
10. Februar 2025, 12:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Natur birgt so manche Kuriosität. Haben Sie schon von der sogenannten „Hexenbutter“ gehört? Sie ist gelb, schleimig – und manchmal entdeckt man sie sogar im eigenen Garten.
Die auffällig gelbe „Hexenbutter“ wirkt fast surreal. Auf den ersten Blick könnte man sie für einen liegengebliebenen Tafelschwamm halten, doch tatsächlich handelt es sich um einen Schleimpilz. Hinter dem volkstümlichen Namen steckt die „Gelbe Lohblüte“, wissenschaftlich als „Fuligo septica“ bekannt. myHOMEBOOK hat dazu den Diplom-Geologen Gerhard Schuster von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie befragt.
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Hexenbutter – ein Mysterium der Natur
Hexenbutter ist kein richtiger Pilz, keine richtige Pflanze und auch kein Tier. Sie ist etwas dazwischen – eine Laune der Natur. Ihr werden viele merkwürdige Namen angedichtet. So ist sie hierzulande auch als „Hundekotze“ bekannt, in England nennt man sie „scrambled egg slime“ (übersetzt „Rühreischleim“). In Mexiko geht man sogar noch einen Schritt weiter – hier wird sie „caca de luna“ („Mond-Kacke“) genannt.
Doch wie lässt sich die Hexenbutter nun biologisch einordnen? „Sie ist sehr häufig und gehört zum ganz eigenen Reich der Schleimpilze. Das sind Zwischenwesen zwischen Pilzen und Tieren, die sich sogar fortbewegen können“, erklärt Experte Gerhard Schuster. Schuster ergänzt: „Bei einzelnen Arten sind erstaunliche Intelligenzleistungen nachgewiesen worden.“
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Ist Hexenbutter schädlich im Garten?
Ganz im Gegenteil: Hexenbutter ist als Schleimpilz sogar nützlich. Anders als Pilze zersetzen sie nicht das Substrat, auf dem sie wachsen, sondern ernähren sich von Bakterien und Algen und greifen somit in den Abbau organischer Substanzen ein. Sie fördern damit einen schnelleren Stoffkreislauf im Ökosystem, schreibt das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt.
Ist der Schleimpilz giftig?
Mitunter mag die Hexenbutter mit ihrem mysteriösen Anblick besorgniserregend sein, wenn man Kinder oder Haustiere hat. Wer sie im Garten findet, braucht sich aber keine Sorgen zu machen. Weder der Hautkontakt noch der Verzehr sind giftig.

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Das kann man tun, wenn man Hexenbutter im Garten entdeckt
Fuligo septica „ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial beziehungsweise Totholz“, erläutert Schuster. Möchte man sie nicht im Garten antreffen, sollte man darauf achten, dass dieser immer aufgeräumt und nicht naturnah gestaltet ist: „In aufgeräumten Gärten ohne Totholz- und Komposthaufen wird man sie kaum antreffen.“

Ein kleines Experiment gefällig?
„In einigen Foren im Internet findet man sogar Anleitungen, wie man den Schleimpilz füttern kann. Man streue dazu einfach eine kleine Spur aus Haferflocken im Garten. Die Gelbe Lohblüte kriecht den Flocken dann hinterher, so heißt es.“