20. April 2021, 17:13 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Um rückenschonend und auch platzsparend zu gärtnern, ist ein Hochbeet ideal. Ganz gleich, ob selbst gebaute Konstruktion oder fertig im Baumarkt gekauft – beim Hochbeet lauern einige Tücken, auf die man achten sollte.
Hat man kein eigenes Gemüsebeet im Garten zur Verfügung, ist ein Hochbeet – oder auch gleich mehrere – eine ideale Alternative. In erhöhter Position lässt es sich komfortabel Gärtnern, egal ob im Kleingarten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Bei letzterem Standort sollte man jedoch die Traglast des Balkons berücksichtigen, denn ein befülltes Hochbeet kann ein ordentliches Gewicht mit sich bringen. Neben Nutzpflanzen wie Gemüse oder Kräuter eignen sich auch Zierpflanzen für das Hochbeet, je nach persönlichen Vorlieben. Allerdings sollte man dabei einige typische Fehler vermeiden, die bereits beim Anlegen und Befüllen passieren können.
Was sind die Vorteile eines Hochbeets?
Der wohl wichtigste Vorteil eines Hochbeets ist das rückenschonende Gärtnern, da man sich nicht zum Boden bücken muss, sondern die Gartenarbeit im Stehen verrichten kann. Zudem spart ein Hochbeet viel Platz. Was jedoch viele nicht wissen: Aufgrund der erhöhten Position gelangt Wärme von allen Seiten an die Bepflanzung, weshalb es dort schneller warm ist. Das hat zum Vorteil, dass man ein Hochbeet bereits früher bepflanzen und auch länger während der Gartensaison nutzen kann. Und nicht zuletzt ist ein üppig bepflanztes Beet natürlich auch ein dekorativer Blickfang, der den ein oder anderen neidischen Blick aus der Nachbarschaft auf sich ziehen kann.
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7 Fehler beim Hochbeet, die man vermeiden sollte
Damit die Ernte aus dem Hochbeet auch zufriedenstellend ausfällt, kommt es bereits bei der Vorbereitung auf ein paar wichtige Faktoren an. Damit man sich im Nachhinein nicht ärgert, sollte man folgende Fehler vermeiden.
1. Fehler: Falsches Material für das Hochbeet
Nicht nur aus Holz – Hochbeete gibt es auch in anderen Materialien. Sie alle kommen mit spezifischen Vor- und Nachteilen daher. Allerdings gilt ein Hochbeet aus Holz – egal ob selbst gebaut oder nicht – als Klassiker schlechthin. Die Materialien im Überblick:
- Holz: Bei Massivholz steht die natürliche Optik im Vordergrund, zudem ist es robust und langlebig. Allerdings kommt es auf die richtige Pflege an, denn Holz kann mit der Zeit verwittern. Holz hat zudem gute isolierende Eigenschaften und sorgt dafür, dass die Wärme im Hochbeet bleibt. Und natürlich ist Holz (Fichte, Kiefer, Lärche oder Douglasie) das Material der Wahl, wenn man ein Hochbeet selber bauen möchte.
- Kunststoff: Hochbeet-Konstruktionen aus Kunststoff in Holz-Optik sehen meistens täuschend echt aus, haben jedoch den Vorteil, dass sie pflegeleichter sind. Auch die Montage gestaltet sich in der Regel unkompliziert, und sie haben ein geringeres Eigengewicht als Holz. Das kann vor allem auf dem Balkon eine Rolle spielen, aber auch dann, wenn man das Hochbeet öfter mal umsetzen möchte. Größter Nachteil von Kunststoff: Auch wenn es täuschend echt wirkt – die angenehme Natürlichkeit von Holz hat ein solches Hochbeet nicht.
- Metall: Auch aus Metall gefertigte Hochbeete gibt es, allerdings sind diese oft nicht preiswert. Sie überzeugen durch hohe Robustheit und Stabilität. Pflege ist so gut wie nicht erforderlich. Da sich das Material schnell aufheizt, herrschen darin oft günstigere Bedingungen zum Anpflanzen als bei anderen Materialien. Bei der Optik gibt es verschiedene Möglichkeiten – von rostig bis metallisch glänzend oder lackiert ist alles dabei.
- Stein: Optisch ansprechend und „gebaut für die Ewigkeit“ sind Hochbeete aus gemauertem Naturstein. Ein Standortwechsel ist hier nur schwer möglich, weshalb man den Platz gut auswählen sollte. Ein Hochbeet aus Stein ist robust, ansprechend und natürlich, hat aber eine schlechtere Isolierung. Dem kann man jedoch mit einer Innenverkleidung entgegenwirken.
Hinweis: Für welches Material man sich letztlich entscheidet, ist immer auch Geschmackssache. Aber nicht umsonst gilt Holz als das typische Material, da es mit natürlichem Charakter und guten Eigenschaften überzeugt.
