5. Mai 2020, 4:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Knoblauch zählt zu den beliebtesten Gewürzpflanzen. Wer selbst für einen Vorrat sorgen möchte, anstatt immer Nachschub im Supermarkt kaufen zu müssen, kann selbst Knoblauch anpflanzen – entweder im Garten oder auf dem Balkon.
Bereits im alten Ägypten und im Altertum hatte man Knoblauch als Nahrungsmittel und auch Medizin verwendet. Denn die zur Gattung Lauch gehörende Pflanze hat einen hohen Anteil an natürlichem Antibiotikum. Dadurch wirkt sie gegen Darmparasiten, bei Wunden oder Zahnschmerzen – und als Gewürz verleiht sie jedem Gericht eine besondere Note. Wer Knoblauch pflanzt, sorgt außerdem im Beet für einen schönen Hingucker: Er hat weiße bis leicht rosafarbige Blüten.
Knoblauch
Boden
humusreich, durchlässig, locker
Pflanzzeit
Herbst oder Frühjahr
Standort
sonnig bis halbschattig
Gießen
mäßiger Bedarf
Blüte-/ Erntezeit
Juni bis Juli
Giftig
nein
Düngen
leichte Kompostzugabe im Frühjahr
ja
Voraussetzungen, um Knoblauch zu pflanzen
Knoblauch benötigt einen warmen, sonnigen Standort und lockere, fruchtbare Erde. Ist der Boden zu lehmig, muss man Sand untergraben, um ihn aufzulockern. Ist der Boden durchlässiger, kann sich keine Staunässe entwickeln, die Knoblauch nicht verträgt.
Wann muss man Knoblauch pflanzen?
Es gibt zwei mögliche Zeiträume, in denen man Knoblauch pflanzen kann: Entweder im Herbst (zwischen September und Oktober) oder im Frühjahr (von Februar bis Mitte April).
- Wer Knoblauch im Herbst pflanzt, muss die Knollen gut über den Winter bringen. Dafür am besten eine Mullschicht auf das Beet streuen.
- Wer Knoblauch im Frühjahr pflanzt, muss mit kleineren Knollen rechnen.
Hinweis: Für Anfänger eignet sich der nicht winterharte Frühlingsknoblauch. Er bringt bis in den Herbst hinein erntereife Knollen hervor.
Knollen pflanzen – Schritt für Schritt erklärt
Knoblauch kann in ein abgeerntetes Kartoffel- oder Bohnenbeet gepflanzt werden. Dafür muss man die Erde nur von Unkraut befreien, sie auflockern und anschließend mit Kompost düngen. Danach geht man wie folgt vor:
- Die Zehen von einer Mutterzwiebel lösen. Es ist wichtig, dass sie gesund sind.
- Danach alle Zehen etwa fünf Tage lang in einem feuchten, warmen Tuch vorziehen.
- Anschließend die Zehen in einem Abstand von zehn bis 15 Zentimetern etwa drei Zentimeter tief in die lockere, feuchte Erde stecken.
Wichtig: Die Spitzen der Zehen müssen nach oben weisen. Die Erde feucht halten, sie darf aber nicht nass sein.
Geeignete Knoblauch-Nachbarn im Gemüsebeet
Genauso wichtig wie der Boden und Standort ist beim Knoblauchpflanzen die Wahl der anderen Gemüsesorten im Gartenbeet. Als Nachbarn eignen sich Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Rote Rüben, Karotten oder Erdbeeren. Die wirken sich sogar gegenseitig positiv auf die Ernte aus. Die Erdbeeren werden durch Knoblauch größer und besser im Geschmack, der Knoblauch durch die Erdbeeren saftiger. Zudem vertreibt der Knoblauch-Duft Schädlinge aus dem Beet.
Knoblauch sollte hingegen nicht in der Nähe von Zwiebeln, Lauch und Schnittlauch gepflanzt werden. Der Grund ist ein Schädling: die Lauchminierfliege.
Kleiner Zusatz-Tipp: Gräbt man einige Knoblauchzehen in der Nähe von Rosen in die Erde, sollen die Rosen besonders gut duften.
Welche Schädlinge befallen Knoblauch?
Neben besagter Lauchminierfliege ist die Knoblauchfliege der größte Feind der Knollen – allerdings nur für Winterknoblauch. Ab April kann man die Fliegenlarven in den Pflanzentrieben entdecken, ab Anfang Mai sind dann auch sichtbare Schäden erkennbar. Dazu gehören Fraßspuren der Maden in den inneren, neuen Blättern. Seitenränder sind außerdem zack ausgefranst, verkrümmt oder verdreht. Manchmal bleibt das Wachstum des Haupttriebs auch völlig aus. Oftmals bilden sich in solchen Fällen zahlreiche schwächere Seitentriebe. Die Pflanze bekommt dann ein „grasartiges“ Aussehen und die Zehen bleiben klein.
Knollen vor der Knoblauchfliege schützen
Eine chemiefreie Möglichkeit ist, ein Ernteschutznetz aus Baumwolle über dem Gartenbeet vor der Hauptflugzeit im Mai auslegen und die Knoblauchpflanzen damit abdecken. Man kann den Befall auch vermeiden, indem man die Zwiebeln erst möglichst spät säet und keinen stark riechenden Dünger oder frischen Mist verwendet.
Knoblauch richtig düngen & pflegen
- Sofern das Beet vor dem Pflanzen mit Kompost gedüngt wurde, braucht Knoblauch keine weitere Düngerzugabe. Höchstens in der Hauptwachstumsphase (bis Ende Mai) kann ein- bis zweimal etwas verdünnte Brennnesseljauche in das Beet gegeben werden.
- Knoblauch nur mäßig gießen, die Blätter dabei nicht mit Wasser benetzen.
- Winterknoblauch sollte während seiner Wachstumsphase (zeitiges Frühjahr) zweimal gehackt werden.
- Knoblauch sollte keinem starken Regen ausgesetzt sein. Er verträgt zu viel Feuchtigkeit nicht.
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Knoblauch auf dem Balkon pflanzen
Wer keinen Garten hat, kann auch selbst Knoblauch auf dem Balkon pflanzen. Dafür reicht ein kleiner Topf oder Kasten, der an einen sonnigen Platz in Nähe der Hauswand aufgestellt wird. Wichtig ist, dass das Gießwasser in dem Gefäß ablaufen kann, sodass es nicht zu Staunässe kommt. Ansonsten funktioniert das Anpflanzen des Knoblauchs genauso wie im Gartenbeet.
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Knoblauch ernten und lagern
Sobald sich zwei Drittel der Pflanze gelb gefärbt haben, kann man die Knollen aus der Erde holen. Bei der Wintersorte ist dieser Zeitpunkt meist Mitte Juli gekommen. Dann müssen die Knollen für ein paar Tage an einem trockenen, kühlen und schattigen Ort aufgehängt werden. Danach hält sich der Knoblauch etwa sechs bis acht Monate.
(Anette Bauer/myHOMEBOOK)