5. September 2024, 17:32 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Den ganzen Tag an den Rosen herumschnippeln und den Rasen trimmen? Dazu haben die wenigsten Zeit. myHOMEBOOK-Autorin Marike Stucke erklärt, wie ein Garten auch mit wenig Zeit und Arbeit zu einer schönen und erholsamen Oase wird.
Egal, ob Neubau mit kahlen Außenflächen oder Haus mit bereits gewachsenem Garten: Ein gepflegter Garten sieht nicht nur ansprechend aus, sondern lädt auch zum Verweilen, Spielen und Entspannen mit der Familie oder Freunden ein. Gepflegt heißt aber nicht unbedingt, dass dieser Garten auch viel Arbeit machen muss. Wer die Grünflächen pflegeleicht anlegt oder umgestaltet und dabei ein paar Tricks beherzigt, wird mehr Zeit in der Hängematte als im Beet verbringen.
Übersicht
1. Der richtige Rasen im Garten macht wenig Arbeit
Rasen muss bewässert, gemäht, gedüngt und vertikutiert werden, um schön grün und dicht zu wachsen. Aber nicht jede Fläche im Garten muss mit Rasen bewachsen sein. Meist reicht es aus, auf den viel genutzten großen Flächen für Sport und Spiel oder zum Sonnenbaden Rasen anzusäen.
Im Vorgarten kann auch betretbarer Rasenersatz wachsen. Dazu gehört zum Beispiel Feldthymian, der auch zwischen Gehwegplatten wächst und nach der Anwuchsphase kein zusätzliches Wasser mehr benötigt. Auch ein Präriegarten kann ein pflegeleichter Ersatz für Rasenflächen sein. Hier wird eine dünne Kies- und Sandschicht aufgetragen und dazwischen trockenresistente Pflanzen wie verschiedene Gräser und Stauden gesetzt.
Auch die Rasenart kann den Pflegeaufwand deutlich beeinflussen. Wer wenig Arbeit haben möchte, sollte auf Trockenrasen oder Spiel- und Sportrasen setzen und dabei auf eine hohe Qualität des Saatguts achten. Dann wächst der Rasen langsamer und dafür dichter. Die genannten Rasensorten sind außerdem sehr strapazierfähig und halten auch längere Hitzeperioden aus.
2. Wege nachhaltig anlegen
Auch wenn Kies- oder Mulchwege kostengünstig und schnell angelegt sind, können sich hier Unkräuter schneller einen Weg bahnen oder starke Regengüsse spülen Mulden und Rinnen in die Pfade. Wege aus fest eingelassenen Steinen wie Klinker oder Naturstein sind da wesentlich haltbarer und können auch mit dem Rad befahren werden. Auch die Rasenkanten sind hier meist einfacher kurzzuhalten. Solange der Unterbau der Wegkonstruktion stabil ist, haben Gartenbesitzer mit einem Weg aus Stein lange Zeit so gut wie keine Arbeit.
3. Mehrjährige Staudenbeete pflanzen
Viele Hobbygärtner pflanzen jedes Frühjahr Stiefmütterchen, Primeln und andere Frühjahrsblüher in die Beete. Diese zeigen sich allerdings nur kurze Zeit von ihrer schönsten Seite und müssen alsbald ersetzt werden. Wer hingegen auf mehrjährige Stauden setzt und diese an den von den Pflanzen bevorzugten Standorten einpflanzt, muss nach ein bis zwei Jahren nur noch ein wenig Schnittpflege betreiben und gelegentlich gießen. Denn mehrjährige Stauden treiben jedes Jahr aufs Neue aus. Auch hier gibt es trockenresistente Varianten, die nur wenig oder kein zusätzliches Wasser brauchen.
4. Bäume und Sträucher, die keinen Schnitt benötigen
Obstbäume wie Kirsche, Apfel oder Pflaume sind gern gesehen, denn sie bringen neben hübschen Blüten auch schmackhafte Früchte in den Garten. Aber: Sie brauchen auch jedes Jahr einen Schnitt, damit sie dauerhaft reiche Erträge bringen und nicht aus der Form geraten. Die Schnitttechniken hierfür sind teilweise aufwendig und kosten Zeit. Wer aber dennoch nicht auf eine dichte Bepflanzung mit Bäumen oder Sträuchern verzichten will, kann auf Arten setzen, die keinen Schnitt benötigen. Hierzu zählen zum Beispiel:
- Magnolie
- Chinesischer Blumen-Hartriegel
- Kugel-Robinie
- Zaubernuss
- Federbuschstrauß
- Zierquitte
5. Gabionen statt Heckenpflanzen
Hecken bieten einen guten Sichtschutz und grünen Lebensraum für Vögel und Insekten. Allerdings machen die meisten Heckenpflanzen auch viel Arbeit. Zwei bis drei Mal im Jahr muss eine gepflegte Hecke mindestens geschnitten werden. Bei längeren Heckenabschnitten kann dies die Armmuskeln und die eigene Zeit ganz schön in Anspruch nehmen. Faule Hobbygärtner können stattdessen auf Gabionen setzen. Das sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die in Höhe und Breite beliebig anpassbar sind. Sind sie einmal aufgestellt, brauchen sie keine weitere Pflege. Damit der Sichtschutz aus Gabionen nicht ganz so karg aussieht, kann er von Kletterpflanzen wie Wein, Hopfen oder Klematis erobert werden.
Hinweis: Auch Sichtschutzwände aus Holz sind eine gute und vor allem schnelle Alternative zu Heckenpflanzen. Sie benötigen allerdings alle paar Jahre einen neuen Anstrich mit Holzschutzmitteln.
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6. Gemüse aus dem Topf für wenig Arbeit im Garten
Ein prächtiges Gemüsebeet kann der ganze Stolz eines jeden Gartenbesitzers sein. Allerdings geht der Ernte eine Menge Arbeit voraus: Beet anlegen, Pflanzen aussäen und großziehen, Unkraut jäten, gießen, düngen und so weiter. Aber es muss nicht immer gleich ein großes Gartenbeet sein. Ein kleines Hochbeet oder gar nur zwei bis drei Töpfe mit je einer Tomaten- und Gurkenpflanze und ein wenig Pflücksalat können die Küche mit frischem Gemüse bereichern und machen nur wenig Arbeit.
Ein bisschen Faulheit schadet nicht
„Wozu ein Garten, wenn man diesen nicht auch einfach mal genießen kann? Die Liege unter einem Baum aufstellen, den Bienen beim geschäftigen Summen zuhören und ein gutes Buch lesen: So sollten Gartenbesitzer ihr grünes Wohnzimmer viel öfter genießen und Schaufel und Gießkanne einfach mal links liegen lassen. Wer bei Unkraut und ‚unordentlichen‘ Beeten auch mal wegschauen kann, hat definitiv mehr von seinem Garten.“