5. Oktober 2022, 10:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Hecke kann im Herbst mit Kalium gedüngt und winterhart gemacht werden. Dabei ist allerdings einiges zu beachten. Sonst droht ein Überdüngen der Pflanzen.
Pflanzen benötigen viele Nährstoffe, um zu wachsen. Hobbygärtner können das Wachstum und die Pflanzengesundheit mit einer Gabe an Dünger fördern. Langzeitdünger hilft in der Regel im Frühjahr. Das gilt auch für Hecken. Allerdings kann man diese auch im Herbst mit etwas Dünger verwöhnen und sie so winterfest machen. Dafür eignet sich spezieller Dünger aus Kalium. myHOMEBOOK erklärt, wie Sie Kali-Dünger richtig einsetzen.
Woran erkenne ich, dass meine Hecke Kalium braucht?
Eine Mangelerscheinung von Kalium oder Kali erkennen Sie daran, dass sich die Blätter der Hecke an den Rändern gelblich und braun verfärben, sich verkrümmen und absterben. Wird nichts unternommen, kann letztlich die Hecke schnell eingehen.
Was ist Kalium-Dünger?
Kalium ist ein sogenannter Makronährstoff, wie auch Stickstoff und Phosphor. Um gut zu gedeihen, brauchen Pflanzen große Mengen von diesen drei Hauptnährelementen. Während Stickstoff das Wachstum fördert und Phosphor die Blüten- und Samenbildung unterstützt, ist Kalium für die Pflanzengesundheit wichtig. Durch den Nährstoff wird das Pflanzengewebe gefestigt und die Wurzel- und Knollenbildung gefördert. Kalium hemmt zudem die Abgabe von Wasser, reguliert den Wasserhaushalt, die Photosynthese und den Stoffwechsel. Eine Düngergabe mit Kalium hilft Pflanzen bei Dürreperioden oder Frost.
Der Nährstoff ist vielerorts in Böden ausreichend vorhanden. Um seine Wirkkraft zu entfalten, müssen jedoch Kleinstlebewesen, sogenannte Mikroben, den Stoff zur Pflanzenaufnahme umwandeln. Ist Ihre Gartenerde nicht gut in Schuss, sollten Sie Ihre Hecke mit kaliumhaltigen Dünger versorgen.
Dünger aus Kalium, auch Kali-Dünger genannt, kann aus verschiedenen Inhaltsstoffen bestehen. Oftmals findet man im Handel kaliumhaltigen Dünger aus Kalimagnesia oder Patent-Kali, Holz-Asche oder sogar Algen. Einen hohen Anteil an Kali enthält zudem Mist von Geflügel, Schweinen und Rindern. Auch Knochenmehl besitzt viel Kalium.
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Wann sollte ich die Hecke mit Kalium düngen?
Am besten im Spätsommer oder Herbst. So steigern Sie die Winterhärte der Hecke. Um das Wachstum zu fördern, sollten Sie die Hecke hingegen im Frühjahr vor dem neuen Austrieb mit Dünger versorgen. Allerdings nicht mit reinem Kalium-Dünger, sondern mit handelsüblichem Heckendünger oder reifem Kompost. Im Fachhandel gibt es zudem auf jeweilige Heckenpflanzen abgestimmte Spezial-Dünger.
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Wie dünge ich die Hecke mit Kali?
Pflanzen Sie die Hecke neu, mischen Sie Kali-Dünger unter die Pflanzenerde. Flüssigdünger geben Sie mit dem Gießwasser an den Stamm der Heckenpflanzen. Kali-Dünger in Granulatform bringen Sie auf der Erde aus. Dabei sollten Sie die Angaben des Herstellers beachten.
Kann ich die Hecke mit Kalium überdüngen?
Ja. Zu viel des Guten kann das Gegenteil bewirken. Überdüngen Sie Ihre Hecke mit zu viel Kalium, entsteht im Boden ein Mangel an Kalk und Magnesium. Dann wächst die Hecke kaum noch in die Höhe.
Um einer Überdüngung vorzubeugen, empfiehlt sich alle drei Jahre eine Bodenanalyse durchzuführen. So wissen Sie, ob und was an Nährstoffen in der Gartenerde fehlt oder im Überschuss vorhanden ist.
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Was kostet Kalium-Dünger?
Günstigen Flüssigdünger mit Kalium gibt es im Handel ab rund 10 Euro pro Liter. Das reicht in der Regel für 15 bis 30 Laufmeter Hecke. Für zwei Kilogramm Kali-Dünger in Pulver- oder körniger Form müssen Sie im Fachhandel derzeit rund 13 Euro berappen.
Kann ich Kali-Dünger selbst herstellen?
Ja. Recht einfach gelingt das mit einer selbst angesetzten Pflanzenjauche. Gut eignen sich Adlerfarn, Beinwell oder Löwenzahn. Wie Sie die Jauche herstellen, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Kali-Dünger können Sie auch aus Holzasche herstellen. Wo Sie die herbekommen? Nehmen Sie einfach die übrig gebliebene Asche aus dem Kamin. Die Asche rühren Sie mit etwas Wasser an und geben den Flüssigdünger an die Heckenpflanzen.
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Ist Kalium-Dünger gefährlich?
Nein. Handelsüblicher Kali-Dünger ist unbedenklich für Mensch und Tier.