17. Juli 2024, 12:50 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Alte Kartonagen landen in den meisten Fällen direkt im Altpapier. Gartenbesitzer können die Kartons allerdings noch sinnvoll nutzen. Was steckt dahinter?
Es mag zunächst ungewöhnlich klingen, aber Gartenfreunde können Kartons effektiv im Garten einsetzen. Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit kann es sinnvoll sein, Pappe nicht sofort zu entsorgen, sondern sie weiterzuverwenden. Kartons bekämpfen nämlich nicht nur Unkraut, sondern verbessern auch die Bodenqualität im Garten. Wie geht man bei der Methode vor?
Warum ausgelegte Kartons gut für den Garten sind
Kartons, die großflächig auf dem Pflanzbeet ausgelegt werden, wirken sich positiv auf die Gartenerde aus. Das weiß auch der englische Garten-Profi Charles Downing, der diese ungewöhnliche Maßnahme im Rahmen seines „No-dig-gardening“-Konzept empfiehlt. Diese Gründe sprechen dafür:
- Unkraut unter der Kartonschicht stirbt ab und wird zu natürlichem Dünger.
- Karton verrottet und wird selbst zu einem Nährstofflieferanten für die Gartenerde.
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Mit Kartons die Gartenerde im Pflanzbeet verbessern
Im Grunde ist es nicht besonders kompliziert, mit Karton die Pflanzerde im Beet aufzuwerten. So geht man dabei vor:
- Erde auflockern: Der Erdboden sollte an der entsprechenden Stelle nicht zu fest sein.
- Kartons verteilen: Je nach Fläche die Kartons gleichmäßig auf der Gartenerde verteilen.
- Kompost verstreuen: Auf die Kartons nun eine Schicht Kompost oder Blumenerde geben.
- Mulch auftragen: Danach über der Kompostschicht Mulch verstreuen. Die oberste Schicht kann ruhig bis zu zehn Zentimeter dick sein, damit das Unkraut nicht nachwächst.
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So funktioniert das Anpflanzen mit der Karton-Methode
Wenn man mit einem Messer ein „X“ in den Karton schneidet und dann die vier Ecken aufklappt, kann man trotz der Kartons Pflanzen in die Gartenerde setzen. Dafür empfehlen sich beispielsweise Zwiebel- oder Topfpflanzen.
Bei Pflanzensamen ist es gar nicht erst notwendig, die Kartonschicht zu durchbrechen. Diese kann man einfach in die Kompostschicht (alternativ Blumenerde) einsetzen und gießen. Bis sich die Wurzeln gebildet haben, sind die Kartons auch zersetzt.
Was ist mit Schadstoffen im Karton?
„Manche mögen bei der Methode Bedenken haben, da man nicht genau weiß, welche möglichen Schadstoffe im Karton stecken. Generell sollte man auf beschichtete Pappe verzichten und nur Wellpappe verwenden, die nicht großflächig bedruckt ist. Wellpappe besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Der Leim, der die Bahnen zusammenhält, besteht in den meisten Fällen aus pflanzlicher Stärke. Allerdings gibt es auch kein Öko-Siegel für Kartons, es lässt es sich also nicht komplett ausschließen, dass sich nicht dennoch Schadstoffe im Karton befinden, die sich dann in der Erde ablagern.“