20. April 2020, 17:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Das Gemeine Fettkraut ist eine bodenständige Staude mit einer speziellen Vorliebe: Die Pflanze ernährt sich von kleinen, nervigen Fluginsekten. Damit ist Fettkraut die ideale Fliegenfalle für das Fensterbrett, macht sich aber auch sehr gut im Garten. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie man Fettkraut ganz leicht pflanzen kann.
Gemeines Fettkraut – das klingt jetzt erstmal nicht sehr ansprechend. Aber Pinguicula vulgaris, wie das Kraut mit botanischem Namen heisst, hat es in sich. Denn Fettkraut hat eine besondere Vorliebe für Fleisch. Insbesondere kleine Mengen an Fleisch, nämlich das von Insekten. Auf der Fensterbank kann das Gemeine Fettkraut somit als äußerst praktische, und dabei sehr ansehnliche Fliegenfalle herhalten. Vor allem die nervtötenden kleinen Trauermücken und Fruchtfliegen mögen das Sekret, dass die Pflanze auf ihren länglichen Blättern absondert. Daran bleiben die Lästlinge dann kleben und werden mithilfe von Pflanzen-Enzymen verdaut.
Gemeines Fettkraut Garten auf der Fensterbank oder im Garten anpflanzen
Gemeines Fettkraut kann man in Töpfchen im Garten-Fachhandel kaufen. Auf der Fensterbank kultiviert, sollte die Pflanze nicht in der prallen Sonne stehen. An einem Standort nach Westen oder Osten am Fenster, wo die Sonne nicht so stark hereinscheint, gedeiht Fettkraut hingegen sehr gut. In freier Wildbahn sollten Hobby-Gärtner jedoch nicht die Schaufel anlegen. Denn wildes Fettkraut darf nicht ausgegraben werden, die Pflanze steht unter Naturschutz.
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Fettkraut im heimischen Garten anpflanzen
Gemeines Fettkraut ist winterhart, kann deshalb auch gut im Garten kultiviert werden. Was den Boden angeht, ist die Staude recht anspruchslos. Sowohl in saurer als auch in neutraler oder alkalischer Erde gedeiht sie problemlos. Der Boden sollte jedoch stets feucht sein, dann gedeiht die ursprüngliche Moorpflanze ohne viel Zutun. Am Rand eines Gartenteichs oder auf einer Feuchtwiese macht sich Gemeines Fettkraut besonders schön. Ihre blau-violetten Blüten sind ein echter Hingucker in jedem Garten!
Der richtige Standort
Hobby-Gärtner, die keinen Teich haben, sollten für das Fettkraut einen halbschattigen Standort im Garten wählen. Jedoch gilt: In trockenen Sommern muss die feuchtliebende Pflanze regelmäßig und intensiv begossen werden, am besten eignet sich dazu Regenwasser oder destilliertes Wasser. Staunässe sollte man dabei stets vermeiden. Da das Nahrungsangebot an Insekten im Garten für die Fleischliebhaberin ausreichend ist, braucht das Gemeine Fettkraut in der Regel keinen zusätzlichen Dünger.
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Für Stecklinge vorsichtig ein Blatt abtrennen
An sich ist die Pflanze recht robust, allerdings sind die Wurzeln zart. Daher sollte man Fettkraut im Frühjahr oder im Herbst auspflanzen, wenn die Pflanze noch in Winterruhe harrt. Im Sommer wächst Fettkraut hingegen, dann sind die Wurzeln besonders empfindlich und könnten beim Umpflanzen leicht verletzt werden. Um Fettkraut zu vermehren, sollte man stets ein scharfes Messer verwenden und eines der länglichen Blätter vorsichtig am Stiel abschneiden.
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Der Stielansatz des abgetrennten Blattes wird dann behutsam in einen mit feuchter Erde befüllten Pflanztopf eingesetzt. Anschließend die Erde vorsichtig angießen und immer gut feucht halten. Auch hier sollte man Staunässe vermeiden. Stecklinge zu ziehen, ist eine Kunst für sich – allerdings keine sonderlich schwere. myHOMEBOOK verrät in diesem Artikel, wie es gelingt.
Fettkraut ist ein Lichtkeimer
Wer Fettkraut anziehen möchte, kann Samengut im Fachhandel kaufen. Für die Anzucht brauchen Hobby-Gärtner die Samen lediglich leicht in die Erde andrücken. Da Fettkraut ein sogenannter Lichtkeimer ist, müssen die Samen nicht stark mit Erde bedeckt werden. Auch hier gilt: Anzuchttopf an einen hellen, nicht zu sonnigen Ort stellen und die Erde stets gut feucht halten.
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Staunässe macht Fettkraut zu schaffen
Fettkraut sollte nicht über die Pflanze begossen werden, sondern direkt an der Erde oder dem Substrat. Das aber regelmäßig, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Ansonsten kann sich schnell ein Pilz breit machen, die sogenannte Grauschimmel-Fäule. Dann werden die Pflanzentriebe schlapp, braune Flecken zeichnen sich auf den Blättern ab und letztlich überzieht der Pilz die Pflanze mit einem grauen Film. Die befallenen Stellen und Blätter sollten entfernt werden und das Fettkraut in ein neues Gefäß mit frischer Erde oder Substrat umgetopft werden.
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