15. Mai 2021, 15:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Galgant schätzten Kundige schon im Mittelalter als Heilpflanze. Im heimischen Garten kann der Anbau der ursprünglich aus Südostasien stammenden Pflanze etwas schwierig werden. Leichter geht es mit folgenden Tipps.
Kennen Sie Galgant? Die Heilpflanze aus der Familie der Ingwergewächse war bereits bei Kundigen wie Hildegard von Bingen im Mittelalter bekannt. Ihr Tipp für einen heilsamen Trunk: Galgant mit der gleichen Menge an getrocknetem Ingwer mischen, das Pulver anschließend in Wein oder warmem Wasser auflösen und trinken. Der Mix soll dann gegen Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden helfen. Die Heilpflanze heißt auch Alpinia officinarum, gilt als etwas zickig im Garten, kann aber leicht im Kübel kultiviert werden.
Übersicht
Galgant
Boden
nährstoffreich, locker
Pflanzzeit
März bis Mai
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
zweimal täglich
Blüte-/Erntezeit
Juli und August-/ Herbst
Giftig
nein
Düngen
regelmäßig
nein
Galgant im Garten anpflanzen
Das Wundergewächs stammt aus Südostasien. Dort kann Echter Galgant (Alpinia officinarum) anderthalb Meter hoch wachsen. Alpinia galganta schafft es sogar auf stolze zwei Meter. Diese Auswüchse sind hierzulande nicht zu erwarten. Hier reden wir eher von 25 bis 30 Zentimetern Höhe. Optimal gedeiht die wärmeliebende Pflanze im Topf auf der Fensterbank, der Veranda oder aber im Gewächshaus. Der Boden muss nährstoffreich sein. Blähton als Drainage-Schicht verhindert Staunässe im Kübel.
Dazu passend: Für welche Pflanzen sich Bläton eignet
Galgant optimal pflegen
Generell mag die Pflanze ganzjährig einen warmen und sonnigen Standort. Im Garten sollte der Standort vollsonnig oder auch halbschattig, zumindest jedoch vor Wind und Regen geschützt sein. Ein Platz in der Nähe einer Mauer oder einer Hecke ist außerdem ideal.
Bewässerung
Galgant ist ein durstiges Gewächs. Bedeutet: Während man bei vielen anderen Pflanzen in Kübel und Topf zurückhaltend gießt, setzt man bei Alpinia officinarum ruhig zweimal die Gießkanne täglich an. Am besten verwendet man dafür weiches, lauwarmes Wasser. Aufgefangenes Regenwasser ist ideal. Wer keine Regentonne hat, kann das Wasser auch mit einigen Tricks auf dem Balkon auffangen. Wie das geht, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel. Die Blätter der Pflanze besprüht man zudem täglich mit kalkarmen Wasser aus einer Pflanzen-Sprühflasche. Achtung: Zu viel Staunässe und Feuchtigkeit führt zu Wurzelfäule.
Düngung
Alpinia officinarum gilt als Starkzehrer. Der Bedarf an Nährstoffen ist hoch und muss daher vor allem in der Wachstumsphase gedeckt sein. Eine regelmäßige Gabe an Dünger gibt der Pflanze einen regelrechten Wachstumsschub. Hier bietet sich ein pflanzlicher Flüssigdünger an, zum Beispiel speziell für Gemüsepflanzen. Zu wenig Nährstoffe schaden der Pflanze. Woran man Mangelerscheinungen an Pflanzen erkennt? myHOMEBOOK verrät es hier.
Schnitt
Schlappe, vergilbte sowie abgestorbene Blätter müssen am Galgant regelmäßig entfernt werden. So erhält die Pflanze Kraft für neues Wachstum.
Vermehrung
Galgant wird über das Rhizom vermehrt. Im Frühjahr teilt man dafür einen Teil davon behutsam mit einem scharfen Gartenmesser ab und gibt dieses in frisches Substrat.
Frostschutz
Sobald im Spätherbst erste Frostnächte drohen, sollte die Pflanze zum Überwintern an einen wärmeren Ort untergebracht werden.
Der richtige Zeitpunkt zur Ernte
Hobbygärtner sollten sich bei Galgant in Geduld üben. Es kann einige Jahre dauern, bis die Pflanze erntereife Rhizome ausbildet. Ideal für die Ernte ist der Herbst. Haben die Wurzelknollen einen Durchmesser von rund drei bis fünf Zentimeter erreicht, können diese geerntet werden.
Wie auch beim Ingwer kann man die frischen Wurzeln von Galgant schälen, in Scheiben schneiden oder raspeln. Galgant kann als Teeaufguss oder aber zum Würzen von Speisen verwendet werden. Die Pflanze hat ein scharfes und leicht herbes Aroma. Getrocknet und gemahlen gibt Alpinia officinarum Gerichten eine eigentümliche Geschmacksnote, die an Kardamom erinnert. Galgant soll eine appetitanregende Wirkung besitzen und zudem gegen Magen-Darm-Beschwerden helfen.
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Krankheiten und Schädlinge
Alpinia officinarum gilt als robuste Pflanze. Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind kaum bekannt. Das könnte an den ätherischen Ölen und Düften liegen, die die Pflanze verströmt.