10. Januar 2023, 14:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Gartentagebuch kann vieles sein: Eine Planungshilfe für Aussaaten und Projekte oder auch eine Sammelstelle für Informationen, Beobachtungen und Erinnerungen. Eins ist es aber in jedem Fall – individuell. Wie Sie von einem Gartentagebuch profitieren können, verraten wir Ihnen hier.
Gartentagebücher, auch Gartenjournale genannt, sind so individuell wie Gärten. Während manche Gärtner es sachlich-kühl lieben, bevorzugen andere eine überbordende, manchmal chaotisch wirkende Gestaltung. Eilige nutzen ein Gartentagebuch kurz und knapp, um die Übersicht in ihren Gemüsebeeten zu behalten und vielleicht ein paar Pflanzungen zu planen. Genießer, Kreative und von Forschergeist beseelte Gärtner legen noch einen drauf und machen Zeichnungen oder schreiben Beobachtungen nieder.
5 Gründe für ein Gartentagebuch
Besonders toll am Führen von Gartentagebüchern ist, dass diese Art der Gartenarbeit unabhängig von Wind, Wetter und Jahreszeiten ist. So kann man auch bei knöcheltiefem Schnee oder Dauerregen ein paar schöne Stunden mit dem Gärtnern verbringen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wofür man ein Gartentagebuch verwenden kann. Ein paar davon stellen wir Ihnen hier vor.
1. Planung von Gemüsebeeten
Wer in seinem Garten Gemüse anbaut, steht jedes Jahr aufs Neue vor der Aufgabe, die Belegung der Beete sinnvoll zu planen. Besonders im Hinblick auf Fruchtfolge und Mischkultur ist es hilfreich, einen Blick auf die Aufzeichnungen der vergangenen Jahre zu werfen und die aktuelle Planung ebenfalls zu notieren.
Bei der Aussaat und der Auspflanzung von Gemüse spielt nicht nur das „Wo“, sondern auch das „Wann“ eine Rolle. Das Erntefenster wird erheblich größer, wenn man seine Gemüse nicht nur einmal aussät, sondern mehrfach im Jahr, also zeitlich gestaffelt. Eine niedergeschriebene Planung ist hier Gold wert.
Tipp: Für noch mehr Übersicht im Gemüsegarten können Pflanzschilder sorgen, die direkt neben den jeweiligen Kulturen in die Erde gesteckt werden. Wir haben für Sie ein paar schöne und kreative Ideen zusammengestellt, wie Sie solche Pflanzschilder selbst herstellen können.
2. Planung von Pflanzungen und Projekten
Neue Pflanzen zu setzen, ist für viele Gärtner ein Highlight im Gartenjahr. Egal, ob es sich um Einzel- oder Gruppenpflanzungen handelt: Ein bisschen Planung ist nicht verkehrt. Welche Arten und Sorten sollen gepflanzt werden? Wann und wohin? Sind Vorbereitungen wie etwa die Anlage einer Drainage nötigt? Diese Fragen sind genauso zu klären wie die Frage nach dem Händler, bei dem die Pflanzen gekauft werden sollen. All diese Informationen sind in einem Gartentagebuch gut aufgehoben.
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Auch Bauprojekte lassen sich in einem Gartentagebuch gut planen. Vielleicht soll eine Kräuterspirale entstehen oder ein Hügelbeet, vielleicht eine Eidechsenburg oder eine Trockenmauer? Wer notiert, welche Materialien benötigt werden und wie die Arbeitsschritte im Einzelnen aussehen, hat bei der Umsetzung leichteres Spiel.
3. Beobachtungen notieren
Wer über Jahre hinweg in seinem Gartentagebuch Beobachtungen notiert, kann mit der Zeit zum echten Kenner seines Gartens werden. Interessant sind in diesem Zusammenhang Fragen nach dem Auftreten von Schädlingen oder Krankheiten. Ebenso lohnt es sich festzuhalten, welche Gartenarbeiten sich als nützlich oder als nutzlos erwiesen haben und welche Gemüsearten oder -sorten besonders gut gewachsen sind.
Manche Gärtner gehen in Sachen Gartenbeobachtung noch ein Stückchen weiter und notieren etwa, wann Zugvögel wie Schwalben oder Gartenrotschwänze zurückkommen. Das ist nicht unbedingt von direktem Nutzen, kann aber über die Jahre sehr interessant sein.
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4. Informationen sammeln
Viele Gärtner nutzen Gartenbücher, um sich mit Tipps rund ums Gärtnern zu versorgen. Aber auch Zeitschriften und Zeitungen liefern nützliche Informationen und Inspirationen. Wer diese Artikel in einem Gartentagebuch ablegt, findet sie bei Bedarf schnell wieder. Auch Links zu Gartenportalen, Blogs oder Garten-Videos kann man gut in einem Gartentagebuch sammeln. Nicht zu vergessen sind Tipps und Beobachtungen von gärtnernden Nachbarn oder Freunden, denn auch sie können wertvolle Hilfen sein.
5. Erinnerungen festhalten
Erinnerungen sind zwar nicht so handfest wie eine notierte Beetplanung, aber ihr Nutzen kann beachtlich sein. Wer schöne Momente festhält wie etwa die Begegnung mit einem Igel oder die ersten Blüten des vor Jahren gepflanzten Hochstamms, kann dieses Gartenglück mit einem Blick in seine Aufzeichnungen jederzeit wieder lebendig werden lassen. Besonders wohltuend ist das in der kalt-grauen Jahreszeit. Vielleicht ist das ein bisschen so, als würde der bekannte Kinderbuch-Mäusejunge Frederick ins Erzählen kommen. Zusätzlich können auch gepresste Pflanzen, Zeichnungen oder Fotos für schöne Erinnerungen sorgen.
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Gartentagebuch – welche Möglichkeiten gibt es?
Wie ein Gartentagebuch aussieht, hängt ganz vom Schreiber ab. Wer ein klassisches Gartentagebuch führen möchte, kann auf fertig gegliederte Gartentagebücher oder -kalender zurückgreifen. Sie sind im Handel in verschiedensten Varianten erhältlich. Ganz frei in der Gestaltung ist, wer zu einem einfachen Collegeblock oder einem Blanko-Buch greift und hier nach Bedarf seine eigenen Kategorien, Kalender usw. einträgt. Das ist wohl die charmanteste und kreativste Variante, aber gleichzeitig auch die zeitaufwändigste. Eher nüchterne und eilige Gärtner können genauso gut Word- beziehungsweise Excel-Dateien nutzen oder aber eine der zahlreichen Garten-Apps.