13. Mai 2022, 15:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jeder kennt Orchideen, sie gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen der Deutschen. Sie werden gern verschenkt und man findet sie in so gut wie jedem Wohnzimmerfenster. Doch viele wissen nicht, dass es auch Gartenorchideen gibt, die man wunderbar auf den Balkon oder in den Garten pflanzen kann.
Gartenorchideen, Erdorchideen oder auch Freilandorchideen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Im Vergleich zur Zimmerpflanze sind die Blüten der Gartenorchideen feiner und die Farben zarter. Am wohl bekanntesten sind hierzulande der „Frauenschuh“ und das „Knabenkraut“. In Deutschland gibt es um die 60 verschiedene Gartenorchidee-Arten. Sie gelten als erschwinglich, ansehnlich, zum Teil winterhart und pflegeleicht – vorausgesetzt man beachtet ein paar Regeln beim Pflanzen der Gartenorchideen.
Übersicht
Woher bekomme ich eine Gartenorchidee?
Am besten wendet man sich an einen Fachhandel, denn das wilde Pflücken oder Ausgraben ist nicht gestattet. Es wäre sogar mindestens eine Ordnungswidrigkeit, da Freilandorchideen unter Artenschutz stehen. Inzwischen kann man in Deutschland rund 50 verschiedene Gartenorchideen erhalten. Die Preise variieren stark und können vereinzelt bei über 100 Euro liegen.
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Gartenorchideen pflanzen – der richtige Zeitpunkt
Am besten pflanzt man Gartenorchideen im Frühjahr, zwischen April und Mai, oder im Frühherbst, zwischen September und Oktober. Nachdem man ein Loch ausgehoben hat, gibt man eine Schicht Kies oder sehr groben Blähton hinein. Dabei empfiehlt es sich aber, noch etwas Kalk unter die Pflanzenerde zu mischen.
Gartenorchideen optimal pflegen
Das Gute ist, dass ausgepflanzte Erdorchideen im Garten kaum Arbeit machen. Ein paar Punkte sind für optimales Wachstum dennoch zu beachten:
Der richtige Standort
Bevor man sich eine Orchidee für den Garten zulegt, sollte man Gewissheit haben, dass man ihr auch den perfekten Platz anbieten kann:
- Gartenorchideen mögen Halbschatten – die Nordseite des Gartens eignet sich zum Pflanzen besonders gut
- direkte Sonnenstrahlung sollte vermieden werden
- ein Schutz vor Regen und starkem Wind ist sinnvoll
- der Boden sollte nicht mit Wurzeln anderer Pflanzen durchzogen sein
- ein zu nasser Boden lässt die Wurzel faulen
Düngung
- Düngen ist nur in Maßen notwendig
- Gartenorchideen sind nicht anspruchsvoll – alle vier Wochen, während der Wachstumsphase, reicht etwas Orchideendünger
- bei Überdüngung kann es vorkommen, dass Wurzeln absterben
- Beginn der Düngephase, wenn die ersten Triebe sichtbar sind
- Ende der Düngephase, wenn die Orchidee blüht
Hinweis: Dem Boden auf keinen Fall Komposterde beimischen, da es schnell zur Überdüngung kommen kann.
Gießen
- Im ersten Jahr müssen gepflanzte Orchideen viel gegossen werden
- Ab dem zweiten Jahr reicht es, sie zusammen mit anderen Gartenpflanzen zu gießen
- Der Boden darf nie austrocknen – Staunässe ist ebenfalls zu vermeiden
Überwinterung
- Manche Gartenorchideen sind bis zu -20 Grad winterhart, wie der Frauenschuh oder das Knabenkraut
- Im Herbst, wenn die Pflanze braun ist, muss sie zurückgeschnitten werden
- Zum Schutz mit Laub oder einem Vlies abdecken
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Krankheiten und Schädlinge
Wie viele andere Pflanzen auch ist der größte Feind die Nacktschnecke. Im Frühjahr sollten austreibende Pflanzen frühzeitig vor Schneckenfraß geschützt werden, beispielsweise durch Schneckenkorn.