11. September 2023, 5:57 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Wenn es darum geht, Möbel und andere Bauten für Terrasse oder Garten immun gegen sämtliche Witterungen zu machen, kommt es zur Frage nach der richtigen Holzart. Denn nicht jedes Holz eignet sich für den Außenbereich. myHOMEBOOK stellt wetterfeste Holzarten vor.
Holz ist nicht nur einer der ältesten Baustoffe, sondern auch einer der beliebtesten für den Außenbereich. Nur leider ist nicht jede Holzart wetterfest und besteht ihren Einsatz im Freien unbeschadet. Damit die schönen neuen Gartenmöbel oder Terrassendielen nicht gleich nach der ersten Saison anfangen zu verwittern, ist es wichtig, beim Kauf auf das richtige Holz zu achten. myHOMEBOOK stellt wetterfeste Holzarten für den Außenbereich vor.
Heimische Hölzer versus tropische Hölzer
In einem natürlich angelegten Garten beschränkt sich der Einsatz von Holz meist nicht nur auf die Gartenmöbel sowie Terrassenbeläge. Auch kleine Lauben, Spielgeräte und Gartenzäune sind gern aus dem beliebten Naturmaterial gemacht. Damit alle diese Möbel und Bauten möglichst lang Teil des eigenen Gartens sind, bedarf es der richtigen Holzauswahl.
Die entsprechende Holzqualität sollte problemlos Sonneneinstrahlung, Regen, Schnee, aber auch Schimmel und Schädlingen trotzen. Ob ein Holz beständig gegenüber den verschiedenen Witterungen ist, verraten die Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 305-2. Nach dieser Einteilung wird eine Holzqualität der Kategorie 1 als „sehr dauerhaft“ und 5 als „nicht dauerhaft“ klassifiziert. Entscheidend für diese Bemessung ist zum einen das Gewicht des Holzes und zum anderen dessen Dichte. Wetterfestes Holz lässt sich zudem in heimische und tropische Arten aufteilen.
Heimische Holzarten für den Außenbereich
Heimische Holzarten können im Vergleich zu Tropenhölzern eine deutlich bessere Bilanz in puncto Nachhaltigkeit vorweisen. Noch dazu sind sie hierzulande leichter erhältlich und dabei auch noch wesentlich erschwinglicher im Preis. Tropenhölzer überzeugen wiederum mit einer enormen Witterungsbeständigkeit, was für viele Menschen einen entscheidenden Vorteil bedeutet. Fakt ist: Vor dem Kauf sollte man sich Gedanken um die passende Holzart für den eigenen Außenbereich machen.
Lärche
Das Holz der Europäischen Lärche gilt aufgrund des hohen Harzgehalts als relativ langlebig und wetterfest, weshalb es sich ideal für den Außenbereich eignet. Mühelos trotzt das Hartholz Schneebruch und verfügt ebenso über eine hohe Sturmfestigkeit. Mittlerweile wird der Nadelbaum über den gesamten Kontinent verteilt angebaut.
Lärchenholz kommt mit seiner gelblich bis braunroten Färbung gern bei rustikalen Möbeln als auch im Freien zum Einsatz. Was ebenfalls für die heimische Holzart spricht, ist ihr geringer Schwund, die schnelle Trocknungszeit sowie die gute Resistenz gegenüber Pilzbefall. Die vielen Vorzüge der Lärche haben allerdings so ihren Preis, denn das Holz ist vergleichsweise teuer.
Douglasie
Als eher weiches Holz gilt die Douglasie nur als mäßig witterungsbeständig im Vergleich zu anderen Holzarten für den Außenbereich. Dennoch ist sie ausgesprochen widerstandsfähig, weswegen das immergrüne Nadelholz häufig in Form von Gartenmöbeln und Terrassendielen zum Einsatz kommt.
Eigentlich stammt die Douglasie aus dem nordamerikanischen Raum, allerdings wird sie seit einiger Zeit auch hier in Europa kultiviert. Auch weil dieses heimische Holz so schnell wächst, ist es ein beliebtes Bauholz hierzulande. Noch dazu sprechen eine langsame Trocknung sowie ein geringer Schwund für Douglasienholz als Material. Die Färbung des Materials tendiert leicht ins Rötliche.
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Robinie
Die Robinie, auch bekannt als Gemeine Robinie oder Falsche Akazie, ist mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 optimal für den Außenbereich geeignet und damit auch ein würdiger Ersatz für ein Tropenholz. Genau wie die Douglasie ist auch dieser Baum ursprünglich in Nordamerika verbreitet gewesen. Seit mehreren Jahrhunderten wird die Robinie aber auch auf europäischem Boden angebaut.