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2. Fehler: Hochbeet ist zu breit
Sowohl bei der Höhe, als auch bei Länge und Breite gibt es Richtwerte. Diese richten sich immer auch nach der entsprechenden Körpergröße. Bei der Höhe sind es in der Regel zwischen 80 und 100 Zentimeter (Hüfthöhe), damit man sich nicht zu sehr bücken muss. Auch bei der Breite sollte man vorab Maß nehmen, allerdings ist man hier flexibler. Dabei gilt: Von beiden Seiten sollte man mindestens bis zur Mitte des Hochbeets kommen können – ohne zusätzlichen Hocker. In der Regel sind sie also zwischen 70 und 100 Zentimeter breit. Bei der Länge ist man relativ flexibel, je nach verfügbarem Platz kann ein Hochbeet zwischen 100 und 200 Zentimeter bemessen. Bei einem größeren Hochbeet ist logischerweise auch der Ertrag höher.
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3. Fehler: Hochbeet nicht auskleiden
Das Holz sollte keinen direkten Kontakt zur Pflanzerde haben, sonst wird es früher oder später faulen. Auch wenn es sich um imprägniertes Holz handelt, sollte man auf eine Auskleidung nicht verzichten. Dafür eignet sich beispielsweise Teichfolie oder Noppenfolie. Letztere hat den Vorteil, dass sich im Zwischenraum Feuchtigkeit nicht so leicht ansammeln kann. Die Folie wird oben an der Kante befestigt, beispielsweise mit Klammern oder Nägeln mit breitem Kopf. Allerdings sollte man die Folie nicht zu sehr durchlöchern, da durch die Öffnungen schnell Feuchtigkeit eindringen kann. Und die Erde drückt zudem die Folie von allein an die Innenwände.
4. Fehler: Kein Wühlmausgitter einsetzen
Hat das Hochbeet direkten Bodenkontakt und ist unten offen, besteht die Gefahr, dass sich Wühlmäuse darin von unten einnisten. Um den Nagetieren Einhalt zu gebieten, empfiehlt es sich, ein engmaschiges Gitter anzubringen, bevor man das Hochbeet befüllt. Verzinktes Wühlmausgitter, Kaninchendraht oder Volierendraht eignen sich dafür. Die Maschenweite sollte nicht größer als 13 Millimeter sein.
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5. Fehler: Auf Holzschutz verzichten
Holz ist bei Hochbeeten das gängige Material. Im Außenbereich sollte man Holz stets mit Holzschutzmitteln behandeln, um es vor Feuchtigkeit, Pilzbefall und Schädlingen zu schützen. Das gilt vor allem für Weichholz wie Fichte und Kiefer, aber auch teureres Hartholz wie Douglasie oder Lärche hält nicht ewig. Bei einem Hochbeet sollte man darauf achten, natürliche und unbedenkliche Holzschutzmittel und Imprägnierungen zu verwenden, beispielsweise Bienenwachslasur. Für das Auftragen sollte man einen trockenen und warmen Tag auswählen, und die Pflege einmal pro Jahr wiederholen.
6. Fehler: Hochbeet falsch befüllen
Auch beim Befüllen können einige Fehler passieren. Ist das Beet erst einmal bepflanzt, ist es in der Regel zu Spät zum Korrigieren. Der Schichtaufbau im Hochbeet sollte wie folgt aussehen (siehe auch Grafik oben):
- Die unterste Schicht besteht aus einer dünnen Drainageschicht aus Kies oder Ton (rund 10 cm).
- Darüber kommen Grünabfälle wie Baum- oder Grasschnitt (20 cm).
- Anschließend füllt man eine Laubschicht ein (20 cm).
- Nun folgt eine Schicht mit Kompost (15 cm).
- Die oberste Schicht besteht aus Blumenerde (15 cm).
Hinweis: Diese Abfolge ist wichtig für die Wärmeerzeugung im Hochbeet. Hintergrund: Die Bakterien im unteren Bereich bekommen ausreichend Sauerstoff, was zur Verrottung und damit zur Wärmeerzeugung beiträgt.
7. Fehler: Zu schattigen Standort wählen
Wichtig: Den optimalen Platz für das Hochbeet sollte man aussuchen, bevor man es befüllt. Ansonsten kann es so schwer werden, dass man es nur noch mit großer Mühe und zu zweit bewegen kann. Der Standort sollte möglichst sonnig sein, um den Pflanzen die besten Bedingungen zu bieten. Das gilt vor allem für wärmeliebende Pflanzen wie Kräuter oder Tomaten. Im Zweifel ist auch ein halbschattiger Standort in Ordnung – aber je sonniger, desto besser. Zudem sollte das Hochbeet von allen Seiten zugänglich sein, also nicht direkt an einer Wand stehen. Allerdings ist es auch wichtig, die Pflanzen vor Wind zu schützen, zumindest von einer Seite.