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Meldepflichtige Pflanzenkrankheit

Wie man Feuerbrand an Pflanzen vorbeugt, erkennt und behandelt

Von Feuerbrand befallene Pflanzenteile müssen umgehend entfernt werden
Die Blätter und Triebe dieses Weißdornbuschs sind von Feuerbrand befallen Foto: dpa picture alliance
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

25. Juli 2021, 15:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Einige Pflanzen stehen im Beet besser nicht nebeneinander. Manche Pflanzen übertragen als Nachbarn sogar besonders ernstzunehmende Krankheiten aufeinander. Rosen sind zum Beispiel besonders anfällig für Feuerbrand, weshalb man besser keinen Weißdorn in der Nähe von Obstplantagen pflanzen sollte. Was Hobbygärtner über die bakterielle Pflanzenkrankheit Feuerbrand wissen sollten.

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Während Feuerbrand für Menschen ungefährlich ist, richtet die Krankheit bei Gehölzen großen Schaden an. So ist sie zunächst für erhebliche Ernteverluste verantwortlich. Erkennt man den Befall nicht rechtzeitig, kann sich der Brand aber weiter ausbreiten und so zum Absterben der Pflanze führen. Ausgelöst wird die Krankheit durch das Bakterium „Erwinia amylovora“. Ursprünglich stammt die Krankheit aus Amerika – dort wurde sie vor 200 Jahren zum ersten Mal beobachtet. Nachdem sie in den 50er-Jahren Europa erreicht hatte, trat sie 1970 auch in Deutschland auf.

Wie wird Feuerbrand übertragen?

Bei Feuerbrand besteht eine hohe Infektionsgefahr. Die Bakterienkrankheit breitet sich seuchenartig schnell über ganze Plantagen aus. Hauptsächlich geschieht das durch Insekten wie Bienen oder Blattläuse. Aber auch Regentropfen, Wind, Vögel und Mensch können die Bakterien von infizierten zu gesunden Pflanzen tragen. Ideale Bedingungen für Erwinia sind schwüle und warme Witterungen, also Temperaturen über 18 Grad Celsius sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Bakterien treten über natürliche Öffnungen der Blüten oder Triebe ein. Auch über Wunden gelangt sie in die Pflanze. Von dort verbreiten sich die Bakterien weiter in verschiedene Pflanzenteile.

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Woran erkenne ich erkrankte Pflanzen?

Typische Symptome des Feuerbrands sind dunkelbraune bis schwarze Stiele und Blätter. Zudem sind die Hauptadern der Blätter zum Teil dunkel gefärbt. Insgesamt wirken infizierte Blätter und Blüten vertrocknet, fast verbrannt. Ein weiteres Symptom ist der Bakterienschleim, Exsudat genannt, der an den betroffenen Stellen austritt. Dieser ist klebrig und zunächst milchig weiß. Später verfärbt er sich bernsteinfarben. Dringt der Feuerbrand bis in das Holz der Pflanze vor, färbt sich dieses unter der Rinde rötlich-braun mit ebenfalls schleimigen Tropfen.

Verwechslungsmöglichkeiten

Bei andere Krankheiten und Schädlingen können ähnliche Symptome auftreten. Verwechslungsgefahr besteht bei Bakterienbrand, Monilia, Apfeltriebsucht, Birnentriebwespen aber auch Frost und Trockenheit. Ob eine Pflanze tatsächlich mit Feuerbrand infiziert ist, lässt sich nur durch einen Labortest sicher sagen.

Welche Pflanzen sind besonders häufig betroffen?

Der Wirtspflanzenkreis des Feuerbrands ist groß. Besonders häufig sind jedoch Gehölze aus der Familie der Rosengewächse betroffen. Dazu zählen zum Beispiel Apfel, Birne, Quitte, Weißdorn, Vogelbeere, Felsenbirne und Feuerdorn.

Was muss man tun, wenn eine Pflanze von Feuerbrand betroffen ist?

Bei ersten Anzeichen einer Erkrankung sollte man befallene Pflanzenteile sofort und großzügig entfernen. Das Schneidewerkzeug desinfiziert man anschließend mit 70-prozentigem Alkohol. Auf keinen Fall sollte man die Pflanzenteile danach auf dem Kompost entsorgen. Hier können sich die Bakterien ausbreiten und auch andere Pflanzen befallen. Hobbygärtner verbrennen die abgeschnittenen Pflanzenteile am besten.

Zudem ist Feuerbrand meldepflichtig. Das bedeutet, dass Hobbygärtner dem in ihrem Bundesland zuständigen Pflanzenschutzdienst mitteilen müssen, dass in ihrem Garten Feuerbrand festgestellt worden ist. Die Behörden können dann zum Beispiel eine Quarantänezone von fünf Kilometern, ausgehend von dem befallenen Grundstück, anordnen, um so die Ausbreitung zu verhindern.

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Wie kann man Feuerbrand vorbeugen?

Pflanzenschutzmittel, mit denen man einen Ausbruch von Feuerbrand minimieren kann, gibt es zwar, sind jedoch nicht nur kompliziert in ihrer Anwendung, sondern auch für Hobbygärtner nicht zugelassen. Stattdessen sollten man darauf achten, in erster Linie robuste Sorten für den Garten zu wählen und die Pflanzen während der Blüte und im Frühsommer regelmäßig zu kontrollieren. Auch das Bekämpfen von Blattläusen und Blattsaugern, möglichen Überträgern, kann eine wichtige Maßnahme sein, um Feuerbrand vorzubeugen.

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