20. November 2024, 11:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Winter ist im Gartenjahr eine Ruhezeit. Doch damit die Pflanzen in den Beeten und Kübeln die frostige Zeit gut überstehen, sollten Gärtner ein letztes Mal richtig aktiv werden und den Garten winterfest machen. Welche Aufgaben dort warten, erfahren Gartenbesitzer in diesem Artikel.
Obwohl Frühling und Sommer die Hauptsaison für den Garten markieren, sollte man die Pflanzen im Garten nicht gänzlich in den kälteren Monaten vergessen. So ist es etwa im Herbst wichtig, den Garten winterfest zu machen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählt dabei wohl das Einpacken kälte- und frostempfindlicher Pflanzen in „Wintermäntel“, also beispielsweise Gartenvlies. Weitere wichtige Maßnahmen im Überblick.
Übersicht
- Ab wann sollte man den Garten winterfest machen?
- Wärmeliebende Pflanzen einpacken
- Garten winterfest machen: Laub als natürlicher Frostschutz
- Abgeblühte Stauden bieten Insekten Unterschlupf
- Gartenzubehör winterfest machen
- Wasser abstellen und Wasserstellen sichern
- Gartenmöbel säubern und verstauen
- Winterliche Ernte möglich
Ab wann sollte man den Garten winterfest machen?
Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an, um den eigenen Garten winterfest zu machen. Mechthild Ahlers von der Niedersächsischen Gartenakademie hält jedoch nichts von festen Terminen. „Gerade in Zeiten des Klimawandels lässt sich nicht an einem Kalender, sondern nur an der Natur ablesen, ob und wann der Winter kommt“, erläutert die Beraterin. Für die Pflanzen kann Engagement zur falschen Zeit sogar gefährlich sein. „Werden Pflanzen zu früh eingepackt, leiden sie und werden anfällig für Schädlinge.“
Ahlers rät, ob für Oktober, November oder Dezember: Nähert sich das Thermometer der Null-Grad-Grenze, muss der Gärtner einige Pflanzen in Sicherheit bringen. „Minus fünf Grad Celsius halten manche Pflanzen im Garten noch aus. Kübelpflanzen sollten aber schon bei plus fünf Grad Celsius eingepackt werden, denn die empfindlichen Wurzeln brauchen spätestens dann draußen einen Kälteschutz“, so Ahlers.
Wärmeliebende Pflanzen einpacken
Wie ein Garten dann winterfest gemacht werden muss, hängt letztlich von dessen Gestaltung und Bepflanzung ab. „Wer landschaftsgerechte Pflanzen in seinem Garten hat, muss sich wenig Gedanken machen. Sie sind robust und von Natur aus winterhart“, erklärt Ahlers.
Anders sieht dies bei wärmeliebenden, frostempfindlichen Gewächsen wie Kamelien, veredelten und nicht ausreichend tief gepflanzten Rosen sowie manchen mediterranen Kräutern aus. Sie müssen drinnen überwintern oder mit Laub und Jute geschützt werden.
Übrigens bietet auch ein Gewächshaus nicht ausreichend Schutz vor Frost und Kälte. Im Gegenteil: Auch dieses sollte man winterfest machen. Um eines aus Glas zu isolieren, kann man zum Beispiel Luftpolsterfolie verwenden. Diese sollte jedoch lichtdurchlässig sein. Dank ausreichendem Schutz kann man das Gewächshaus dann auch als Winterquartier für frostempfindliche Kübelpflanzen nutzen.
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Garten winterfest machen: Laub als natürlicher Frostschutz
Ein natürliches Isoliermaterial steht im Herbst in Fülle zur Verfügung: Laub. Es lässt sich auf den Beeten verteilen. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) vergleicht die Laubschicht mit einer wärmenden Decke, die den Boden gegen den Frost isoliert. Gerade empfindliche Bäume und Sträucher wie flachwurzelnde Johannis- und Stachelbeeren könnten diesen Schutz bei Kälte gut gebrauchen.
