15. September 2023, 17:06 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Im Spätsommer sollte der Garten allmählich auf die nasskalte Jahreszeit vorbereitet werden. Vor der Winterpause und dem ersten Frost gibt es noch einiges zu tun! Mit der großen myHOMEBOOK-Übersicht vergessen Sie dabei nichts.
Nicht nur für die Menschen wird es im Herbst draußen ungemütlich, wenn sich Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit ankündigen. Um auf die Kälte vorbereitet zu sein, sollte man im Garten noch die wichtigsten Arbeiten erledigen, damit Rasen, Beete und Gehölze im Herbst keinen Schaden nehmen. Dafür eignet sich am besten ein sonniger und trockener Tag im Spätsommer oder Herbst, um diese Aufgaben zu erledigen. Dann kann auch irgendwann der erste Frost kommen.
Übersicht
Obstbäume im Herbst zurückschneiden und pflegen
Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, ist der Zeitpunkt gekommen, ihnen im Garten sanft mit der Astschere zu Leibe zu rücken. Kranke oder abgestorbene Äste stutzt man, bevor der Winter kommt. Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin empfiehlt gegenüber myHOMEBOOK, die Obstbäume aber erst im kommenden Frühjahr zu stutzen, da sonst der Frost in die frischen Wunden eindringen kann und die Bäume dabei Schaden nehmen.
Bei der herbstlichen Obstbaumpflege sollte man auch auf sogenannte Fruchtmumien achten und sie entfernen. Apfelbäume sind zudem besonders anfällig gegen Schädlinge wie das Frostspannerweibchen. Bringen Sie deshalb am Baumstamm Leimringe an, um sie vor dem Befall zu schützen.
Passend dazu: 4 Gehölze, die im Oktober einen Schnitt brauchen
Wichtig: Wenn man im Herbst noch Pflanzen wie Nadelbäume, Laubsträucher oder Stauden im Garten pflanzt, sollte man nicht vergessen, diese auch im Winter zu wässern. „Sogar bei minus 20 Grad“, sagt Ehlert zu myHOMEBOOK. „Viele Hobbygärtner wundern sich dann im Frühjahr, obwohl der Herbst doch feucht war“, weiß der Pflanzenexperte.
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Laub im Garten rechen
Eine klassische Gartenarbeit im Herbst ist das Rechen von Laub. Das hat gleich mehrere Vorteile:
- Gesundheit des Rasens: Eine dicke Schicht Laub auf dem Boden kann den Rasen und anderer Pflanzen beeinträchtigen. Das Laub blockiert das Sonnenlicht und reduziert die Luftzirkulation, was mitunter zu Schimmelbildung führen kann.
- Schädlingsprävention: Laubhaufen bieten Verstecke für Tiere wie Mäuse und Igel. Dabei handelt es sich um natürliche Schädlingsbekämpfer, die etwa Käferlarven fressen.
- Sicherheit: Ein mit Laub bedeckter Garten kann rutschig werden – vor allem, wenn das Laub nass ist. Dies ist besonders wichtig, wenn sich der Garten in der Nähe von Wegen oder Spielbereichen für Kinder befindet.
- Ästhetik: Ein ordentlicher, laubfreier Garten sieht ansprechender aus und trägt zur allgemeinen Ästhetik des Grundstücks bei.
- Kompostmaterial: Das gesammelte Laub kann für die Herstellung von Kompost verwendet werden, der später als Dünger für Ihren Garten dienen kann.
Mehr dazu: Worauf man beim Kompostieren von Laub achten sollte
Sollte man im Herbst noch mal den Rasen mähen?
Beim letzten Rasenschnitt kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Denn wenn es im Herbst im noch warm ist, wächst der Rasen auch noch weiter. Bestenfalls sollte man den Rasen vor dem ersten Frost ein letztes Mal stutzen. Mähen Sie dabei etwas kürzer als sonst, da der Schnee die Grashalme sonst abknicken und platt drücken könnte, was zu Fäulnis und Pilzbefall führen kann.
Experten empfehlen eine Höhe von rund vier bis fünf Zentimeter. „Bis November kann man noch mähen“, meint Ehlert. Dabei kann es sich lohnen, gleichzeitig das Moos im Rasen zu entfernen, etwa mit einem Vertikutierer.
Sollte man im Herbst den Rasen düngen?
„Auf keinen Fall den Rasen noch mal düngen“, rät Pflanzenexperte Ehlert. „Man weiß ja nicht, wie der Winter wird!“. Sonst würde man zu diesem Zeitpunkt das Wachstum des Rasens fördern. Wichtiger ist es, das Laub zu sammeln und wenn möglich zusammen mit dem letzten Rasenschnitt zu mulchen.
Das organische Material eignet sich perfekt als Auflage für Pflanzbeete. „Das schützt vor Frost, versorgt den Boden mit Nährstoffen und hält ihn warm“, ergänzt Ehlert. Generell empfiehlt er, die organischen Abfallprodukte im Garten zu belassen und wieder dem natürlichen Kreislauf zurückzuführen, auch den gehäckselten Baumschnitt.
