5. Mai 2022, 16:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie sind der Stolz eines jeden Hobbygärtners: kräftige, grüne Pflanzen, die sich zu dicken Tomaten, langen Gurken oder saftigen Erdbeeren entwickeln. Blöd nur, wenn es gar nicht so weit kommt und die Pflänzchen kaum die Fünf-Zentimeter-Marke knacken. Dann fängt das Rätselraten an. Wo liegt der Fehler bei der Anzucht?
Selbst angebautes Gemüse oder Obst erweitert nicht nur den Speiseplan, es lässt auch Herzen höher springen – vor Stolz über das eigen vollbrachte Werk. Außerdem schmeckt es auch viel besser als gekaufte Ware – wenn es denn tatsächlich so weit kommt. Leider schleichen sich immer wieder Fehler ein, die die Freude am Hobbygärtnern mindern. Wir verraten die typischen Fehler bei der Anzucht.
Übersicht
1. Anzucht zu früh gestartet
Geduld ist eine Tugend – auch bei der Gartenarbeit. Wer zu früh zu viel will, kann alles verlieren und muss nochmal von vorne anfangen. Wenn die Pflanzen zu früh angezogen werden, stehen sie zu lange auf der Fensterbank oder im Zimmer und werden unzufrieden in ihren kleinen Töpfchen. Schließlich brauchen sie Platz, um sich voll zu entfalten. Da es bis zu den Eisheiligen noch immer zu Frostnächten kommen kann, sollte man den Fehler vermeiden, Jungpflanzen zu früh ins Freiland zu setzen. Man hält sich immer am besten auf die Angabe auf dem Saattütchen.
2. Das falsche Gemüse gewählt
Wer es zum ersten Mal als Gärtner versucht, ist oft ungeduldig und freut sich über jeden noch so kleinen, grünen Halm im Topf. Leider gibt es diesen nicht immer, denn nicht jedes Gemüse kann vorgezogen werden. Der Fehler liegt bei der Temperatur, denn nur kälteempfindliches Gemüse eignet sich zur Anzucht, da es eine längere Kulturdauer hat. Wurzelgemüse hingegen, wie Radieschen oder Rote Beete, wird direkt ins Freiland gepflanzt. Würde man diese vorkultivieren und umpflanzen, könnten die Wurzeln verletzt werden und die Pflanze verliert massiv an Kraft.
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3. Zu alte Samen
Ja, auch Samen haben ein Ablaufdatum. Zu gern wird der Fehler gemacht, zunächst das Saatgut zu verwenden, welches sowieso schon in der Gartenkiste liegt. Allerdings sollte man auf das Haltbarkeitsdatum achten. In den meisten Fällen sind Samen nur für eine Saison gedacht. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel: Es gibt auch Samen, die es bis zu fünf Jahre in der Tüte aushalten. Kleiner Trick: Zehn Samen auf ein feuchtes Stück Zellstoff legen und in Folie gewickelt einige Tage liegen lassen. Wenn mehr als die Hälfte der Keime sprießt, sind die Samen noch gut.
4. Ein weiterer Fehler bei der Anzucht – zu wenig Licht
Der liebste Platz für neue Pflanzen ist meist das Fensterbrett – aber Vorsicht! In vielen Fällen kommt nicht genug Licht an den Nachwuchs. Gerade in den ersten Wochen brauchen die Pflanzen sehr viel Licht. Trotz Südseite reicht die Sonne, gerade im Frühjahr, für die Anzucht kaum. Es bieten sich Pflanzenlampen an. Sie leuchten in den verschiedensten Farben und geben den Pflänzchen alles an Licht, das sie brauchen.
5. Die Temperatur ist entscheidend
Der schönste Platz und das meiste Licht nützen gar nichts, wenn die Temperatur falsch ist. So wie die Menschen sind auch Pflanzen sehr unterschiedlich, was ihre Lieblingstemperatur angeht. Gurken oder Melonen mögen es sehr warm in der Anfangszeit, daher keimen sie am besten in einem kleinen Gewächshaus, in der Sonne, oder auf der Fensterbank. Kohl hingegen mag es etwas kühler und sollte sogar, nicht unbedingt am Fenster, in der Sonne stehen.
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6. Konkurrenz im Anzuchttopf
Keimlinge und junge Pflanzen um Nährstoffe konkurrieren. Einige Pflanzen, wie Tomaten, werden deshalb pikiert. Das bedeutet, dass viele Samen feucht in einer Schale liegen und zu einem Keimling heranreifen. Sie verbringen so die ersten Tage ihres Lebens. Oder aber viele Samen keimen in einem Topf und dieser wird allmählich zu voll. Die Pflanzen brauchen Platz – also pikiert man sie. Jedes Pflänzchen bekommt seinen eigenen Topf.
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7. Fehler bei der Anzucht – alles zu feucht
Ein großes Problem, das viele Hobbygärtner beschäftigt, ist Schimmel an Pflanzen oder Erde. Jungpflanzen oder auch die Samen haben es gerne feucht. In einem Gewächshaus herrscht bei hohen Temperaturen das perfekte Klima für Schimmel. Damit das nicht passiert, sollte man das Treibhaus täglich für ein paar Minuten öffnen. Außerdem: Die Schützlinge immer nur ein wenig mit Wasser besprühen und nicht ertränken.