
11. Februar 2025, 5:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kompostieren ist einfach – wenn man es richtig macht. Doch kleine Fehler können den Prozess verlangsamen oder für unangenehme Überraschungen sorgen. myHOMEBOOK verrät, welche Stolperfallen es gibt und wie man sie vermeiden kann, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Ein Komposthaufen ist eine praktische Möglichkeit, organische Abfälle in wertvollen Humus zu verwandeln. Doch der Weg zum perfekten Kompost ist nicht immer so einfach, wie es zunächst scheint. Immer wieder kommt es zu Fehlern, die den Zersetzungsprozess verlangsamen, unangenehme Gerüche verursachen oder sogar Schädlinge anlocken. Wir verraten Ihnen die häufigsten Fehler und geben Tipps, wie sie sich vermeiden lassen.
Planungsfehler
1. Komposthaufen auf versiegeltem Boden aufstellen
Wenn der Komposthaufen auf Beton oder Pflaster steht, haben wichtige Bodenorganismen wie Regenwürmer, die für die Zersetzung gebraucht werden, keinen Zugang zum Kompost. Außerdem kann überschüssiges Wasser nicht abfließen, was die Entstehung von Fäulnis begünstigt. Deshalb gehört der Komposthaufen auf durchlässigen, unversiegelten Boden.
2. Komposthaufen an einem falschen Standort platzieren
Der Standort eines Komposthaufens ist entscheidend für den Zersetzungsprozess. In praller Sonne trocknet der Kompost schnell aus, während ein zu feuchter Ort Fäulnis fördert. Eine gute Luftzirkulation ist ebenfalls wichtig, damit ausreichend Sauerstoff in den Haufen gelangt und die Zersetzung reibungslos funktioniert. Zudem sollte der Kompost leicht erreichbar sein, damit er unkompliziert befüllt und gepflegt werden kann. Der ideale Platz ist halbschattig, gut belüftet und praktisch gelegen.
Betriebsfehler
3. Falsches Material kompostieren
Fleisch- und Fischreste, Milchprodukte, gekochte Speisen und Öle haben auf dem Kompost nichts zu suchen. Sie ziehen Schädlinge wie Ratten an, verursachen unangenehme Gerüche und stören die natürliche Zersetzung. Auch behandeltes Holz sollte vermieden werden, da es den Kompost mit schädlichen Stoffen belasten kann.
4. Ungünstiges Mischverhältnis von grünem und braunem Material
Damit die Rotte in Gang kommt und guter Kompost entsteht, braucht es ein ausgewogenes Verhältnis von grünem und braunem Material. Feuchtes, stickstoffreiches Material wie Rasenschnitt oder Gemüseabfälle muss mit trockenem, kohlenstoffreichem Material wie Laub, Stroh oder Strauchschnitt kombiniert werden. Wichtig ist es dabei, mehr braune als grüne Materialien auf den Kompost zu geben. Man kann die Materialien entweder gemischt oder in dünnen Schichten stapeln. Das sorgt für eine gleichmäßige Verrottung und verhindert Fäulnis oder Austrocknung.
5. Zu viel Rasenschnitt auf einmal
Frischer Rasenschnitt neigt dazu, zu verklumpen und eine luftundurchlässige, übelriechende Schicht zu bilden. Um dies zu verhindern, sollte man ihn vor dem Kompostieren leicht antrocknen lassen. Anschließend wird er entweder mit trockenem Material wie Laub oder gehäckseltem Strauchschnitt vermischt oder in dünnen Schichten im Wechsel damit aufgetragen. So bleibt der Kompost gut durchlüftet und kann gleichmäßig verrotten.
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6. Komposthaufen ist zu nass oder zu trocken
Das richtige Maß an Feuchtigkeit ist für den Kompostierungsprozess entscheidend. Der Kompost sollte sich wie ein ausgedrückter Schwamm anfühlen. Denn wenn er feucht, aber nicht patschnass ist, haben die Mikroorganismen beste Bedingungen. Ist der Kompost zu nass, kann es zu Sauerstoffmangel und Fäulnis kommen. Bei starkem Regen oder auch im Winter ist daher eine Abdeckung des Komposts sinnvoll. Ist er zu trocken, verlangsamt sich die Zersetzung. Bei langanhaltender Trockenheit im Sommer muss daher gelegentlich die Gießkanne ran.
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7. Zu große Stücke auf den Kompost werfen
Grobe Äste und Zweige verrotten nur sehr langsam, da ihre dichte Struktur den Abbau erschwert. Um den Prozess zu beschleunigen, sollten sie vor dem Kompostieren mit einem Häcksler zerkleinert werden. Der gehäckselte Strauchschnitt sorgt nicht nur für eine schnellere Zersetzung, sondern fördert mit seiner groben Struktur zudem die Luftzirkulation im Kompost.

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8. Ungeduldig sein
Oft erwarten Gärtner, dass der Kompost schon innerhalb weniger Wochen einsatzbereit ist. Tatsächlich dauert es je nach Bedingungen etwa ein Jahr, bis der Kompost fertig ist. Unreifen Kompost kann man zwar zum Mulchen nutzen, aber als Dünger ist er nicht geeignet.
9. Den Komposthaufen ignorieren
Ein Komposthaufen benötigt regelmäßige Pflege. Ohne Umsetzen gelangt nicht genug Sauerstoff in den Haufen, was die Zersetzung verlangsamt und Fäulnis fördert. Auch die Feuchtigkeit sollte kontrolliert werden: Ist der Kompost zu trocken, stockt der Abbau, ist er zu nass, kann er faulen. Durch gelegentliches Mischen bleibt der Prozess im Gleichgewicht und der Kompost reift zu wertvollem Humus.

Zu viel Rasenschnitt übrig?
„Rasenschnitt fällt oft in großen Mengen an. Falls Ihr Kompost den gesamten Rasenschnitt nicht aufnehmen kann, können Sie ihn auch hervorragend als Mulch für Gemüsebeete nutzen. Aber auch hier gilt: Bloß nicht zu dick auftragen, denn sonst verklumpt das Gras und fault.“