30. März 2020, 12:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Immer nur die Wurst über den Grillrost rollen, ist auf die Dauer etwas fad. Warum also nicht mal mit der Holzplanke als Grillunterlage experimentieren? Das beschert ungewohnte Aromen und verleiht Lachs, Geflügel & Co. einen ganz neuen Geschmack. myHOMEBOOK sagt Ihnen, was Sie beachten müssen.
Das Grillen auf einer Holzplanke ist eine großartige Methode, dem Grillgut ein herrliches Räucheraroma zu verpassen. Auch wenn das Grillen mit Holzplanke keine Hexerei ist, gibt es einiges, dass Sie wissen sollten, damit der erste Versuch nicht mit einem Großbrand, falsch gegarten Zutaten und enttäuschten Gästen endet.
Grillen mit Holzplanke – welches Holz eignet sich?
Ob aus Garten oder Handel: Prinzipiell kann jeder das Holz nehmen, das er möchte. Das etwas herbe Hickory eignet sich für Schweine- oder Rindfleisch. So können Sie etwa Schweinefilet damit grillen. Das süßliche Zedernholz, reich an ätherischen Ölen und dadurch geschmacksintensiver, schmeckt zu Fisch, wie zum Beispiel Lachs, und allen anderen Auflagen. Erle etwa lässt sich für Geflügel ebenso verwenden wie Kirsch- oder Pflaumenholz. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Von Kiefernholz raten wir allerdings ab. Es enthält zu viel Harz und kann bei direktem Kontakt zu einem bitteren Geschmack führen.
Welcher Grilltyp eignet sich?
Grundsätzlich eignen sich alle Grills für diese Methode, idealerweise aber Modelle mit Deckel und integriertem Thermometer. Ob der Grill rund oder eckig ist, über einen Kaminzug verfügt oder nicht, ist egal. Mit etwas Geschick lässt sich sogar eine Haube aus Aluminiumfolie und Blumendraht bauen. So sammelt sich das Raucharoma der Brettchen, und die Hitze verfliegt nicht so schnell.
Wie dick sollte die Planke sein?
Die Länge der Holzplanke richtet sich nach der Fläche des Grillrosts. Meistens sind die Grillplanken etwa 10 Zentimeter breit und etwas mehr als 1 Zentimeter dick. Dadurch verbrennen die Holzbretter nicht so schnell, verformen sich weniger in der Hitze und lassen sich sogar mehr als nur einmal verwenden. Ist eine breitere Grillfläche gewünscht, lassen sich auch mehrere Holzplanken nebeneinanderlegen.
Wie grille ich mit der Holzplanke?
Vor dem Einsatz müssen Sie die Planke für mindestens eine Stunde wässern. Dabei sollte sie vollständig von Wasser bedeckt sein. Je nach Gusto lässt sich das Wasser mit verschiedenen Aromen wie Wein, Bier oder Whisky anreichern. Soll Fisch auf die Planke, kann reichlich Meersalz im Wasser später für eine feine Würze sorgen.
Die Oberseite wird vor dem Belegen etwa 5 bis 10 Minuten über direkter Hitze getrocknet. Während des Garvorgangs liegt ein Großteil des Brettes über einer Wasserschale und reicht nur knapp in eine Zone mit direkter Hitze hinein, damit das Holz nicht so leicht verbrennt. Das Wasser verhindert durch den entstehenden Dampf, dass das Grillgut bei den oft vergleichsweise langen Garzeiten zu schnell austrocknet.
Es gibt allerdings auch Griller, die das Brett vollständig der direkten Hitze aussetzen. Dadurch wird das Holz heißer und gibt mehr Rauch ab, verbrennt aber auch schneller. Je nach Grillgut sollte die Temperatur unter der Haube aber 180 Grad Celsius nicht übersteigen.
Kann ich die Planken selbst herstellen?
Theoretisch lässt sich die Planke selber schnitzen. Wer Säge und Hobel in der Werkstatt hat, kann loslegen. Die Auswahl der möglichen Hölzer ist groß und reine Geschmackssache. Knifflig wird es bei der Trocknung des Holzes. Da sich frisches Holz nicht eignet, muss die Planke mindestens ein halbes Jahr, idealerweise aber mehr als ein Jahr abgelagert sein. Damit sie sich nicht verzieht oder aufwölbt, sollte sie ausreichend beschwert sein.
Wie das Grillgut positionieren?
Insbesondere kleine Stücke sollten möglichst mittig mit reichlich Abstand zum Rand auf der Planke liegen. Wenn sich ein schon mehrfach benutztes Holzbrettchen aus Laubholz vielleicht doch einmal durch zu starke Hitze aufwölbt, rutscht das Grillgut nicht so einfach vom Brett, und Marinaden oder geschmolzener Käse tropfen nicht sofort in die Glut.
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Was kann ich beim Grillen mit einer Holzplanke falsch machen?
Meistens arbeiten Anfänger mit einer zu hohen Temperatur und legen das Brett direkt über die Glut. Dann fängt die Planke schnell Feuer. 10 Zentimeter Abstand zwischen Glut bzw. indirekter Hitze und Brett sollten es schon sein. Wenn das Brett einmal anfangen sollte zu brennen, ist es oft schon zu spät. Achten Sie deswegen schon zeitig auf erste Anzeichen wie eine starke Rauchentwicklung. Dann sollten Sie die Planke schnell in eine indirekte Hitzezone des Rosts legen. Wenn doch einmal Flammen züngeln: beiseite ziehen und auspusten, wenn möglich. Ein Feuerlöscher hilft hier leider nicht.
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Kann ich die Holzplanke mehrfach beim Grillen verwenden?
Das hängt sehr von der Anwendung ab. Ist die Planke bereits nach dem ersten Durchgang stark verbrannt und dünner geworden, lässt sie sich bestenfalls noch ein weiteres Mal verwenden. Bei schonender Anwendung sollten fünf bis sechs Grillrunden drin sein.
Verwenden Sie zum Reinigen auf keinen Fall Spülmittel. Es könnte in das Holz einziehen und bei der nächsten Grillrunde den Geschmack verderben. Heißes Wasser und eine harte Bürste genügen. Grillen Sie unterschiedliche Auflagen, empfehlen sich verschiedene Planken.