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Fallobst im Garten? Das sollte man damit machen

Fallobst kann schnell faulen und schimmeln
Fallobst kann schnell faulen und schimmeln Foto: Getty Images
Christian Glass
Franka Kruse-Gering
Christian Glass,

13. September 2024, 13:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Obst aus dem eigenen Garten ist meist besonders lecker. Nicht nur, weil es frei von Pestiziden wachsen konnte, sondern, weil man auch die Arbeit und Leidenschaft dahinter schmeckt. Doch was sollte man tun, wenn es zu viel des Guten wird und das Obst vom Baum fällt? myHOMEBOOK erklärt, wie man Fallobst noch verwerten oder richtig entsorgen kann.

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Birnen, Pflaumen oder Äpfel werden im Garten oft zur gleichen Zeit reif. Manchmal wird es einfach zu viel und man kommt mit dem Ernten nicht mehr hinterher. Das Ergebnis ist, dass das überreife Obst vom Baum fällt. Kann man dieses Fallobst im Graten liegenlassen oder kann man es sogar noch verwerten?

Fallobst sollte man nicht liegenlassen, sondern einsammeln

Wenn das Fallobst nicht aufgelesen wird, droht es zu vergammeln. Den robusten Naturgärtner freut das, schließlich sind die verrottenden Früchte Biodünger und Nahrungsquelle für Vögel, Kleintiere und Insekten. Unter diesen finden sich aber auch Wespen wieder, die dann unter dem Baum kreisen, von dem man eventuell noch ernten möchte.

Der aufgeräumte Hobby-Gärtner fürchtet hingegen, dass das faulige Obst den Rasen ruiniert. Oder, dass auch weniger willkommene Tiere auf den Geschmack kommen: Wühl- und Feldmäuse, Ratten und Wildschweine wollen die wenigsten im Garten sehen.

Außerdem können sich über schimmelige, faulige oder von Schädlingen befallene Früchte leicht Krankheiten ausbreiten, erklärt Ursula Bauer, Biologin bei der Aktion Tier.

Gerade Fallobst, das von Schädlingen befallen ist, sollte nicht im Garten verrotten. Um zu verhindern, dass sich Krankheiten, Pilze oder Schädlinge breitmachen, sollte man solche Früchte regelmäßig aufsammeln, am besten täglich! Bleibt wurmstichiges Fallobst liegen, droht im nächsten Frühjahr ein erneuter Befall mit Apfel- oder Pflaumenwicklern.

Auch interessant: Wie Sie Ihren Kompost für den Winter vorbereiten

Wie sammle ich das Fallobst ein?

Entweder von Hand – das ist aber mühsam und geht mit der Zeit auf den Rücken. Hilfreich ist hier ein Rechen, mit dem man das Fallobst zusammen ziehen und es im Eimer oder in der Schubkarre abtransportieren.

Man kann sich die Arbeit aber auch erleichtern. Wenn man nur kleine Mengen oder einzeln verstreute Früchte aufsammeln möchte, lohnt sich die Anschaffung eines sogenannten Apfel- oder Rollsammlers. Dieses nützliche Gartengerät, eine Art runder Drahtkorb am Stiel, den man über den Rasen rollt, nimmt das Fallobst auf, ohne die Früchte zu verletzen.

Vorteil: Man leert den Korb, wenn er voll ist und muss sich nicht ständig bücken.

Für einen größeren Garten oder eine Streuobst-Wiese lohnt sich die Anschaffung eines Obst-Igels. Auch dieses Gartengerät rollt man über den Rasen. Im Gegensatz zum Rollsammler spießt der Obst-Igel die Früchte auf, die dann in einen Sammelbehälter fallen. Einlagern kann man die Früchte allerdings wegen der Spießlöcher nicht.

Auch interessant: Warum man Rasenschnitt nicht gleich kompostieren sollte

Wie entsorge ich gesundes Fallobst?

Zum Beispiel in der Küche! Einkochen, einmachen, pressen oder backen – aus gesunden Früchten lassen sich herrliche Marmeladen, Kuchen und Säfte herstellen. Wer größere Mengen zu Saft verarbeiten will, kann sich an eine Mosterei wenden.

Tipp: Der Naturschutzbund (Nabu) listet über 300 stationäre und mobile Mostereien in Deutschland auf, wo man einen Termin vereinbaren kann. Für Liebhaber geistiger Getränke bietet der Nabu zudem eine Liste an mit Lohnbrennereien, die aus Ihrem Obst hochprozentige Brände machen.

Kleinere Mengen kompostieren oder vergraben

Kleine Mengen an Fallobst kann man auf den Kompost geben, größere Mengen einfach im Garten vergraben. Will man den Gartenbewohnern etwas Gutes tun, kann man ein paar Früchte liegenlassen. Auch besteht die Möglichkeit, das Fallobst als Tierfutter anzubieten. Bei einem ländlichen Wohnsitz kann man sein gesundes Fallobst bei einem Bauernhof als Tierfutter abgeben. Für die Wildfütterung nehmen zudem viele Jäger überschüssiges Fallobst ab. Auch Tierparks oder Streichelzoos freuen sich über Futterspenden. Nicht jedoch über vergammeltes Fallobst – davon kriegen die Tiere Koliken und Durchfall.

Wie entsorge ich krankes Fallobst?

Fallobst, das von Würmern befallen ist, kann man in der braunen Bio-Tonne entsorgen. Aber in Maßen! Zu große Mengen an Obst machen die Tonne sehr schwer für den Abtransport der Müllabfuhr. Außerdem werden Wespen und Fliegen angelockt, es droht Madenbefall!

Einige Entsorger verlangen, Fallobst in Bioabfall-Säcken zu entsorgen. Im Zweifel sollte man bei der Gemeinde nachfragen. Auch kann man Fallobst selbst zu einer Sammelstelle des kommunalen Entsorgers bringen.

Krankes Fallobst nicht kompostieren

man sollte Pilzen und Schädlingen befallenes Obst nicht auf den Kompost geben, der wäre ein gefundenes Fressen für die Krankheitserreger. Und beim Ausbringen des Komposts im nächsten Jahr würden neue Pflanzen befallen werden.

Achtung: Fallobst ist Gartenabfall – und den darf man nicht im Wald entsorgen! Es droht ansonsten ein saftiges Bußgeld von bis zu 2500 Euro.

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Kann man vertrocknetes Obst am Baum hängen lassen?

Auch Obst, das am Baum scheinbar vertrocknet ist, sollte man nicht einfach dort hängen lassen. „Diese sogenannten Fruchtmumien werden durch einen Schimmelpilz verursacht, der im kommenden Frühjahr die neuen Früchte infizieren kann“, so Ursula Bauer. Diese Stücke sollte man zum Schutz der Obstgehölze am besten direkt in die Biotonne werfen.

Mit Material der dpa

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