26. Januar 2021, 14:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Beschäftigt man sich mit der Pflege seines Gartenbodens oder seiner Pflanzen, ist immer wieder von Humus die Rede. Aber was genau ist Humus überhaupt, wofür braucht man ihn und wie kann man ihn selbst im Garten herstellen?
Humus sorgt für einen lebendigen, ausgewogenen und nährstoffreichen Gartenboden, der wiederum wichtig für ein gesundes Pflanzenwachstum ist. Beim Herstellen von Humus tun Hobbygärtner außerdem dem Klima etwas Gutes, da er Kohlendioxid aus der Luft bindet.
Was ist Humus eigentlich?
Bei Humus handelt es sich um abgestorbene, organische Substanz im Boden. Dazu gehören Pflanzenreste und Ausscheidungen der Lebewesen sowie Mikroorganismen. Die Humusschicht im Gartenboden besteht außerdem zu großen Teilen aus Kohlenstoffverbindungen und kann daher viel Kohlenstoff speichern.
Was bringt er?
- Humus bildet die Grundlage für Leben im Gartenboden und bestimmt dessen Fruchtbarkeit.
- Er liefert viele Nährstoffe, die das Pflanzenwachstum beeinflussen und verbessern.
- Mit einer gesunden Humusschicht wird der Boden locker und kann Wasser besser speichern.
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Humus selbst herstellen – wie geht man vor?
Da der Boden sich ständig entwickelt und Erde beispielsweise bei der Ernte abgetragen wird, sollten Hobbygärtner selbst Humus nachliefern. Kompost, Gründünger, Mist, Mulch, alte Blumenerde und organische Dünger fördern den Humusaufbau und sollten daher regelmäßig eingesetzt werden. Außerdem sollte man beim Herstellen von Humus folgende zehn Tipps beachten:
1. Für einen dauerhaften Bewuchs sorgen
Am besten pflanzen Hobbygärtner so oft und so viele grüne Pflanzen wie möglich. Sie geben über ihre Wurzeln Kohlenstoff in Form von Zucker ab, aus dem Mikroorganismen im Boden Energie beziehen, die dadurch wiederum beim Herstellen von Humus helfen.
2. Zwischenfrüchte anbauen
Zwischenfrüchte sind besonders gut geeignet, da sie für Mikroorganismen leichter abbaubar sind. Sie werden als Gründüngung verwendet, sie erweitern und verbessern zudem die Fruchtfolge.
3. Ausgeglichene Fruchtfolge anlegen
In besagter Fruchtfolge sollte ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen stark, mittel, und schwach zehrenden Pflanzen herrschen.
4. Boden schonend bearbeiten
Wenn Hobbygärtner ihre Böden zu intensiv bearbeiten, kann das der Struktur und den enthaltenen Nährstoffen schaden. Wenn nicht unbedingt notwendig, sollten sie daher darauf verzichten, ihre Böden zu wenden oder aufwändig zu traktieren, um den Humusgehalt in der oberen Schicht nicht zu minimieren.
5. Wurzeln unterstützen
Über ihre Wurzeln scheiden Pflanzen etwa 30 Prozent der unterirdischen Kohlenstoffmenge aus. Schont man sie und lässt ihm die richtige Pflege zukommen, kann man den organischen Kohlenstoffgehalt im Boden verbessern. Ein wichtiger Faktor beim Herstellen von Humus!
6. Erntereste liegen lassen
Viele Hobbygärtner säubern die Beete nach der Ernte. Dabei bieten Pflanzenreste eine sehr nährstoffreiche Schicht, von der sich die Mikroorganismen im Boden stärken können.
7. Den Boden regelmäßig untersuchen
Um zu wissen, was der Gartenboden braucht, sollte alle fünf bis sechs Jahre eine Bodenprobe durchgeführt werden. Am besten geschieht dies im Frühjahr. Die Auswertung gibt Aufschluss darüber, was der Boden braucht oder wovon er zu viel hat. Mit den richtigen Maßnahmen kann man die Bodenqualität anschließend verbessern.
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8. Organisch düngen
Organische Dünger liefern wichtige Nährstoffe, pflegen den Boden und fördern den Aufbau von Humus.
9. Torffreie Erde verwenden
Beim Gärtnern sollte jeder auf torffreie Erde setzen. Warum das wichtig ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
10. Komposter anschaffen
In einem Garten sollte zudem ein Komposter nicht fehlen, mit dem sich einfach selbst Humus herstellen lässt. Komposter gibt es entweder fertig im Handel zu kaufen, Hobbygärtner mit handwerklichem Geschick können sich aber auch selbst einen bauen.