7. Februar 2024, 10:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Natur hat schon so manches Kuriosum hervorgebracht. Doch haben Sie schon einmal etwas von der sogenannten „Hexenbutter“ gehört? Sie ist gelb, schleimig – und mitunter findet man sie sogar im heimischen Garten.
Wie von einem anderen Stern sieht die gelbe „Hexenbutter“ aus. Von Weitem könnte man denken, da läge ein Tafelschwamm im Garten. Aber nein, es soll eine Art Pilz sein. Hexenbutter ist allerdings nur der volkstümliche Name, eigentlich handelt es sich dabei um die „Gelbe Lohblüte“ – wissenschaftlich „Fuligo septica“. myHOMEBOOK hat bei Gerhard Schuster nachgefragt. Er ist Diplom-Geologe bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.
Hexenbutter – ein Mysterium der Natur
Hexenbutter ist kein richtiger Pilz, keine richtige Pflanze und auch kein Tier. Sie ist etwas dazwischen – eine Laune der Natur. Ihr werden auch die merkwürdigsten Namen angedichtet. So ist sie hierzulande auch als „Hundekotze“ bekannt, in England nennt man sie „scrambled egg slime“ (übersetzt „Rühreischleim“). In Mexiko geht man sogar noch einen Schritt weiter – hier wird sie „caca de luna“ („Mond-Kacke“) genannt.
Doch wie lässt sich die Hexenbutter nun biologisch einordnen? „Sie ist sehr häufig und gehört zum ganz eigenen Reich der Schleimpilze. Das sind Zwischenwesen zwischen Pilzen und Tieren, die sich sogar fortbewegen können“, erklärt Experte Gerhard Schuster. Der Pilzexperte ergänzt: „Bei einzelnen Arten sind erstaunliche Intelligenzleistungen nachgewiesen worden.“
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Ist Hexenbutter schädlich im Garten?
Ganz im Gegenteil, Hexenbutter ist als Schleimpilz sogar nützlich. Anders als Pilze zersetzen sie das Substrat nicht, auf dem sie wachsen, sondern ernähren sich von Bakterien und Algen und greifen somit in den Abbau organischer Substanzen ein. Sie fördern damit einen schnelleren Stoffkreislauf im Ökosystem, schreibt das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt.
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Ist der Schleimpilz giftig?
Mitunter mag die Hexenbutter mit ihrem mysteriösen Anblick besorgniserregend sein, wenn man Kinder oder Haustiere hat. Wer sie im Garten findet, braucht sich aber keine Sorgen zu machen. Weder der Hautkontakt noch der Verzehr ist giftig.
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Das kann man tun, wenn man Hexenbutter im Garten entdeckt
Fuligo septica „ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial beziehungsweise Totholz“, erläutert Schuster. Möchte man sie nicht im Garten antreffen, solle man darauf achten, dass dieser immer aufgeräumt und nicht naturnah gestaltet ist: „In aufgeräumten Gärten ohne Totholz- und Komposthaufen wird man sie kaum antreffen.“
Ein kleines Experiment gefällig?
„In einigen Foren im Internet findet man sogar Anleitungen, wie man den Schleimpilz füttern kann. Man streue dazu einfach eine kleine Spur aus Haferflocken im Garten. Die Gelbe Lohblüte krieche den Flocken dann hinterher, so heißt es.“– Franka Kruse-Gering, myHOMEBOOK-Redakteurin