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Auch im Garten

Indisches Springkraut breitet sich aus und bedroht heimische Pflanzen

Indisches Springkaut invasiv
Das Indische Springkraut gilt in Europa als invasive Art. Deutlich erkennbar sind hier die reifen Samenkapseln, die durch die weit springenden Samen darin für die massive Ausbreitung sorgen. Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

11. September 2024, 5:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Pflanze aus Indien und dem Himalaya-Gebiet wird auch Drüsiges Springkraut genannt. myHOMEBOOK erklärt, ob das Indische Springkraut im eigenen Garten bekämpft werden sollte und wie das funktioniert.

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Hoher Wuchs von 2,5 Metern, sattgrüne, große Blätter, die an die Tabakpflanze erinnern und leuchtend rosafarbene, pinke und weiße Blütenstände, die Biene und Mensch gleichermaßen erfreuen: Das Indische Springkraut fällt im Garten auf. Allerdings gehört es nicht zu den heimischen Pflanzen und wird deshalb als Neophyt eingestuft. Dabei handelt es sich um gebietsfremde Pflanzen, die beabsichtigt oder unbeabsichtigt in ein Land eingeschleppt werden und sich hier ausbreiten.




Wie kam das Drüsige Springkraut nach Europa?

Den Weg von Indien nach Europa fand das Drüsige Springkraut wohl schon 1839 als Zierpflanze für den Garten. Aber auch Imker wussten die Blüten des Indischen Springkrauts als Bienenweide zu schätzen und sorgten so auch für die Verbreitung der Pflanze. Von den Gärten aus verbreitete sich das Drüsige Springkraut schließlich vor allem an Flussläufen und anderen eher feuchten Gebieten. Der Klimawandel mit den damit einhergehenden steigenden Temperaturen auch in Mittel- und Nordeuropa begünstigte die Ausbreitung zusätzlich.

Auch interessant: Kirschlorbeer in der Schweiz verboten! Bald auch in Deutschland?

Bedroht das Indische Springkraut als invasive Pflanze heimische Arten?

Wer schon einmal Indisches Springkraut gesehen hat, dem wird schnell klar, warum die Pflanze als invasiv gilt. Der Begriff trifft auf alle eingeschleppten Arten zu, die sich in ihrem neuen Lebensraum massiv ausbreiten. Sie stehen in Bezug auf Nahrung, Licht, Nährstoffe und Platz in Konkurrenz zu heimischen Arten.

Das Drüsige Springkraut wird nicht nur besonders hoch und stellt so schnell andere Pflanzen buchstäblich in den Schatten. Es hat auch einen hohen Wasserbedarf. In einem Beet mit anderen Pflanzen kann es deshalb dazu kommen, dass das Springkraut den anderen Pflanzen zu viel Licht und Wasser wegnimmt und diese deshalb eingehen. In der freien Natur kann dies dazu führen, dass ganze Pflanzenpopulationen, darunter auch bedrohte Wildpflanzen, verschwinden.

Da manche Schmetterlings– und Wildbienenarten sowie andere Insekten und sogar Vögel von den Blüten oder Blättern vieler Wildpflanzen als Nahrungsquelle für sich oder ihren Nachwuchs abhängig sind, können invasive Pflanzenarten auch Auswirkungen auf die Tierwelt haben. Deshalb gilt auch das Indische Springkraut als invasiv und sollte in seiner Ausbreitung bekämpft werden.

Indisches Springkraut im Garten bekämpfen

Wer einmal Indisches Springkraut im Garten hat, wird es unter Umständen nicht mehr so schnell los. Hier sind also Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Allerdings hat die Pflanze gegenüber einigen anderen invasiven Arten einen großen Vorteil. Sie ist nur einjährig, das heißt, sie kann sich nicht über Rhizome oder Ableger weiter verbreiten.

Die Ausbreitung des Springkrauts geschieht hingegen mithilfe der Samenkapseln, die im reifen Zustand aufplatzen. So verteilen sie in einem großen Radius ihre Samen. Dieser Vorgang hat der Pflanze auch ihren Namen eingebracht. Denn die Samenkapsel platzt buchstäblich auf und lässt die Samen bis zu sieben Meter weit springen.

Somit ist auch klar, wie der Neophyt eingedämmt wird: Noch bevor die Pflanze Samen ausbildet, muss sie entfernt werden. Befinden sich schon Samenkapseln am Indischen Springkraut, darf dieses nicht mehr auf dem Kompost, sondern nur noch im Restmüll entsorgt werden, da sich die Pflanze andernfalls über den im Garten ausgebrachten Kompost erst recht weiter verbreiten würde. Aber wie können Hobbygärtner Springkraut schon vor der Blüte erkennen?

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Indisches Springkraut bestimmen und von anderen Arten unterscheiden

Auch in unseren Breiten gibt es heimische Springkraut-Arten, die nicht entfernt werden sollten. Dazu gehört zum Beispiel das Große Springkraut, das, anders als sein Name vermuten lässt, mit maximal einem Meter sehr viel kleiner als das Indische Springkraut ist und gelblich blüht. Es ist eine wichtige Raupenfutterpflanze, wird besonders von Hummeln gern zum Sammeln von Nektar angeflogen und gedeiht auch im Schatten.

Unterscheiden kann man Indisches und Großes Springkraut schon vor der Blüte anhand der Blattform und -anordnung: Die Blätter sind beim Großen Springkraut wechselständig angeordnet und schwach rundlich gezahnt. Beim Indischen oder Drüsigen Springkraut sind die Blätter gegenständig angeordnet (also gegenüberliegend) und schwach gezahnt.

Marike Stucke
Autorin

Beim Pflanzenkauf nicht nur an den eigenen Garten denken

„Viele Gartenbesitzer mögen das Indische Springkraut, da es pflegeleicht ist und unter fast allen Umständen auch prächtig blüht. Durch Vögel oder eben die Sprungkraft der Samenkapseln kann sich der Neophyt aber vom Garten aus auch schnell in der Umgebung ausbreiten und so geschützte Arten verdrängen. Ähnlich wie beim Kirschlorbeer sollten Gartenbesitzer deshalb aus Rücksicht auf heimische Arten auf so manche pflegeleichte Pflanze im Garten verzichten.“

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