1. Oktober 2024, 5:21 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine Dämmung sorgt dafür, dass man sein Gartenhaus ganzjährig nutzen kann. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki erklärt, was man zur Dämmung benötigt und wie man dabei vorgeht.
Viele nutzen ihre Gartenlaube, um Freizeit- oder Hobby-Aktivitäten nachzugehen oder auch als Homeoffice. Mit der richtigen Dämmung kann man sein Gartenhaus vor extremen Temperaturschwankungen schützen. Im Sommer ist es dann darin angenehm kühl und im Winter wärmer. Aber eine Dämmung bietet auch noch weitere Vorteile – je nach Nutzung.
Übersicht
Darum lohnt sich die Dämmung beim Gartenhaus
Die Dämmung eines Gartenhauses bietet viele Vorteile, insbesondere wenn man es das ganze Jahr über nutzen möchte.
Ganzjährige Nutzung
Wenn es draußen kalt ist, kann man das Gartenhaus oft nicht nutzen. Durch eine Dämmung kann man jedoch verhindern, dass der Raum schneller auskühlt und die Luftfeuchtigkeit gleichzeitig gesenkt wird. Dadurch ist es möglich, das Gartenhaus auch ganzjährig zu nutzen. Hat man vor, das Gartenhaus mit Strom zu beheizen, ist eine Dämmung unerlässlich, um die Stromkosten zu senken.
Schutz vor Feuchtigkeit
Eine Dämmung kann Kondensation und Feuchtigkeitsprobleme verhindern, die das Material, insbesondere Holz, langfristig beschädigen können. Feuchtigkeit kann auch zu Schimmelbildung führen und dazu beitragen, dass das Material verrottet, was die Lebensdauer deutlich beeinträchtigen kann.
Lärmschutz
Mit einer Gartenhausdämmung kann man nicht nur dafür sorgen, dass im Innenraum angenehme Temperaturen herrschen, sondern auch Lärm von außen abschirmen, um einen komfortablen Rückzugsort zu schaffen. Das Gleiche gilt aber auch umgekehrt: Eine Dämmung kann helfen, Lärm von innen, beispielsweise durch Musik oder Maschinen, nach außen abzudämpfen.
Winterschutz für Pflanzen und eingelagerte Geräte
Im Winter kann man Pflanzen im Gartenhaus überwintern und Gartengeräte und Gartenwerkzeuge unterbringen, ohne dass diese kaputtgehen. Langfristig gesehen ist eine Dämmung daher eine gute Investition, die sich auszahlt.
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Sollte man ein Gartenhaus innen oder außen dämmen?
Ein Gartenhaus kann man von innen oder außen dämmen. Hier sind die jeweiligen Vor- und Nachteile:
Innendämmung
Dämmt man das Gartenhaus von innen, verliert man zwar ein wenig an Raum, kann die Dämmschicht jedoch unabhängig vom Wetter anbringen. Bei einer Innendämmung sollte man die Dämmung an den Innenwänden, am Boden und am Dach anbringen. Dadurch kann man das Gebäude vor Kältebrücken schützen. Wenn man sein Gartenhaus von innen isoliert, behält das Gebäude von außen seinen ursprünglichen Look. Zudem kann eine Innendämmung günstiger sein als eine Außendämmung.
Außendämmung
Bei einer Außendämmung bringt man die Dämmung an der Außenhülle des Gartenhauses an. Anschließend muss man es mit Holz, Putz oder Fassadenplatten verkleiden. Dadurch kann man die Bausubstanz schützen und einen effektiven Wärmeschutz gewährleisten.
Tipp: Eine Kombination von Innen- und Außendämmung ist sinnvoll, wenn man großen Wert auf eine energieeffiziente Lösung legt oder das Gartenhaus sporadisch als Wohnraum nutzen möchte.
Geeignete Materialien für die Dämmung im Gartenhaus
Es gibt mehrere Dämmmaterialien, die sich für ein Gartenhaus eignen. Jedes hat spezifische Eigenschaften:
- Steinwolle und Glaswolle sind mineralische Dämmstoffe, die sowohl wärme- als auch schalldämmend wirken und zudem feuerbeständig sind.
- Styropor (EPS) und Styrodur (XPS) sind Hartschaumplatten, die gegen Feuchtigkeit schützen und sich ideal für Wände und Böden eignen. Zudem sind sie leicht und preiswert.
- Holzfaserplatten sind eine umweltfreundliche Alternative, die atmungsaktiv ist, um Feuchtigkeit von der Dämmung fernzuhalten und Schimmelbildung zu vermeiden. Diese Materialien kombiniert man oft, um die besten Dämm- und Schutzeigenschaften zu erzielen.
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Hinweis: Glas- und Steinwolle können Hautreizungen auslösen. Daher ist es ratsam, Schutzkleidung zu tragen. Dazu gehören auch Schutzbrille und Atemschutz.
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Dämmung im Gartenhaus anbringen
- Meistens fängt man mit dem Boden an, indem man zwischen die Bodenplatten Dämmmaterialien legt. Dazu muss man den Bodenbelag zunächst anheben oder entfernen und die Dämmung einbringen. Danach setzt man den Bodenbelag wieder ein. Der Boden muss ganz besonders vor Kälte geschützt werden. Oft legt man auf das Fundament eine atmungsaktive Folie, mit der man das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern kann.
- Danach sollte man die Dichtung der Fenster und Türen prüfen und wenn nötig alte Dichtungen mit neuen austauschen. Werden neue Fenster eingebaut, sind Doppelglasfenster die bessere Alternative, um Wärmeverlust zu vermeiden.
- Jetzt kann man die Innenwände isolieren. Dafür eignen sich Materialien wie Holzwolle, Hanffaser- oder Holzfaserplatten. Sollten noch keine Streben vorhanden sein, muss man diese senkrecht an den Wänden befestigen. Erst dann kann man die Dämmung anbringen und alles anschließend mit Holzpaneelen verkleiden und schließen.
- Nun kann man sich um das Dach kümmern. Man befestigt die Dämmung zwischen den Dachsparren oder klemmt die Mineralwolle dazwischen. Danach legt man eine Dampffolie darüber und verkleidet anschließend alles mit Holzpaneelen.
- Eine zusätzliche Außendämmung kann helfen, die Wärmedämmung zu verbessern. Das kann bei besonders schlecht isolierten und alten Häusern nützlich sein. Es ist wichtig, das Gartenhaus umfassend zu dämmen und nicht nur Wände, sondern auch Dach, Boden, Fenster, Türen und Fassade zu berücksichtigen.
Dampfsperre nicht vergessen! Eine Dampfsperre schützt vor Feuchtigkeit, die sich in der Dämmung sammeln und zu Schimmel führen kann. Das ist besonders wichtig, um das Gartenhaus lange zu erhalten.
Nutzung vorab klären
„Überlegen Sie, wie das Gartenhaus genutzt werden soll – als Lagerraum, Hobbyraum oder sogar als Büro. Möchte man darin langfristig wohnen oder Gäste darin beherbergen, kann es gut möglich sein, dass man eine Baugenehmigung benötigt. Deswegen sollte man vorab klären, wie man das Gartenhaus nutzen möchte und ob eine Baugenehmigung nötig ist.“