5. Juli 2021, 10:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Gartenlaubkäfer richtet nur geringfügigen Schaden im Garten an. Schlimmer sind seine Larven, die sogenannten Engerlinge.
Während sich der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) an den Blättern von Eichen, Birken, Haseln, Kirschen und Rosen bedient, ernähren sich seine Larven von Rasenwurzeln. Daher lässt sich ein Befall von Juli bis September an Lücken im Rasen erkennen.
Übersicht
Woran erkennt man den Gartenlaubkäfer?
Der Gartenlaubkäfer ist acht bis elf Millimeter lang, dicht behaart, hat hellbraune Flügel und einen glänzend grünen Halsschild. Die Engerlinge werden bis zu zwei Zentimeter groß, sind weißlich und haben einen braunen Kopf. Sie halten sich ausschließlich im Boden auf.
Dazu passend: So können Sie „gute“ von „schlechten“ Engerlingen unterscheiden
Wann sollte man Gartenlaubkäfer und ihre Engerlinge bekämpfen?
Hobbygärtner sollten erst ab etwa 100 Larven pro Quadratmeter etwas gegen Gartenlaubkäfer und ihre Nachkommen unternehmen. Um herauszufinden, wie viele Engerlinge sich im Boden befinden, sollte man ab Mitte Juli ein Stück Rasenfläche, am besten an einer weniger sichtbaren Stelle, ausheben und die darin befindlichen Larven anschließend zählen.
Eine weitere Methode, um einen Befall festzustellen, funktioniert mit Fallen für die ausgewachsenen Käfer. Sie helfen nicht dabei, sie zu bekämpfen, geben aber Aufschluss darüber, wie viele sich im Garten aufhalten und ob man eingreifen sollte oder nicht. Hobbygärtner sollten die Fallen ab Mitte Mai aufhängen. Über Duftstoffe werden die Schädlinge angelockt und fallen letztlich beim Anflug in einen Trichter. Den sollte man regelmäßig kontrollieren – füllt er sich in kurzer Zeit, ist eine Bekämpfung sinnvoll.
Die natürlichste und effektivste Methode
Die Engerlinge des Gartenlaubkäfers lassen sich mit Nematoden bekämpfen, auch Fadenwürmer genannt. Am effektivsten ist die Art Phyllopertha horticola. Diese winzigen parasitenartigen Organismen dringen in die Körperöffnungen der Engerlinge ein und geben dort ein Bakterium ab, dass die Larve innerhalb weniger Tage tötet. Sobald dies passiert ist, ziehen die Nematoden weiter zum nächsten Wirt.
Wie man die Nematoden im Garten ausbringt
Die Flugzeit des Gartenlaubkäfers hält von Mitte Juli bis Ende September an. Das bedeutet für Hobbygärtner, dass sie etwa sechs Wochen später die Nematoden ausbringen sollten. Wichtig ist, dass der Boden nicht kälter als 12 Grad ist, ansonsten würden sie absterben. Ein weiterer Tipp: Der Abend oder aber ein wolkiger Tag eignen sich besonders, da sie empfindlich auf UV-Strahlen reagieren.
Je nach Anbieter kann die richtige Aufbereitung beziehungsweise Anwendungsweise variieren. In der Regel handelt es sich um Nematoden in Pulverform, die man in etwas Wasser gibt, verrührt und wiederum auf mehrere Gefäße aufteilt. So stehen am Ende mehrere Eimer oder Gießkannen mit der sogenannten Nematodensuspension zur Verfügung.
Das präparierte Wasser bringt man anschließend auf dem Rasen aus. Da dabei einige Nematoden an Halmen hängen bleiben können, spült man für gewöhnlich mit ein paar Litern Wasser nach, damit wirklich alles in den Boden sickern kann. Der Boden sollte danach stets feucht gehalten werden.
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Tipps, um einem Befall vorzubeugen
Hobbygärtner können mit einigen Methoden den Garten weniger attraktiv für den Schädling gestalten. Ein dichter Rasen, der außerdem gut bewässert ist, macht es dem Gartenlaubkäfer und seinen Larven schwer. Es gibt einige Pflanzen, die er bevorzugt wie beispielsweise Haselbäume, Apfelbäume, Birnbäume, Rosen oder auch Ebereschen. Wer einen neuen Garten anlegt, könnte auf sie verzichten, um das Risiko eines Befalls zu minimieren.
Natürliche Feinde sind sowohl Maulwürfe auch als Vögel. Erstere sind bei Gärtnern in der Regel eher unbeliebt, daher ist es vielleicht ratsamer, den Garten stattdessen vogelfreundlich zu gestalten.