Wasserwechsel. Hierbei wird ungefähr die Hälfte des Teichwassers abgepumpt. An den nun erreichbaren Teichseiten sollten Algen eingesammelt werden. Anschließend frisches Leitungswasser einfüllen und dieses am besten vorab in einem Planschbecken oder Ähnlichem auf Lufttemperatur erwärmen. Mit dieser Methode wird ein großer Teil der Nährstoffe aus dem Teichwasser entfernt und die Algen finden schlechtere Bedingungen vor.

Mehr dazu: Ursachen für grünes Teichwasser und wie man dagegen vorgeht

Marike Stucke
Autorin

pH-Wert mit Teststreifen messen

„Ist der pH-Wert im Teichwasser zu hoch? Um das herauszufinden, können Hobbygärtner sich pH-Wert Testreifen aus dem Baumarkt besorgen und regelmäßig den Wert bestimmen. Liegt dieser zwischen 6,8 und 8,2 ist alles in Ordnung. Bei einem höheren pH-Wert sollte eingegriffen werden, bevor das Algenwachstum überhand nimmt.“

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