17. Juni 2022, 5:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie sind nur etwa sechs Millimeter groß, können Gartenbesitzern die Kirschernte und den Genuss aber ordentlich verhageln: Die Maden der Kirschfruchtfliege. Wie lässt sich den Insekten beikommen?
Es ist keine leckere Vorstellung – beim Biss in die Kirsche hat man auf einmal eine Made im Mund. Verantwortlich für die unappetitliche Beilage: Die Kirschfruchtfliege, die ihre Eier noch am Baum in die Früchte legt. Vermeiden lässt sich das nur schwer – im heimischen Garten aber vor allem mit kluger Auswahl der Kirschsorte.
Manche Sorten schützen vor der Kirschfruchtfliege
Die frühe Kirsche entgeht der Made – zumindest meistens. Europäische Kirschfruchtfliegen schlüpfen erst ab Mitte Mai aus Puppen, die den Winter im Boden überdauert haben. Ihre Eier legen sie dann nur in Süßkirschen, die sich gerade von grün auf gelb färben. Noch etwas später dran ist die eingeschleppte Amerikanische Kirschfruchtfliege. Sie wählt allerdings auch rot gefärbte Früchte zur Eiablage. Und schreckt selbst vor Sauerkirschen nicht zurück.
Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW empfiehlt daher als besten Schutz vor vermadeten Kirschen den Anbau frühreifer Kirschsorten, wie der dunkelroten Herzkirsche Burlat. Färben diese sich von grün auf gelb um, sind noch kaum Fliegen unterwegs.
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Madige Kirschen nicht auf den Kompost werfen
Wer bereits mit Madenbefall zu kämpfen hat, tut gut daran, die betroffenen Kirschen abzupflücken und vom Boden aufzusammeln. So lässt sich zumindest verhindern, dass die Maden später aus den Kirschen krabbeln, sich unter dem Kirschbaum verpuppen und das Spiel im nächsten Frühjahr von Neuem beginnen kann. Erkennen lassen sich betroffene Früchte an einem braunen, eingesunkenen Fleck neben dem Fruchtstiel. Außerdem sind sie meist glanzlos und weich.
Aber Vorsicht: Die zusammengekehrten Kirschen und Larven nicht auf den Kompost werfen – denn auch dort verpuppen sie sich und sorgen im kommenden Jahr für neue Maden. Am besten entsorgt man die madigen Kirschen über die Biotonne.
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Kirschbaum in Netz wickeln
Ein weiterer Tipp der Landwirtschaftskammer NRW: Gelbe Leimtafeln (Gelbfallen) in die Südseite der Kirschbäume hängen. Statt die heranreifenden gelben Kirschen anzufliegen, steuern die Fliegen dann die klebrigen Tafeln an und bleiben daran haften.
Kleinere Kirschbäume können zum Schutz vor den Insekten zudem in ein feinmaschiges Netz gehüllt werden. Bei sehr großen Bäumen kann es sinnvoll sein, einzelne Äste mit Netzen zu umwickeln, um zumindest einige Kirschen madenfrei zu halten.
Übrigens: Unter dem Kirschbaum herumlaufende Hühner gelten als Geheimtipp gegen Kirschfruchtfliegen. Die Tiere setzen die Larven der Insekten auf ihren Speiseplan.