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Zeitpunkt und Technik

Wie man den Kirschlorbeer richtig schneidet

In voller Blüte ist der Kirschlorbeer nicht nur eine Augen- sondern auch eine Bienenweide. Mit dem richtigen Schnitt blüht die Lorbeerkirsche besonders üppig.
In voller Blüte ist der Kirschlorbeer nicht nur eine Augen- sondern auch eine Bienenweide. Mit dem richtigen Schnitt blüht die Lorbeerkirsche besonders üppig. Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

26. Februar 2025, 14:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Lorbeerkirsche wächst nicht nur schnell, sondern auch blickdicht. Daher ist die immergrüne Pflanze besonders bei Gärtnern als Heckenpflanze beliebt. Damit sie besonders üppig blüht, sollte man sie zum richtigen Zeitpunkt schneiden.

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Obwohl der Kirschlorbeer hierzulande in vielen Gärten zu finden ist, ist die Pflanze mittlerweile umstritten. Sie gehört nämlich zu den Neophyten – also invasiven Arten, die nicht aus der Region stammen. Ursprünglich kommt der Kirschlorbeer aus Südosteuropa, dem Iran und Libyen. Die Pflanze ist äußerst widerstandsfähig und hält sogar starkem Frost stand. Doch das ist nicht der einzige Vorzug, der sie bei Gartenbesitzern so beliebt macht. Aufgrund ihres blickdichten Wuchses ist der immergrüne Strauch die ideale Heckenpflanze. Zudem wächst der Kirschlorbeer besonders schnell – in einem Jahr um 20 bis 40 Zentimeter. Schnellwachsende Pflanzen benötigen jedoch einen regelmäßigen Pflegeschnitt. Was man beim Schneiden des Kirschlorbeers beachten sollte, verrät myHOMEBOOK.

Rückschnitt von Kirschlorbeer nur zwischen Oktober und Februar

Zwischen 1. März und 30. September ist es laut Bundesnaturschutzgesetz verboten, Hecken, Bäume und Büsche zu fällen oder abzuschneiden. Dies dient dem Vogelschutz, denn diese bauen in dieser Zeit in Hecken und Bäumen Nester. Größere Schneidearbeiten würden sie stören und damit verjagen. Größere Schneidemaßnahmen sollten aufgrund der Schonzeit also immer im Winter bzw. Spätwinter oder Herbst erfolgen.

Leichte Form- und Pflegeschnitte sind aber auch noch nach dem 1. März erlaubt. Dies betrifft etwa Zweige, die störend in Wege ragen und kranke oder mit Schädlingen befallene Pflanzenteile, die man aus Schutz vor Ausbreitung entfernen sollte.

Kirschlorbeer im Spätwinter schneiden

Sowohl aus Vogelschutzgründen als auch um Frostschäden an den Trieben zu vermeiden, sollte der Hauptschnitt am Kirschlorbeer im Spätwinter ausgeführt werden. Hier bietet sich Mitte bis Ende Februar an. Jüngere Pflanzen sollten stärker zurückgeschnitten werden als ältere, damit die Heckenpflanze kompakt wächst und schnell blickdicht wird.

Neuaustriebe kann man ohne Weiteres um die Hälfte kürzen. Dies animiert den Strauch zum Wachstum und zur Verzweigung und sorgt für buschige Hecken, die schnell wieder nachwachsen. Der richtige Ansatzpunkt für den Schnitt ist jeweils kurz über einem Blattpaar.

Wer eine Lorbeerkirsche als einzelnen Strauch oder auch in Baumform kultiviert, muss keinen so starken Rückschnitt vornehmen. Hier kann einfach ein gründlicher Formschnitt erfolgen. Besonders die Kugelform bietet sich bei Stämmchen an und auch Solitärsträuchern kann eine rundliche Form verpasst werden.

Auch interessant: Was man bei verkahlten Hecken noch tun kann, um sie zu retten

Kirschlorbeer im Herbst schneiden

Manche Pflanzen treiben unter günstigen Bedingungen besonders stark aus. Dann kann ein zweiter Schnitt im Herbst, nach der Vogelschutzzeit, durchaus Sinn machen. Hier sollte aber weniger stark als im Frühjahr zurückgeschnitten werden, da andernfalls die Blüte im Frühling geringer ausfallen kann.

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Das richtige Werkzeug, um Kirschloorbeer zu schneiden

Viele Hobbygärtner greifen am liebsten zur elektrischen Heckenschere, wenn es um den Rück- oder auch Formschnitt geht. Beim Kirschlorbeer sollte man aber tatsächlich auf Handarbeit setzen. Denn die Lorbeerkirsche gehört zu den immergrünen Heckenpflanzen und die elektrische Heckenschere zersäbelt alles, was ihr in den Weg kommt – auch grüne Blätter, die noch eine Weile an der Pflanze verbleiben. Dies führt zu vielen braunen Blattresten am Kirschlorbeer, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch eine Angriffsfläche für Schädlinge und Krankheitserreger bieten.

Eine scharfe Handschere sorgt für verletzungsarmes Schneiden beim Kirschlorbeer und hat für den Gärtner eine fast meditative Wirkung. Der Schneidevorgang ist ruhig und langsamer und die Pflanze wird nur an wirklich notwendigen Stellen verletzt. Beim Schneiden sollten allerdings unbedingt Handschuhe getragen werden. Die Lorbeerkirsche ist giftig und bei empfindlicher Haut können die Pflanzensäfte zu Hautreizungen führen.

Marike Stucke
Autorin

Schutz für die Vogelwelt

„Heckenpflanzen sind nicht nur der ideale Sichtschutz, um sich gegen ungeschützte Blicke im eigenen Garten zu wappnen. Sie bieten vielen Vögeln ein Refugium, in dem die Tiere sich verstecken und auch nisten können. Im Frühling fliegen zahlreiche Bestäuber die Blüten der Pflanze an. Auch die Beeren der Lorbeerkirsche sind bei Vögeln sehr beliebt und Insekten, die sich im dichten Blattdickicht verstecken, sind für Vögel darüber hinaus echte Leckerbissen. Wer also der Natur etwas Gutes tun will, setzt auf Heckenpflanzen und schneidet diese nicht zu schmal und radikal zurück. Je dichter und breiter die Hecke, desto wohler fühlen sich Spatz, Amsel und Meise hier.“

Themen Gartenpflanzen

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