15. September 2021, 12:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Handelt es sich beim Garten um eine abschüssige Hanglage, wird die Bepflanzung schnell zur Herausforderung. Denn nicht alle Pflanzen eignen sich dafür. Hier erfahren Sie, was die typischen Probleme bei der Hangbepflanzung sind und wie man sie lösen kann.
Garten mit Hanglage sind eine Herausforderung, was die Bepflanzung angeht. Hier läuft etwa das Gieß- und Regenwasser schneller ab. Daher brauchen die Beete Grün, das mit wenig Wasser auskommt. Generell sind eher robuste Pflanzen mit kräftigen Wurzeln zu empfehlen. Das beugt der Erosion vor und hält den Boden fest. Zudem benötigt man eine Struktur im Hangbeet, etwa mit Hangbefestigung und Terrassierung. Diese fixiert das Erdreich. Denn wenn der Hang zu steil und abschüssig ist, besteht die Gefahr, dass der Regen den unbefestigten Boden schnell wegschwemmt.
Übersicht
Welche Pflanzen eignen sich für eine Hangbepflanzung?
Hänge im Garten haben aber auch einen Vorteil gegenüber ebenen Flächen: Sie brauchen keine besondere Inszenierung oder Anordnung, um spannend zu wirken. Der Hang ist von Haus aus dank seines Gefälles und dem guten Blick darauf eine Art Bühne. Zwischen den grünen Teppichen und Polstern geben hier große Steine oder horstig wachsende Gräser Struktur und sind zugleich Akzente. Auch herausstechende Stauden wie die Königskerze übernehmen diese Rolle.
Kombinieren Sie am besten verschiedene Pflanzen: Sträucher, immergrüne Bodendecker (winterhart), Stauden und Bäume. Besonders hübsch ist es, wenn die Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Wichtig: Orientieren Sie sich bei der Hangbepflanzung an den natürlichen Lebenswelten der Pflanzen.
Ein sonniger Süd- oder Westhang eignet sich eher für einen Steingarten, mit Steingartenpflanzen und Heidepflanzen wie Heidekraut. Denn der Boden in sonniger Hanglage ist tendenziell eher trocken. Nord- und Osthänge sind in der Regel eher schattig und feucht. Hier gedeihen Farn, Waldsteinie, Lilientraube oder Astilben.
Hinweis: Rasen eignet sich weniger für die Hangbepflanzung, weil das Mähen so schwierig beziehungsweise zu aufwendig wäre.
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Stauden
Kombinieren Sie bei der Hangbepflanzung bodendeckende Stauden wie Thymian, Frauenmantel, Teppich-Johanniskraut, Efeu, Elfenblume oder Sternmoos mit fröhlichen Rosetten- und Polsterpflanzen wie Berg-Hauswurz und Steinbrech. Dazu passen Lavendel, Spornblumen, kleinstrauchige Wildrosen, Hundsrosen, Kartoffelrosen und Berg- oder Zwergkiefern.
Ebenfalls gut geeignet für die Hangbepflanzung im Steingarten sind Kriechwacholder, Heidekraut und Ziergräser wie Japanisches Blutgras, Blauschwingel und Bärenfellgras. Als Mauerkrone pflanzen Sie genügsame Polsterstauden wie Blaukissen, Schleifenblumen und Polster-Phlox. Empfehlenswerte Sträucher sind außerdem Sommerflieder, Zierquitte, Zwergmispel, Fingerstrauch, Kornelkrische oder Liguster.
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Gehölze
Wem die Pflege der Stauden zu aufwendig ist, der pflanzt Gehölze. Hier ist allerdings nur die Zwerg-Variante der Gehölze empfehlenswert, da der Boden in Hanglage eher trocken und flachgründig ist. Gut geeignet für die Wuchsbedingungen am Hang sind die Felsenbirne, die Tamariske oder Koniferen.
Bodendecker
Gut geeignet für die Hangbepflanzung sind polsterbildende Stauden und Bodendecker mit einem flachen, breiten Wurzelsystem. Damit können sich die Pflanzen gut am Hang festhalten. Dafür eignen sich auch Kräuter wie Thymian, Berg-Bohnenkraut, Currykraut und andere mediterrane Pflanzen.
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Was sollte man bei einer Hangbepflanzung beachten?
Zunächst ist es wichtig, vor dem Bepflanzen das Unkraut am Hang zu entfernen. Ist der Bewuchs stark, sollte man die oberen fünf Zentimeter Erde abschälen, rät der Bund deutscher Staudengärtner. Zudem sollte man die frisch bepflanzten Flächen mit Mulch abdecken, bis die Pflanzen gut verwurzelt sind. Das verhindert gleichzeitig Unkraut und schützt Ihren Boden vor Erosion.
Wer den Boden zunächst umgräbt oder Substrat aufschüttet, muss eine Woche mit der Bepflanzung warten. Dann kann sich der neue Boden ausreichend absenken. Anfangs sind weiteres Unkrautjäten und Wässern regelmäßig nötig, später nur noch gelegentlich.
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Was tun bei extremer Hanglage?
Verwenden Sie bei sehr steiler Hanglage Gewebenetze oder Gewebematten. Diese lösen sich nach einigen Jahren von selbst auf. Wählen Sie bei einem sehr steilen und schwer zugänglichen Hang ohne Terrassierung pflegearme, wuchsfreudige Stauden wie großblütiges Johanniskraut. Dazu schneiden Sie einfach einen Schlitz in die Gewebematte und setzen die Pflanze in das Pflanzloch.