10. November 2020, 21:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Spätherbst und im Frühling greifen Hobbygärtner zur Gartenschere, um Sträucher, Bäume und Hecken zurückzuschneiden. Doch wahllos sollte man dabei nicht die Schere zücken, denn es gibt Gartengehölze, denen ein Rückschnitt schadet.
Die kalt-nasse Jahreszeit ist der ideale Zeitpunkt, um Gehölzen im Garten einen Pflegeschnitt zu verpassen. Mit dem Kürzen und Entfernen von alten und abgestorbenen Ästen sorgt man dafür, dass Bäume, Sträucher und Hecken im kommenden Frühjahr wieder üppig wachsen. Jedoch ist es fatal, dabei willkürlich die Schere anzusetzen. Vor allem Gehölze, die im Frühjahr blühen, dürfen jetzt nicht mehr beschnitten werden, andernfalls büßt man eine opulente Blüte ein. Diese Frühblüher bekommen erst nach dem Frühling und damit nach der Blütephase einen Rückschnitt. Doch es gibt auch einige Gewächse, die man zu keiner Zeit im Jahr zurückschneiden sollte. Diese entwickeln von Natur aus im Laufe der Jahre einen dichten Wuchs und einen üppigen Blütentrieb. Aus bestehenden Zweigen bilden sich ganz ohne Rückschnitt neue Zweige. Wer unwissentlich zur Gartenschere greift, stört diese natürliche Entwicklung. Zu diesen besonderen pflegeleichten Gartengehölzen lassen sich folgende fünf beeindruckende Gewächse zählen:
1. Blumen-Hartriegel (Cornus florida, Cornus kousa sowie Cornus-Hybriden)
Diese Pflanze regeneriert grundsätzlich nur sehr schwer. Einen unbedachten Rückschnitt verzeihen Blumen-Hartriegel deshalb so schnell nicht. Wer diesen faszinierenden Blütenstrauch nicht mit der Schere zu Leibe rückt, kann sich von Jahr zu Jahr über mehr Blüten freuen.
Dieser Grundsatz trifft auf nahezu alle Blumen-Hartriegelsorten zu – bis auf die Hybride Venus. Diese benötigt in der Tat im Frühjahr einen leichten Rückschnitt, um üppig heranzuwachsen.
2. Fächerahorn/Schlitzahorn (Acer palmatum)
Seine im Herbst leuchtende Farbenpracht ist eine Wohltat fürs Auge. Wer sich lange an ihr erfreuen möchte, sollte auch beim Fächerahorn auf einen Rückschnitt verzichten. Auch wenn dieser nicht zu den blühenden Sträuchern zählt und man keine Blüte einbüßt, ist bei ihm ein Schnitt kontraproduktiv. Denn werden Fächerahorne beschnitten, bluten sie oft sehr lange und sind anfällig für Pilzerkrankungen. Mitunter bleibt die beschnittene Stelle für immer kahl. Am besten gedeihen Fächerahorne deshalb, wenn sie ihre natürliche Form entfalten können.
3.Magnolie (Magnolia)
Zu den Gartengehölzen, die nicht beschnitten werden sollten, zählt ebenfalls die Magnolie mit ihren imposanten Blüten. Bei einem Rückschnitt blutet die Pflanze lange, wodurch sie viel Pflanzensaft verliert. Auch sind die beschnittenen Stellen ideale Eintrittsstellen für Pilzinfektionen, die die Magnolie sehr schwächen. Ein Rückschnitt ist also auch bei diesem Gartengehölz ein fataler Fehler.
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4. Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus)
Die Blätter des Flügel-Spindelstrauches, auch bekannt als Korkspindelstrauch, leuchten im Herbst in fantastischen Rottönen. Auch dieser Strauch zählt zu den Gartengehölzen, die nicht beschnitten werden müssen. Dieser Umstand zeichnet ihn als ausgesprochen pflegeleicht aus. Um sich an einer buschigen Form erfreuen zu dürfen, darf man also getrost die Gartenschere aus der Hand legen.
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5. Die Zaubernuss (Hamamelis)
Eine pflegeleichte Bereicherung für den Garten ist die Zaubernuss. Sie zählt ebenfalls zu den Gartengehölzen, die man nicht beschneiden muss und besser auch nicht sollte. Wie die anderen vorgestellten Gewächse verträgt auch die Zaubernuss einen Rückschnitt nur sehr schlecht. Jüngere Pflanzen tolerieren ihn allerdings noch eher als ältere. Jedoch ist es durchaus möglich, ein paar wenige der jungen Zweige für die Vase abzuschneiden oder störende Jungtriebe zu kürzen.