28. April 2021, 17:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit einer einfachen Fingerprobe erkennt man die Qualität der Gartenerde. Dann kann man den Boden gezielt optimieren. Aber worauf muss man dabei achten? Und wie geht man dann weiter vor?
Bei guter Bodenqualität fühlen sich Pflanzen wohl. Aber Erde ist nicht gleich Erde. Während einige Gewächse mit dem vorhandenen Boden gut klarkommen, benötigen andere Pflanzen Erde von anderer Beschaffenheit. Ein Beispiel: Kartoffeln mögen lehmhaltige Böden, Karotten eher sandige Erde. Aber wie findet man heraus, ob der Boden eher lehmhaltig oder sandig ist? Mit einer Fingerprobe lässt sich die Beschaffenheit der Gartenerde recht einfach und zumindest grob bestimmen. Erst wenn man die wichtigsten Eigenschaften des Bodens kennt, kann man diesen gezielt bepflanzen, pflegen und düngen.
Wie man mit der Fingerprobe die Gartenerde bestimmt
Generell unterscheidet man zwischen sandigen und lehmhaltigen Böden. Ist die Beschaffenheit zwischen beiden Polen ausgeglichen, liegt ein sand-lehmhaltiger Boden vor. Um die Bodenbeschaffenheit zu bestimmen, nimmt man etwas Gartenerde und feuchtet diese in einer Schale leicht an. Anschließend rollt man die Erde in der Hand zu einer kleinen „Wurst“.
Gelingt das kaum und zeigt sich eine körnige Struktur, die feinkrümelig ist und leicht auseinander fällt, deutet das auf einen eher sandigen Boden hin. Erde mit hohem Sandgehalt rieselt geradezu durch die Finger.
Ein sandiger Lehmboden liegt hingegen vor, wenn sich die Erdwurst mit mäßigem Erfolg formen lässt und sich die Oberfläche in den Händen rau anfühlt.
Glänzt die Oberfläche und wirkt etwas klebrig, ist die Erde besonders lehm- oder tonhaltig. Das erkennt man auch an einem leisen Schmatzgeräusch, während man die lehmhaltige Wurst in den Händen am Ohr rollt.
Welcher Boden eignet sich gut für den Garten?
Ideal ist ein Gartenboden, der krümelig und gut durchgelüftet ist. Solch ein Boden nimmt Wasser gut auf und speichert das kostbare Nass. Ein Sand-Lehm-Boden bietet all diese erwünschten Eigenschaften. Allerdings muss das Verhältnis ausgewogen sein. Denn überwiegt der Lehmanteil, verdichtet der Boden mit der Zeit.
Aus Feuchtigkeit wird dann schnell Staunässe. Und die will man im Garten auf jeden Fall vermeiden. Ein zu sandiger Boden saugt Wasser zwar auf, speichert dieses jedoch kaum ausreichend. Als Folge droht die Erde auszutrocknen – mit fatalen Folgen in trockenen, heißen Sommern.
So lässt sich nach der Fingerprobe die Gartenerde verbessern
Sandige, leichte Böden
Um die Bindigkeit zu sandiger Erde zu erhöhen, muss deren Humusanteil vermehrt werden. Zudem hilft es, der Erde Stein- oder Tonmehl zuzugeben. Auch eine ausreichende Gabe von lehmhaltigem Kompost oder auch Laub wirkt Wunder.
In den Sommermonaten gibt Dünger aus Brennnesseljauche der sandigen Gartenerde Schwung für eine bessere Bodenqualität. Wichtig ist zudem eine ständige Bedeckung des Bodens, zum Beispiel durch Mulch. Auf welchen beliebten Mulch man jedoch eher verzichten sollte, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Gartengeräte für sandige Böden: Um Humus, Lehmboden oder lehmhaltigen Kompost unterzuarbeiten, eignet sich ein Roll-Kultivator oder Rechen. Auch mit einem Grubber kann die obere Erdschicht aufgelockert werden.
Lehmhaltige Böden
Ein zu lehmhaltiger Boden ist meist zu dicht und kaum luftdurchlässig. Dann gelangt weniger Luft an die Pflanzenwurzeln, was schlecht für das Wachstum ist. Generell setzt dieses bei lehmhaltigen Böden erst später im Gartenjahr ein, denn der über den Winter ausgekühlte Boden erwärmt sich nur langsam.
Bei zu hohem Anteil von Lehm oder Ton muss die Erde gelockert werden. Hier hilft das Einarbeiten von Sand in die Erde und die regelmäßige Gabe von Kompost. Mit einer Gründüngung, die tiefe Wurzeln bildet, lockern die Erde zusätzlich auf und gibt ihr wichtige Nährstoffe.
Gartengeräte für lehmhaltige Böden: Grubber und Sauzahn. Mit einer Grabegabel lässt sich die Erde zusätzlich auflockern. Mit einem flachen Gartenspaten kann man zu schwere Erde ausstechen und umheben. Das kann mitunter jedoch recht mühsam werden.
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Selber umgraben oder das der Natur überlassen?
Die Methode ist zudem umstritten. Einige Hobbygärtner vertreten die Auffassung, dass durch zu intensives Umgraben die tiefere Bodenstruktur durcheinander gerät, worunter wichtige Mikroorganismen leiden. Viele Hobbygärtner schwören daher auf Regenwürmer im Garten. Die Tiere sind wahre Humusproduzenten: Vorne kommt schwere Erde rein, hinten feinster Humus raus. Zudem lockern sie auch tiefere Erdschichten effizient auf. myHOMEBOOK verrät in diesem Artikel, welche Würmer aus Kompost Humus machen.