22. Oktober 2024, 15:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie sieht hübsch aus, duftet und ist nützlich für Insekten – die Kartoffelrose. Man sollte jedoch wissen, dass die Pflanze nicht ganz unproblematisch ist. myHOMEBOOK-Redakteurin Franka Kruse-Gering verrät, warum man sich zweimal überlegen sollte, ob man sich die hübsche Pflanze in den Garten setzen möchte.
Die Kartoffelrose, im Volksmund auch „Adolf-Hitler-Rose“ genannt, wächst vorzugsweise in Küstennähe und zeichnet sich durch ihre robuste und widerstandsfähige Art aus. Zudem ist sie mit ihren rosa Blüten eine Augenweide und lockt Bienen und andere Insekten an. Doch man sollte ein paar wichtige Punkte beachten, wenn man sie in den Garten pflanzen möchte. Denn die Kartoffelrose gilt als invasiv.
Das macht die Kartoffelrose aus
Die hübsch anzusehende Pflanze mit ihren pinkfarbenen Blüten wächst rasant und sehr ausdauernd. Sie hat wenig Ansprüche an den Boden und die Temperaturen. Sie ist frosthart und kann auch auf sandigen Böden wachsen. Den ganzen Sommer über erfreut sie uns mit ihren bunten Blüten. Auch verbreitet sie einen angenehmen Duft und ist ein Insektenmagnet. Man sollte vor dem Pflanzen jedoch wissen, dass die Kartoffelrose als invasiv gilt.
Warum die Kartoffelrose gerade als Problem betrachtet wird
Bei der Pflanze handelt es sich um keine heimische Art. Im Ursprung stammt sie aus Ostasien, sie ist also ein Neophyt. Per se ist das kein großes Problem, da sie aber rasant wächst, bedroht sie unser Ökosystem und verdrängt heimische Pflanzen. Sie ist sehr widerstandsfähig und wächst auch unter weniger guten Bedingungen.
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In letzter Zeit wird sie gerade in der Nordseeregion immer mehr zum Problem, da sie die Stabilität der Deiche gefährdet, wie Fabian Buß vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bei kreiszeitung.de erklärt. Ursprünglich hätte man die Kartoffelrose eigens zum Schutz der Küsten angepflanzt, da man eine stabilisierende Wirkung auf die Dünen erhoffte. Inzwischen würde man erkennen, dass die invasiv wachsende Kartoffelrose immer mehr zum Problem wird. Sie wuchere unkontrolliert und verdränge somit einheimische Pflanzen, die für den Küstenschutz besser geeignet wären.
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Daher hat die Pflanze ihren Beinamen „Adolf-Hitler-Rose“
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Pflanze aufgrund ihres schnellen und blickdichten Wachstums oft vorwiegend auf den ostfriesischen Inseln verwendet, um die deutschen Bunker zu bepflanzen. Die Bunkergebäude sollten so getarnt werden.
Eine Wurzelsperre kann helfen
„Wenn man trotz Invasivität nicht auf die Kartoffelrose im Garten verzichten möchte, sollte man beim Pflanzen an eine Wurzelsperre denken. Diese dient dafür, die Wurzeln in Zaum zu halten und eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.“