Was den Beeten guttut, kann für Rasen jedoch fatal sein. Er darf nicht von Blättern bedeckt sein. „Rasen kann unter Laub ersticken. Er braucht Licht und muss immer gut durchlüftet sein, damit sich keine Pilzkrankheiten bilden“, betont Ahlers.
Abgeblühte Stauden bieten Insekten Unterschlupf
Abgeblühte Stauden sollten Hobbygärtner dagegen nicht im Herbst, sondern im Frühjahr schneiden. So könnten Insekten in den hohlen Stängeln und den Blattachsen überwintern. Ahlers rät, für den idealen Zeitpunkt eines Rückschnitts im Frühjahr auf die sogenannten phänologischen Zeigerpflanzen zu achten. „Wenn die Forsythien blühen, ist der Saftstrom in allen Pflanzen gewährleistet, und sie haben genug Kraft, um auszutreiben.“
Spätherbst und Winter sind aber nicht eine Zeit der Ruhe – es gibt im Garten, auch, wenn er winterfest ist, weiterhin etwas zu tun. Laut Nabu lassen sich nun Hügel- und Hochbeete anlegen, Frühlingsblüher setzen und Gehölze pflanzen.
Gartenzubehör winterfest machen
Zu einem Garten zählen nicht nur die Pflanzen im Beet, sondern auch das Equipment, mit denen man sie pflegt. Auch dieses gilt es, auf den Winter vorzubereiten. Immerhin sollen sie auch in der kommenden Gartensaison beim Schneiden, Gießen und Aufräumen behilflich sein. Im Falle von Rasenmäher, Gartenschere und Laubrechen bedeutet dies, dass man sie säubert und an einem trockenen Ort aufbewahrt.
Wasser abstellen und Wasserstellen sichern
Wasser gefriert unter null Grad Celsius. Dabei dehnt es sich aus und benötigt mehr Platz. Leitungen, Rohre und Schläuche, die im Freien sind und denen Restwasser enthalten ist, können so beschädigt werden. Deswegen ist es ratsam, das Wasser zum Außenhahn abzudrehen und gleichzeitig den Wasserhahn im Garten selbst aufzudrehen. Gartenschläuche leert man ebenfalls und verstaut sie an einem frostfreien Ort.
Nicht zu vergessen sind restliche Wasserbestände in Gießkannen und Regentonnen. Beide Behälter sollte man entleeren. Die Gießkannen verstaut man sicher mit den anderen Gartengeräten im Keller, einem Gartenschuppen oder der Garage. Bei Regentonnen sollte man den Ablasshahn öffnen.
Pumpen jeglicher Art – ob in der Regentonne oder im Gartenteich – gilt es ebenfalls zu überwintern. Dabei ist es wichtig, auf die Art der Pumpe zu achten. Etwa sollte man Tauchpumpen in einem mit Wasser gefüllten Eimer aufbewahren.
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Gartenmöbel säubern und verstauen
Egal, aus welchem Material Gartenmöbel hergestellt werden, mit der Zeit hinterlassen Wind, Wetter und Fröste auf den Stühlen und Bänke Spuren. Um die Möbel zu schützen, sollte man sie vor dem Winter gründlich säubern und an einem geschützten, trockenen Ort bis zum Frühling aufbewahren.
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Winterliche Ernte möglich
Es kann sogar noch etwas geerntet werden: Pflücksalate wie Lollo- und Eichblattsalate, Feldsalat, Gartenkresse, Rucola, Asia-Salate wie Mizuna, Blattsenf und Pak Choi sowie viele Winterkohl-Arten. Sowohl Freiland- und Hochbeete als auch Frühbeet- und Balkonkästen sind dafür geeignet – solange sie möglichst sonnig sind.
Doch auch ohne eine Ernte hat ein Garten ab dem Spätherbst seinen Reiz. „Wir sollten lernen, den Garten in dieser Jahreszeit mit anderen Augen zu betrachten“, betont Ahlers. „Mit Raureif bedeckte, abgeblühte Sonnenblumen, aus denen sich Spatz und Stieglitz Nahrung holen, haben ihren ganz eigenen Zauber.“
Mit Material der dpa