22. Februar 2021, 22:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Hobbygärtner schwören auf den Allrounder Gesteinsmehl. Es soll die Bodenqualität verbessern, Schädlinge bekämpfen und sogar den Kompost schneller reifen lassen. Was sich hinter diesem Bodenhilfsstoff verbirgt und wie man ihn richtig anwendet.
In Gartencentern und Baumärkten hat Gesteinsmehl die Regale erobert. Wer seinem Boden etwas Gutes tun möchte, Ertrag und Bodenfruchtbarkeit stärken möchte, greift zum ursprünglichen Bodenverbesserer.
Was sind Gesteinsmehle?
Bei Gesteinsmehl handelt es sich um wortwörtlich gemahlene Steine. Vorrangig sind es dabei Lava, Quarz, Basalt, Zeolith, Granit oder Diabas, die zu Staub verarbeitet werden. Da es sich hierbei auch um Vulkangestein handelt, wird es gern auch als Urgesteinsmehl bezeichnet. Je nach verarbeitetem Gestein unterscheidet sich die Farbe des Mehls. Gemahlener Diabas ist beispielsweise hellgrau. Wird dagegen Basalt verarbeitet, ist das Gesteinsmehl dunkelgrau.
Da die Gesteine von Natur aus reich an natürlichen Mineralstoffen und Spurenelementen sind, verhelfen sie Boden und Pflanzen zu neuer Power. Konkret lassen sich Magnesium, Zink, Mangan, Eisen, Kalium, Calcium und Kieselsäure im Gesteinsmehl finden. Alle diese Nährstoffe benötigen Pflanzen für ein üppiges Wachstum. Kieselsäure stärkt beispielsweise die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten. Allerdings handelt es sich bei dem Bodenhilfsstoff um keinen Dünger im herkömmlichen Sinne, da die Hauptnährstoffe Stickstoff, Kali und Phosphor in viel zu geringer Dosis enthalten sind. Gesteinsmehle entfalten ihre Wirkung erst nach und über einen längeren Zeitraum.
Die gemahlenen Steine unterscheiden sich hinsichtlich ihres pH-Wertes. So gibt es saure, aber auch alkalische (basische) Mehle. Verantwortlich hierfür ist der Calciumgehalt der Steine. Für schwere Böden (Lehm und Ton) mit einem hohen natürlichen Calciumgehalt, eignen sich beispielsweise saure Gesteinsmehle. Um dagegen das Bodenleben eines von Natur aus sauren Sandbodens zu optimieren, empfehlen sich alkalische Gesteinsmehle.
Gesteinsmehle verbessern aufgrund ihrer Quellfähigkeit auch die Wasserhaltefähigkeit im Wurzelbereich. Sie speichern die im Boden vorhandenen Nährstoffe. Regen- oder Gießwasser schwemmen diese dann nicht so leicht aus.
Welche Pflanzen kann man mit Gesteinsmehl versorgen?
Der Bodenhilfsstoff wird nicht nur in privaten Gärten, sondern auch in der Landwirtschaft, beim nachhaltigen Obstanbau und beim Weinanbau geschätzt. Vor allem Obstgehölze profitieren von Gesteinsmehlen. Aber auch im Gemüseanbau kann sich bei starkzehrenden Arten wie Tomaten die Zugabe sehr lohnen. Auch Sträucher wie Rhododendren können mit passendem Gesteinsmehl versorgt werden.
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Wie verwendet man den Bodenverbesserer?
Gesteinsmehle lassen sich auf vielfältigste Weise im Garten einsetzen:
- Auf Beete streuen: Gesteinsmehl kann in kleinen Dosen (Dosierungsempfehlung auf der Verpackung beachten) direkt auf die Erde gestreut werden. Anschließend sollte es flach in den Boden eingearbeitet werden. Hierbei ist ein windfreier Tag empfehlenswert, so verstreut sich das Gesteinsmehl nicht im gesamten Garten.
- Mit dem Gießwasser: Das Mehl können Hobbygärtner auch mit dem Gießwasser direkt im Wurzelbereich der Pflanzen ins Beet gießen.
- Als Pflanzenjauche: Die gemahlenen Steine entfalten auch in Pflanzenjauche ihre Wirkung. Dazu dieses einfach beim Ansetzen der Jauche hineinstreuen. Positiver Nebeneffekt: Der Bodenhilfsstoff neutralisiert wunderbar Gerüche und nimmt der Pflanzenjauche ihren intensiven und gewöhnungsbedürftigen Geruch.
- Kompostbeigabe: Die gleiche olfaktorische Wirkung tritt ein, wenn man das Mehl über den Kompost streut. Zudem reift der Kompost nun schneller. Die Mineralien des Mehles gelangen durch das Ausbringen des Komposts später in den Boden.
- Zur natürlichen Schädlingsbekämpfung: Schädlinge wie Schnecken machen einen weiten Bogen um die gemahlenen Steine.