Das Hartholz des Laubbaums gilt als ausgesprochen widerstandsfähig, etwa gegen Holzfäule. Kein Wunder also, dass es einst bereits für den Schiffbau verwendet wurde und heute als Holzpflasterung im Außenbereich eine beliebte Wahl ist. Diese heimische Holzart zeichnet sich durch eine hellgelbe bis leicht grünliche Färbung aus.
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Tropische Holzarten für den Außenbereich
Tropische Holzarten galten viele Jahrzehnte lang als ausgesprochen beliebte Wahl für den Außenbereich. Ganz klar liegt ihre Stärke in ihrer enormen Witterungsbeständigkeit. Doch heute weiß man mehr über die fatale Situation in den Tropenwäldern. Mit illegalen Rodungen, langen Transportwegen und dem problembehafteten Anbau punkten Tropenhölzer nicht gerade beim Thema Nachhaltigkeit. Daher sollte beim Kauf eines solchen Produkts unbedingt auf Zertifizierungen wie etwa das FSC-Siegel geachtet werden.
Azobé
Azobé, auch als Bongossi bekannt, kommt aus verschiedenen Ländern des afrikanischen Kontinents. Es gilt als äußerst hartes Tropenholz, weswegen Azobé optimale Voraussetzungen für den Einsatz im Außenbereich mitbringt. Eingestuft in die Resistenzklasse 2 ist das edel aussehende Holz enorm beständig gegenüber Witterungseinflüssen. Auch können dem Tropenholz Insekten- sowie Pilzbefall nichts anhaben.
Aufgrund seiner besonderen Dichte bzw. Härte lässt es sich allerdings nur schwer verarbeiten. Die Färbung des Holzes ist rotbraun. Weil Azobé über zahlreiche positive Eigenschaften verfügt und noch dazu preiswert ist, wird es enorm viel abgeholzt und gilt deswegen mittlerweile als vom Aussterben bedrohte Baumart.
Balau
Balauholz stammt aus dem südostasiatischen Raum und ist hierzulande auch unter dem Namen Bankirai bekannt. Auch dieses Tropenholz lässt sich dank seiner besonderen Härte und enormen Beständigkeit in die Dauerhaftigkeitsklasse 2 einstufen und ist damit für den Außenbereich geeignet. Insbesondere Frost, Insekten sowie Pilze können dem Hartholz so schnell nichts anhaben.
Erkennbar ist das tropische Holz an seiner rötlich-gelben Färbung, die gelegentlich auch mal grün bis olivbraun ausfallen kann. Beim Kauf ist in jedem Fall auf eine Zertifizierung zu achten, andernfalls stammt das Holz mit großer Wahrscheinlichkeit von illegalen Abholzungen.
Teak
Hierzulande ein wahrer Klassiker unter den Tropenhölzern ist Teakholz, welches ebenfalls aus Südostasien stammt. Teak überzeugt seit jeher mit jeder Menge nützlicher Eigenschaften. So ist es enorm beständig gegenüber Frost, Insekten und Pilzen. Und auch diverse Witterungen übersteht das Holz dank seiner ätherischen Öle geradezu mühelos.
Schon früher im Schiffbau wurde oft zu robustem Teakholz gegriffen. Und auch heute noch ist es eine beliebte Wahl, wenn es darum geht Balkon, Terrasse oder Garten wetterfest und gleichzeitig auch geschmackvoll auszustatten. Markant für das Holz ist auch dessen besondere Maserung sowie rötlich-braune Färbung. Doch auch dieses Tropenholz wird nicht selten illegal gerodet, weshalb auch hier auf entsprechende Siegel geachtet werden sollte.
Finger weg von Tropenholz!
„Hölzer wie Teak, Bankirai oder Bongossi sind nicht ohne Grund mittlerweile in Verruf geraten. Zwar punkten sie aufgrund ihrer Langlebigkeit und Robustheit, allerdings gibt es mittlerweile viele heimische Alternativen aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Aber auch mit der richtigen Holzpflege lässt sich die Lebensdauer von Holz im Außenbereich verlängern. Wichtig ist allerdings immer, beim Kauf auf das FSC-Siegel zu achten. Nur dann kann man sicher sein, dass das Material aus zertifiziertem Anbau stammt.“
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Brauchen wetterfeste Holzarten Pflege?
Prinzipiell bedarf wetterfestes Holz keines weiteren Schutzes oder einer regelmäßigen Pflege. Um allerdings die Lebensdauer von Holzelementen im Außenbereich zu verlängern, kann eine gelegentliche Behandlung mit einem Holzschutz ratsam sein. Mit einem geeigneten Anstrich sind Gartenmöbel, Zaun oder Laube noch besser vor Regenwasser, Schnee und Co. geschützt.