
7. April 2025, 12:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Vertikutieren ist eine sinnvolle Pflegemaßnahme, um Rasenfilz loszuwerden und für ein gepflegtes Grün im Garten zu sorgen. Aber ist der Aufwand unbedingt nötig oder kann man sich auch mit einem Hausmittel behelfen? Ein Profi klärt bei myHOMEBOOK auf.
Das Vertikutieren gehört neben dem Mähen zu den typischen Gartenarbeiten, wenn man eine gesunde, frische und grüne Rasenfläche anstrebt. Allerdings haben – im Gegensatz zum Mäher – nicht alle Gartenbesitzer auch einen Vertikutierer im Schuppen stehen. Gelegentlich wird empfohlen, sich statt des Vertikutierens des Rasens mit einem klassischen Hausmittel zu behelfen – nämlich Kaffeesatz. Dieser fällt wahrscheinlich in den meisten Haushalten ohnehin an. myHOMEBOOK hat bei einem Rasen-Experten nachgefragt, was es damit auf sich hat und ob das Hausmittel wirklich eine Alternative ist.
So wirkt sich Kaffeesatz auf den Rasen aus
Laut Dr. Harald Nonn, dem Vorsitzenden der Deutschen Rasengesellschaft e.V., ist Kaffeesatz eine „organische Substanz mit geringen Nährstoffgehalten“ und „verschiedenen pH-Werten“. Diese reichen dabei von sauer bis leicht alkalisch. Nonn erklärt den Vorteil von Kaffeesatz für den Rasen: „Er kann den Bodenlebewesen als Nahrungsquelle dienen und sie damit fördern.“ Die Bodenlebewesen würden allerdings auch andere organische Substanzen abbauen – darunter auch den Rasenfilz. „Auf biologisch aktiven Böden muss somit nicht oder deutlich weniger vertikutiert werden“, weiß der Experte.
Kaffeesatz hat demnach eine indirekte Wirkung auf den Rasen – nämlich über die Mikroorganismen – und keine direkte. Nonn ergänzt: „Auf Böden mit eingeschränktem Bodenleben wird der Kaffeesatz wenig oder nichts bewirken.“

Mehr dazu: Kaffeesatz als Dünger für den Rasen? Experte klärt auf
Erspart Kaffeesatz nun das Vertikutieren des Rasens?
„Wer möchte, kann Kaffeesatz in seine Rasenfläche einstreuen“, meint der Rasen-Experte. Allerdings kann er zu Menge und Häufigkeit keine genaueren Angaben machen. Zudem ist nicht gesichert, dass man sich mit Kaffeesatz wirklich das Vertikutieren des Rasens sparen kann. Laut einer Faustformel sollte man mindestens einmal, höchstens zweimal pro Jahr vertikutieren.
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Nonn empfiehlt, zunächst zu beobachten, ob der Kaffeesatz von den Bodenlebewesen abgebaut wird und ob sich eventuell vorhandener Rasenfilz dadurch reduziert. „Ist dies der Fall, kann man sich das Vertikutieren sparen“, resümiert der Experte. Falls nicht, müsse man dem Filz mechanisch zu Leibe rücken – also mit dem Vertikutierer. Ob es sich im Herbst noch einmal lohnt, den Rasen zu vertikutieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Lohnt es sich, den Rasen mit Kaffeesatz zu düngen?
Kaffeesatz wird oft auch als Düngemittel empfohlen. Laut Nonn besitzt Kaffeesatz folgende Nährstoffe:
- 2 Prozent Stickstoff
- 0,4 Prozent Phosphat
- 0,8 Prozent Kaliumoxid
„Somit ist das Nährstoffverhältnis durchaus für Rasen geeignet, nur die Nährstoffgehalte sind sehr gering“, erklärt der Rasenprofi auf myHOMEBOOK-Anfrage. Wie viel Kaffeesatz als Dünger für eine Rasenfläche nötig wäre, lesen Sie hier.