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Pelzige Brummer

Wie kann man Hummeln in den Garten oder auf den Balkon locken? 

Hummel
Hummeln sind leicht von Bienen zu unterscheiden – und ebenfalls nützlich für den Garten Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

2. September 2022, 15:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Egal ob im Garten oder auf dem Balkon: Hummeln sind in der Regel immer gern gesehene Gäste. Mithilfe der richtigen Pflanzen kann man die flauschigen Brummer auch gezielt anlocken. Das hat verschiedene Vorteile, immerhin handelt es sich um äußerst nützliche Insekten.

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Durch ihre langen Zungen sind Hummeln Profis im Bestäuben von Pflanzen. Obwohl sie im Gegensatz zu Bienen keinen Honig produzieren, sind sie damit dennoch äußerst nützliche Tiere. Hummeln zählen zu den Stechimmen (Aculeata), über die man sich im Garten freuen kann. Die Insekten deuten darauf hin, dass der Garten insektenfreundlich ist. Um Hummeln in den eigenen Garten zu locken, können sich Hobbygärtner an die folgenden Tipps orientieren.

Wie leben Hummeln eigentlich?

Rund 30 heimische Hummelarten gibt es hierzulande. Ähnlich wie Honigbienen leben sie in Völkern zusammen, allerdings nur für wenige Monate im Sommer, wie der Nabu informiert. Nachdem im Frühjahr die jungen Königinnen erwachen, suchen sie sich einen geeigneten Nistplatz. Dabei kommen beispielsweise Stein- oder Totholz-Haufen infrage, aber auch Löcher im Boden. Dort beginnt die Königin mit dem Bau der ersten Wabe und legt ihre Eier ab. Werden die Larven mit ausreichend Pollen versorgt, verpuppen sie sich und werden zu Arbeiterinnen. Sie kümmern sich zukünftig um die Pflege des Nachwuchses, bauen das Nest weiter aus und verteidigen es auch im Notfall. Mit der Zeit wächst die Population auf 50 bis mehrere hundert Hummeln heran.

Im Sommer kommen zu den Arbeiterinnen noch Drohnen hinzu, dabei handelt es sich um männliche Hummeln, die aus unbefruchteten Eiern schlüpfen. Werden sie befruchtet, entstehen daraus größere und fortpflanzungsfähige Weibchen – die neuen Königinnen. Nachdem sie sich gepaart haben, machen sie sich im Herbst auf die Suche nach einem Platz zum Überwintern, oft unterirdisch, während das restliche Volk stirbt, auch die alte Königin. Nur jungen Königinnen überleben, um im nächsten Jahr ein neues Volk zu gründen.

Passend dazu: Was ist an den Vorurteilen gegen Wespen und Hornissen wirklich dran?

Warum sind Hummeln so wichtig für den Garten?

Egal ob Nutz- oder Zierpflanzen – Hummeln fliegen alle blütenbildenden Blumen zur Bestäubung an. Dabei sind sie sehr routiniert darin, jede einzelne Blüte zu bestäuben. Das Resultat: gleichmäßig gewachsene Tomaten- oder Zucchini-Pflanzen mit symmetrischen Früchten. Zudem haben Hummeln einen längeren Rüssel und können damit tiefer in die Blüten eindringen. Und noch einen Vorteil haben die größeren Insekten gegenüber den kleineren Verwandten: Sie fliegen auch bei niedrigeren Temperaturen, da sie ihre Flugmuskeln aufwärmen können. Aus diesen Gründen werden Hummeln auch in der Landwirtschaft gezielt als Bestäuber eingesetzt.

Im Interview mit myHOMEBOOK erklärt Insektenforscher Cornelis Hemmer, wieso insektenfreundliche Gärten wichtig sind und auf was es dabei ankommt:

Wie kann man Hummeln in den Garten locken?

Einen naturnahen Garten fliegen Hummeln – aber auch Wildbienen – ganz von alleine an. Hobbygärtner sollten darauf achten, keine Chemie im Garten einzusetzen. Das gilt sowohl für Bekämpfungsmittel, aber auch für Dünger. Zudem ziehen heimische Wildstauden und Wildkräuter die Insekten an. Auch naturbelassene Stellen im Garten, etwa Lesesteinhaufen oder Trockenmauern, dienen Hummeln als Nistplatz.

Dazu passend: Glyphosat beeinträchtigt laut Studie Brutpflege von Hummeln

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Können Hummeln stechen?

Viele sagen, dass Hummeln nicht stechen können – doch das stimmt nicht ganz. Wie der Nabu Niedersachsen schreibt, können sie durchaus stechen, aber nur die Weibchen. Die Männchen hingegen besitzen keinen Stachel. Selbst Experten können die Geschlechter nicht eindeutig zuordnen. Allerdings braucht man vor einem Hummelstich keine Angst haben: Die Weibchen stechen nur, wenn sie sich in Gefahr befinden, also wenn sie etwa eingeklemmt werden. Zudem ist das Gift weniger schmerzhaft als vergleichsweise bei Bienen oder Wespen.

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