Hinweis: Im Handel gibt es speziellen Herbstdünger mit einem geringeren Stickstoff-Anteil. Dieser fördert das Wachstum nicht, ist allerdings reich an Kalium und hilft dem Rasen damit über den Winter.
Im Herbst auf Tiere im Garten achten
Vielen Tieren bieten im Herbst Laubhaufen im Garten einen wichtigen Rückzugsort. Welkes Laub auf dem Rasen sollten Sie deshalb zwar zusammenrechen, aber nicht komplett entsorgen. „Weniger aufräumen hilft Igeln, Siebenschläfern, Fledermäusen, Vögeln und Insekten, gut über den Winter zu kommen“, erklärt Marja Rottleb vom NABU Naturschutzbund Deutschland e.V. „Und für Gärtner ist das sehr entspannend, weil man viel weniger Arbeit hat“, ergänzt die Gartenexpertin.
Wasserleitungen im Herbst abdrehen
Bevor der erste Frost kommt, sollte man darauf achten, dass sich in den Leitungen kein Wasser mehr befindet und Leitungen abdrehen, die nach draußen führen. Sie können sonst im Herbst einfrieren und bersten. Dabei sollte man auch auf Außensteckdosen achten. Falls diese nicht wasserfest sind, sollten sie abgeschaltet werden. Gartenschläuche, Regentonnen und Gartenpumpen sollte man indes kontrollieren. Zudem auch die Gießkanne ausleeren, damit sie nicht platzt.
Einen Swimmingpool muss man in der Regel nicht entleeren. Üblicherweise reicht es, diesen mit einer Plane abzudecken. Fische aus dem Teich unter 80 Zentimeter Tiefe sollte man gegebenenfalls in ein Aquarium umsiedeln und den Teich mit Laubschutznetz abdecken. Entfernen Sie dabei auch abgestorbene Pflanzenteile aus dem Gartenteich.
Pflanzen vor Frost schützen
Auch wenn der erste Bodenfrost noch in weiter Ferne scheint, kann es auch im Herbst schon zu kalten Nächten kommen. Umso besser, wenn der Garten darauf vorbereitet ist.
- Blumenzwiebeln, die nicht winterfest sind, sollte man nach dem ersten Bodenfrost aus dem Boden holen, damit sie nicht erfrieren. Dazu zählen etwa die Sommerblumenzwiebeln von Gladiolen, Begonien oder Dahlien. Zum Überwintern bringt man die Knollen in den Keller und lagert sie in einer trockenen und dunklen Kiste. In den Beeten ist jetzt Platz für winterfeste Blumenzwiebeln, die im kommenden Frühjahr sprießen.
- Kübelpflanzen sollten Gartenliebhaber und Balkonbesitzer nun ins Warme bringen. Vor allem exotische Pflanzen wie Zitruspflanzen sind besonders anfällig und brauchen Schutz, da sie keine Kälte vertragen. „Zitrone, Oleander und Feige müssen vor dem ersten Frost unbedingt rein“, rät Ehlert. Platzieren Sie diese hell, luftig und kühl, aber unbedingt frostfrei.
- Rosen benötigen Schutz im Herbst. Dazu einfach etwas Erde um die Stöcke anhäufeln. Das schützt den Pflanzenkern vor Kälte. Rosen deckt man mit Reisig oder Zweigen ab, um sie vor Frost zu schützen. Alternativ kann man sich auch mit Vlies oder Jute behelfen und die Pflanzen ummanteln – aber keinesfalls mit Folie, da sie darunter schwitzen. Hier erfahren Sie, ob es sich im Herbst noch lohnt, Rosen zu schneiden.
- Ziergräser muss man nicht stutzen, aber auch sie freuen sich über eine saisonale Vorbehandlung. Bindet man die Büschel mit einer Schnur etwas zusammen, dann kann die Pflanze die Wärme besser speichern und Feuchtigkeit nicht so leicht eindringen.
Untersuchen Sie Pflanzen vor dem Umzug nach drinnen auf Schädlinge, da sich insbesondere Schildläuse dort weiter ausbreiten. Die Temperatur sollte im Winterquartier zwischen zehn und fünfzehn Grad liegen, dann fallen die Pflanzen auch in die Winterruhe. „Wichtig ist, dass genug Licht hereinfällt“, erklärt Ehlert.
Auch dann sollte man jedoch nicht vergessen, die Pflanzen zu wässern, denn die Lichtverhältnisse sind in den Winterquartieren meist nicht ideal. Als Standort für die Überwinterung kommt unter anderem die Garage oder der Wintergarten infrage. Auch die Veranda oder der Kelleraufgang eignet sich laut Ehlert als Überwinterungsort.
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Gartengeräte und Werkzeug im Herbst pflegen
Bevor man Werkzeuge im Gerätehaus einmottet, sollten diese gründlich gereinigt und gepflegt werden. Das erhöht ihre Lebensdauer und man muss sich im nächsten Jahr keine neuen Geräte besorgen. Metallteile an elektrischen Geräten kann man zum Schutz vor der Kälte einölen. Dabei lohnt es sich, auf Roststellen zu achten. Beim Benzinrasenmäher leeren Sie den Kraftstofftank nach dem letzten Rasenschnitt. Hier erfahren Sie, was beim Überwintern der Gartengeräte wichtig ist.