10. November 2023, 11:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Das Vertikutieren des Rasens hilft dabei, den Rasenfilz loszuwerden. Damit gehört es zu einer wichtigen Pflegemaßnahme, wenn man ein gepflegtes Grün im Garten haben möchte. Aber ist der Aufwand unbedingt nötig, oder kann man sich auch mit einem Hausmittel behelfen?
Einen Vertikutierer haben nicht alle Gartenbesitzer im Schuppen stehen. Allerdings ist es neben dem Rasenmäher wahrscheinlich das zweitwichtigste Gerät zur Rasenpflege. Gut, dass man die Geräte auch im Baumarkt ausleihen kann. Laut einer Faustformel sollte man mindestens einmal, höchstens zweimal pro Jahr vertikutieren. Einige Seiten im Netz empfehlen, sich beim Vertikutieren des Rasens mit einem klassischen Hausmittel zu behelfen – nämlich Kaffeesatz. Und dieser fällt wahrscheinlich in den meisten Haushalten ohnehin an. myHOMEBOOK hat bei einem Rasen-Experten nachgefragt, was es damit auf sich hat und ob es wirklich eine Alternative ist.
Was bewirkt Kaffeesatz auf dem Rasen?
Laut Dr. Harald Nonn, dem Vorsitzenden der Deutschen Rasengesellschaft e.V., ist Kaffeesatz eine „organische Substanz mit geringen Nährstoffgehalten“ und „verschiedenen pH-Werten“. Diese reichen dabei von sauer bis leicht alkalisch. Nonn erklärt den Vorteil von Kaffeesatz auf dem Rasen: „Er kann den Bodenlebewesen als Nahrungsquelle dienen und sie damit fördern.“ Die Bodenlebewesen würden allerdings auch andere organische Substanzen abbauen – darunter auch den Rasenfilz. „Auf biologisch aktiven Böden muss somit nicht oder deutlich weniger vertikutiert werden“, weiß der Experte.
Kaffeesatz habe demnach eine indirekte Wirkung auf den Rasen und keine direkte – und zwar über die Mikroorganismen. Nonn ergänzt: „Auf Böden mit eingeschränktem Bodenleben wird der Kaffeesatz wenig oder nichts bewirken.“
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Erspart Kaffeesatz nun das Vertikutieren des Rasens?
„Wer möchte, kann Kaffeesatz in seine Rasenfläche einstreuen“, meint der Rasen-Experte. Allerdings kann er zu Menge und Häufigkeit keine genaueren Angaben machen. Zudem ist dann auch nicht gesichert, dass man sich mit Kaffeesatz das Vertikutieren des Rasens sparen kann.
Nonn empfiehlt, zunächst zu beobachten, ob der Kaffeesatz von den Bodenlebewesen abgebaut wird und ob sich auch eventuell vorhandener Rasenfilz dadurch reduziert. „Ist dies der Fall, kann man sich das Vertikutieren sparen“, resümiert der Experte. Falls nicht, müsse man dem Filz mechanisch zu Leibe rücken – also mit dem Vertikutierer. Ob es sich im Herbst noch mal lohnt, den Rasen zu vertikutieren, erfahren Sie in diesem Artikel.