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Platzsparender Anbau

Klettererdbeeren im Garten und auf dem Balkon pflanzen

Klettererdbeeren bieten sich wunderbar für Gärten oder Balkone mit wenig Platz an
Klettererdbeeren bieten sich wunderbar für Gärten oder Balkone mit wenig Platz an Foto: Getty Images / Alexander Shapovalov
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

6. August 2023, 5:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wer köstliche Erdbeeren ernten möchte, braucht nicht unbedingt eine große Anbaufläche. Klettererdbeeren versprechen auch auf kleinen Beeten oder sogar in Kübeln eine stattliche Ernte. myHOMEBOOK verrät, auf was man bei der Pflanzung und Pflege achten sollte.

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Als Reinhold Hummel in den 1950er Jahren aus einer zweimal im Jahr tragenden Erdbeersorte und anderen Züchtungen die ersten Klettererdbeeren (Fragaria x ananassa) züchtete, war der PR-Rummel groß. Die spezielle Wuchsform, die sich durch hochgebundene Ausläufer auszeichnet, versprach höhere Erträge auf gleicher Fläche. Besonders für Balkon- und Terrassengärtner schien das attraktiv. Die große Begeisterung hat sich zwar gelegt, aber dennoch werden die Pflanze gerne gekauft.

Klettererdbeeren pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Klettererdbeeren ist von April bis Anfang Mai. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass das Herz der Pflanzen über dem Erdboden bleibt.

Wie sehen Klettererdbeeren aus?

Klettererdbeeren unterscheiden sich im Aussehen kaum von herkömmlichen Erdbeeren. Der Name suggeriert zwar, dass die Pflanzen klettern können, doch das stimmt nicht. Genau wie andere Erdbeeren auch bilden Klettererdbeeren Ausläufer. Diese klettern nicht von allein, sondern man muss sie an Spalieren, Zäunen oder anderen Rankhilfen nach oben binden. Diese Ausläufer blühen und fruchten im selben Jahr.

Tipp: Die meisten Klettererdbeeren können, statt nach oben gebunden zu werden, ebenso gut nach unten wachsen und damit als Hängeerdbeeren dienen.

Standort und Bodenansprüche

Klettererdbeeren gedeihen an sonnigen und geschützten Standorten am besten. Sie können sowohl im Beet als auch im Kübel wachsen. Der Boden sollte durchlässig, humos und nährstoffreich sein und im leicht sauren Bereich liegen.

Sorten

Zu den bekanntesten Sorten gehört „KletterToni“. Er ist der Nachfolger der ersten Klettererdbeere „Sonja Horstmann“, wächst bis zu 1,2 Meter in die Höhe und bildet mittelgroße Früchte aus. Die Sorte „Hummi“ erreicht aufgebunden eine Höhe von bis zu eineinhalb Metern und bildet große, leuchtend rote Früchte. „Parfum Freeclimber“ ist eine Sorte mit kürzeren Ausläufern. Sie bildet zuckersüße, große Früchte mit Walderdbeeraroma.

Klettererdbeeren pflegen

Klettererdbeeren sollte man etwas mehr Zuwendung zukommen lassen als herkömmlichen Erdbeeren. Man muss sie hochbinden und regelmäßig düngen.

Bewässerung

Klettererdbeeren sollten so gegossen werden, dass der Boden nie austrocknet. Kübelpflanzungen brauchen auch im Winter hin und wieder etwas Wasser.

Düngung

Weil Klettererdbeeren gleichzeitig Ausläufer, Blüten und Früchte bilden, benötigen sie mehr Energie als herkömmliche Erdbeeren. Deshalb empfiehlt es sich, neben einem Langzeitdünger schon ab der Pflanzung alle zwei Wochen mit einem organischen Beerendünger für ausreichend Nährstoffe zu sorgen.

Schnitt

Um die jungen Klettererdbeeren bei der Rankenbildung zu unterstützen, ist es sinnvoll, in den ersten Wochen die Blüten zu entfernen. Dadurch hat die Pflanze mehr Kraft, die sie in die Ausläuferbildung stecken kann. Die zweite Schnittmaßnahme erfolgt im Spätherbst, wenn die Pflanze für den Winter vorbereitet wird. Alle Ausläufer und die letzten Blütenstände werden abgeschnitten.

Vermehrung

Klettererdbeeren lassen sich genauso wie auch andere Erdbeeren am leichtesten über Ausläufer vermehren. Eine ausführliche Anleitung zur Vermehrung von Erdbeeren finden Sie hier.

Überwinterung

Klettererdbeeren sind winterhart. Unabhängig davon, ob sie im Beet oder im Kübel wachsen, tut ihnen ein bisschen Winterschutz dennoch gut. Im späten Herbst werden die letzten Blütenstände und Ausläufer abgeschnitten. Klettererdbeeren im Beet sollte man dann mit einer Schicht aus Laub abdecken. Kübelpflanzungen überwintern am besten an einem geschützten Ort mit einem Vlies ummantelt. Sie sollten hin und wieder mit ein wenig Wasser versorgt werden, damit sie über den Winter nicht vertrocknen.

Alternativen

Wer ausreichend Platz zur Verfügung hat, kann statt Klettererdbeeren herkömmliche Erdbeeren pflanzen. Die Auswahl an wunderbar aromatischen Sorten ist beachtlich. Viele von ihnen schmecken erheblich besser als Sorten aus dem Erwerbsanbau, weil dort nicht Geschmack, sondern Lagerfähigkeit die entscheidende Rolle spielt.

Bienenfreundlichkeit

Bienen und Hummeln fliegen die Erdbeerblüten gerne an. Erdbeeren gelten zwar eigentlich als Selbstbestäuber, sind also nicht unbedingt auf Insektenflug angewiesen, aber dennoch bringen sie höhere und bessere Erträge, wenn die Insekten bei der Bestäubung helfen.

Krankheiten und Schädlinge

Wie auch andere Erdbeeren können Klettererdbeeren verschiedene Krankheiten wie den Grauschimmel bekommen. Um dieser Krankheit vorzubeugen, empfiehlt sich ein sonniger Standort und eine Unterlage aus Stroh für die bodennah wachsenden Früchte. Kommt es dennoch zu einem Befall, sollte man die kranken Früchte schnellstmöglich entfernen und im Hausmüll entsorgen.

Ernte

Wenn die Klettererdbeeren vollständig gefärbt sind und kein weiß-gelblicher Rand mehr zu erkennen ist, können die Früchte geerntet werden. Die ersten Früchte sind im Juni erntereif, die letzten bis der Frost einsetzt.

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Verwendung in der Küche

Klettererdbeeren schmecken wie herkömmliche Erdbeeren und man kann sie ebenso verwenden. Erdbeertorte, Erdbeermarmelade und Erdbeeren mit Sahne gehören zu den Klassikern der Erdbeerrezepte. Wer die Abwechslung liebt, kann Erdbeeren auch mal zu Eis oder Fruchtleder verarbeiten oder mit Feldsalat, Nudeln oder Reis kombinieren.

Katharina Petzholdt, Redakteurin

myHOMEBOOK meint:

„Den fantastischen Bildern von super ertragreichen Klettererdbeeren stehen viele recht ernüchternde Erfahrungsberichte von Hobbygärtnern gegenüber. Ob die Versprechungen rund um die Pflanzen zu hoch sind, oder ob die Pflege doch zu tricky ist? Probieren kann man es ja mal! “Katharina Petzholdt, Redakteurin
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