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Anleitung und Tipps

So baut man einen Käferkeller im Garten

Käferkeller
Im Garten kann man getrost auf Pestizide verzichten, denn der Marienkäfer übernimmt die Rolle als natürlicher Schädlingsbekämpfer Foto: Getty Images / Tunatura
Katharina Regenthal
Redakteurin

8. Mai 2024, 6:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Während man Käfer im Haus eher weniger haben möchte, sind sie im Garten umso nützlicher. Denn sie fressen gerne unliebsame Schädlinge. Damit die Käfer sich wohlfühlen und die Larven sich in Ruhe entwickeln können, kann man einen Käferkeller bauen.

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Für die Stabilität des Ökosystems spielen Käfer eine wichtige Rolle. Denn sie bestäuben Pflanzen, dienen Vögeln, Igeln und anderen Tieren als Nahrungsquelle – und manche halten sogar Schädlinge in Schach. Und zwar nicht nur der rote Siebenpunkt-Marienkäfer, den die meisten als fleißigen Blattlausjäger kennen dürften. Auch weniger auffällige Käferarten wie etwa die meist sehr dunklen Laufkäfer haben Läuse, Schneckeneier oder Kartoffelkäferlarven auf ihrem Speiseplan stehen. Um sich das zunutze zu machen, sollte man im Garten einen Käferkeller anlegen.

Was Käfer im Garten lieben

Wer im Garten etwas für Käfer tun will, kann Totholz, Laubhaufen und alte Pflanzenstängel liegen lassen und Kohlsorten oder Doldenblütler wie die Wilde Möhre pflanzen, deren Blüten bei Käfern sehr beliebt sind. Alternativ kann man aber auch einen sogenannten Käferkeller bauen.

Käferkeller bauen – das braucht man

Ein Käferkeller ist ein Reisighaufen, den man in den Erdboden einlässt und den Käfern und ihren Larven als Unterschlupf dient. Zum Bauen braucht man der Stiftung für Mensch und Umwelt zufolge neben einer Schaufel noch Schubkarre, Spaten und Spitzhacke. Außerdem kleine Äste von einheimischen Gehölzen in den unterschiedlichsten Stufen der Verrottung. Und: zwei bis sechs Stunden Zeit, je nachdem, wie groß der Käferkeller werden soll – und wie viele Leute mithelfen.

So baut man einen Käferkeller

Will man einen Käferkeller im eigenen Garten anlegen, sollte man folgendermaßen dabei vorgehen:

  1. Zunächst gräbt man ein mindestens 50 Zentimeter tiefes und jeweils 50 Zentimeter langes und breites Loch in den Erdboden. Mit dem Aushub kann man einen Wall um das Loch herum anlegen. Die Böschungsränder sollte man abflachen, damit Käfer und andere Insekten so einfach wie möglich in den Käferkeller hinein- und wieder hinauskommen.
  2. Im nächsten Schritt befüllt man das Erdloch sowohl mit frischem als auch mit morschem Holz. Dabei sollten die Hölzer kompakt ineinander gedrückt und verschachtelt werden. Man kann sich auch auf die Füllung stellen und so lange wippen, bis die Masse zusammensackt. Man sollte so lange befüllen, bis sich die Äste am Ende nach oben hin wie ein Uhrenglas wölben. Einzelne Äste dürfen demnach an der Seite oder auch nach oben herausragen.
  3. Nun sollte man den Käferkeller mit Laub und Pflanzenstängeln abdecken, sodass die Lücken zwischen den einzelnen Zweigen gefüllt sind.
  4. Die Holz- und Laubmasse wird im Laufe der Zeit langsam zusammensacken. An der Wölbung, die nach und nach verloren geht, kann man laut der Stiftung Mensch und Umwelt abschätzen, wie die gewünschte Verrottung im Inneren des Käferkellers fortschreitet. Wer mag, kann auch immer wieder neue Zweige nachlegen.
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Auf den richtigen Standort kommt es an

Am besten legt man der Stiftung zufolge den Käferkeller übrigens so an, dass er nicht in der direkten Sonne liegt. Andernfalls heize er sich an Sonnentagen zu sehr auf.

Am besten wählt man demnach einen halbschattigen Standort, zum Beispiel im Schatten eines Laubbaums. Ist es im Käferkeller warm und feucht, fühlen sich dort die verschiedensten Tierarten wohl.

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Lieber Nützlinge statt Chemie

Wer sich einen Käferkeller im Garten anlegt, der tut nicht nur den Tieren etwas Gutes, sondern hält damit auch den einen oder anderen Schädling in Schach. Aber nicht nur Käfer sind dabei hilfreich. Auch andere Insekten können bei einem Schädlingsbefall im Garten helfen. Statt zur Chemiekeule kann man also wesentlich schonender und vor allem natürlicher mit so einem Befall umgehen. Der gezielte Einsatz von Nützlingen ist nämlich mindestens genauso effektiv. Woher man Nützlinge bekommt beziehungsweise wie man sie in den Garten locken kann, lesen Sie hier.

Mit Material der dpa

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