
9. August 2023, 5:29 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit ihren knalligen Blüten und ihrem Wuschelkopf-Charme setzt die Goldmelisse im Garten tolle Akzente. Aber das ist lange nicht alles, was die winterharte Staude zu bieten hat. Sie ist bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebt und kann zudem mit ihren Blüten und Blättern den Speiseplan bereichern.
In ihrer nordamerikanischen Heimat wird die Goldmelisse (Monarda didyma) von jeher als Tee- und Heilpflanze geschätzt. In unseren mitteleuropäischen Gärten hat die insektenfreundliche, mehrjährige Staude in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Besonders in naturnah gestalteten Gärten. Ihre attraktiven Blüten machen sie zu einem sommerlichen Hingucker. Die Goldmelisse ist eine von den 16 bis 20 Arten, die zu der Gattung der Indianernesseln, auch Monarden genannt, gehören. Die Pflanze wird auch als Scharlach-Monarde, Tee-Monarde oder ihrer Gattung gemäß als Indianernessel bezeichnet.

Übersicht
Goldmelisse pflanzen
Die beste Pflanzzeit für die Goldmelisse ist das Frühjahr. Ein ausreichender Pflanzabstand von mindestens 35 Zentimetern sorgt dafür, dass sich die Pflanze ihrer Art entsprechend ausbreiten kann und dass die Blätter nach dem Regen schneller abtrocknen können. Wer Goldmelisse aussäen möchte, kann damit im März im Haus beginnen. Ausgepflanzt wird nach den letzten Frösten im Mai.
Wie sieht die Goldmelisse aus?
Die Goldmelisse ist eine ausläuferbildende, ausdauernde, krautige Pflanze, die je nach Sorte eine Wuchshöhe von 40 bis 140 Zentimeter erreicht und von Juni bis September ihre auffallenden, immer ein bisschen wild-wuschelig aussehenden Blüten zeigt. Während die Ursprungsart scharlachrote Blüten hat, kommen die Sorten in unterschiedlichen Farbtönen daher. Neben Sorten mit diversen Rottönen gibt es auch pink, violett und weiß blühende Sorten.
Tipp: Auch als Schnittblumen ist die Goldmelisse prima geeignet.
Standort und Bodenansprüche
An einem sonnigen bis halbschattigen Standort gedeiht die Goldmelisse am besten. Sie kommt aber auch noch im lichten Schatten klar. Je sonniger der Standort ist, desto wichtiger ist es, auf eine ausreichende Wasserversorgung zu achten. Der Boden sollte feucht, nährstoffreich, humos und durchlässig sein. Staunässe ist zu vermeiden.
Kombiniert mit Glockenblumen, Gräsern, Schafgarbe, Skabiosen, Rudbeckien, Königskerzen oder Astilben kommt die Goldmelisse noch besser zur Geltung.
Auch Balkon- und Terrassengärtner können die Goldmelisse pflanzen, denn die Staude gedeiht auch im Kübel. Hier eignen sich vor allem eher kleinere Sorten wie beispielsweise Monarda didyma „Fireball“.
Robuste Sorten
Die scharlachrot blühenden Sorten Monarda didyma „Squaw“ und Monarda didyma „Jacob Cline“ sollen vergleichsweise unanfällig für Mehltau sein. Beide Sorten erreichen eine Höhe von bis zu 120 Zentimetern.
Goldmelisse pflegen
Die Goldmelisse benötigt nicht viel Aufmerksamkeit. Mit folgenden Tipps läuft die Indianernessel zur Höchstform auf:
Bewässerung
Ein zu trockener Boden bekommt der Goldmelisse gar nicht. Daher sollte man sie immer ausreichend wässern. Zusätzlich hilft eine Mulchschicht, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Düngung
Eine im Frühjahr ausgebrachte gute Portion Kompost versorgt die Goldmelisse mit allen nötigen Nährstoffen.
Schnitt
Um die Pflanze zur weiteren Blütenbildung anzuregen, sollte man Verblühtes während der Blütezeit regelmäßig abschneiden. Was den tiefen Rückschnitt betrifft, gehen die Meinungen auseinander. Oft wird empfohlen, die Pflanze direkt nach der Blüte tief zurückzuschneiden. Das soll einen vitalisierenden Effekt haben. Andere Gärtner vertreten die Meinung, dass die Staude erst im Frühjahr bodennah zurückgeschnitten werden sollte.
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Vermehrung
Um die Expansionskraft der Goldmelisse einzudämmen und die Pflanze jung zu halten, sollte sie alle zwei bis drei Jahre geteilt werden. Dazu wird der Wurzelstock im Frühjahr ausgegraben und mit scharfem Spatenstich in mehrere Teile geteilt. Über diese Teilung lässt sich die Pflanze am leichtesten vermehren. Ebenfalls möglich ist eine Vermehrung über Samen.
Überwinterung
Ein Winterschutz ist nicht nötig, weil die Goldmelisse hierzulande ausreichend winterhart ist.
Giftigkeit
Die Goldmelisse ist nicht giftig.
Alternativen
Neben der Goldmelisse gibt es noch weitere sehr attraktive Arten aus der Gattung der Monarden. Zu ihnen gehören die Wilde Bergamotte (Monarda fistulosa) und die Pferdeminze (Monarda punctata).
Bienenfreundlichkeit
Die Goldmelisse ist eine wertvolle Bienenpflanze. Nicht umsonst wir sie im Englischen auch „bee balm“, Bienenbalsam genannt. Zahlreiche Wildbienen, aber auch Schmetterlinge und andere Insekten fliegen die Staude gerne an.
Krankheiten und Schädlinge
Die Goldmelisse ist anfällig für den Echten Mehltau. Vorbeugen lässt er sich am besten durch die Wahl robuster Sorten. Zudem ist es hilfreich, empfohlene Pflanzabstände einzuhalten und so zu wässern, dass der Boden nicht ganz austrocknet. Wird die Pflanze dennoch befallen, sollten die kranken Blätter möglichst schnell entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Schädlinge können der Goldmelisse wenig abgewinnen. Nur Schnecken zeigen sich während des Neuaustriebs im Frühjahr an der Pflanze interessiert.
Ernte
Blätter und Blüten werden während der Blütezeit geerntet. Wer Goldmelisse auch später im Jahr noch verwenden möchte, kann sie trocknen.
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Verwendung in der Küche und als Heilmittel
Verwendet werden sowohl die zitronig-würzig duftenden Blätter als auch die Blüten. Goldmelisse wird häufig für die Herstellung von Tee genutzt. Außerdem lassen sich die Blätter als Würzkraut für Salate und Kartoffeln, für Suppen und Saucen nutzen. Die Blüten machen sich auch hervorragend als essbare Deko auf Obstsalaten. Der Tee schmeckt nicht nur gut, sondern lässt sich auch für Heilzwecke nutzen. Goldmelisse soll sich positiv auf die Atemwege auswirken, bei Kopfschmerzen und Einschlafstörungen helfen.
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„Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, ein Beet nur für Teepflanzen anzulegen? Da die Goldmelisse recht groß ist, bieten sich ähnlich große und starke Pflanzen als Kombinationspartner an. Wie wäre es beispielsweise mit Minze, Süßdolde, Teemalve oder Zitronenmelisse? Übrigens: Die Zitronenmelisse gehört zwar ebenso wie die Goldmelisse zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler, ist darüber hinaus aber nicht weiter mit ihr verwandt.“– Katharina Petzholdt - Redakteurin