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Gemüsebeet

Kohlhernie – was hilft gegen die hartnäckige Pflanzenkrankheit?

Kohlhernie: Kohlkopf mit braunen Blättern
Welke Blätter und knotige Wurzeln – dahinter könnte die Kohlhernie stecken Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

26. Februar 2022, 6:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kohlhernie – unter Hobby- und Gemüsegärtnern schrillen bei dem Wort die Alarmglocken. Die Pflanzenkrankheit wird durch einen Schleimpilz verursacht und ist schwer zu bekämpfen.

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Mitunter macht sich im Gemüsebeet eine unter Hobbygärtnern gefürchtete Pflanzenkrankheit breit: die Kohlhernie. Hinter der Krankheit steckt ein Schleimpilz namens Plasmodiophora brassicae. Ist der Pilz erstmal da, ist er schwer aus dem Garten zu vertreiben. Denn die Pilz-Sporen bleiben viele Jahre im Boden und richten weiteren Schaden an.

Wie erkennt man das Schadbild durch Kohlhernie?

Eine Pflanze, die an Kohlhernie erkrankt, bildet an den Wurzeln knotenartige Wucherungen aus. Der Grund: Plasmodiophora brassicae dringt über die Erde in die Wurzeln ein und bringt den Hormonhaushalt der Pflanze durcheinander. Der Pilz stört das natürliche Wachstumsverhalten, die befallene Pflanze bildet daraufhin Verdickungen an der Wurzel. Das Problem tritt sowohl während der Sommerzeit als auch im Winter bei Trockenheit auf. Denn durch den Pilzbefall ist die Wasserversorgung im Inneren der Pflanze gestört. Blüten, Früchte und Blätter verwelken und sterben ab.

Welche Pflanzen an Kohlhernie erkranken können

Der Name verrät es schon: Betroffen sind vor allem viele Kohlgewächse. An Kohlhernie erkranken jedoch auch andere Gemüse, etwa Radieschen und Rettich. Anfällig sind zudem Kreuzblütengewächse wie Levkojen und Goldlack, Senf oder Raps.

Auch interessant: Wie der Kohlanbau im Garten gelingt

Den Pilz mit Chemie bekämpfen

Die harte Chemie-Keule bringt nicht viel im Kampf gegen Kohlhernie. Fungizide, also Wirkstoffe gegen Pilze, sollten generell nur in Ausnahmefällen auf dem Gemüsebeet eingesetzt werden. Im Handel sind einige biologische Pflanzenschutzmittel erhältlich, zum Beispiel „Bio-S“ oder „Ledax-san“.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Kohlhernie

Es gibt einige Maßnahmen, damit Kohlhernie erst gar nicht im Garten auftritt. Das A und O ist eine gute Bodenhygiene. In gesunder und lockerer Gartenerde werden Pflanzen seltener von Pilzen befallen. Hobbygärtner können die Gartenerde zudem mit Kalk versorgen und so vor Schädlingsbefall stärken. Bio-Gärtner schwören auf Algenkalk, der ins Pflanzloch zugegeben wird.

Eine weitere, wichtige Schutzmaßnahme gegen Pflanzenkrankheiten wie Kohlhernie ist eine ausgewogene Vielfalt im Garten. Wer im Gemüse- oder Staudenbeet unterschiedliche Pflanzen kultiviert, macht es Krankheitserregern schwer, sich zu verbreiten. Gegen Kohlhernie hilft zudem das strikte Einhalten der Fruchtfolge im Gemüsebeet. Kohl sollte frühestens nach rund drei Jahren mit anderen Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler an derselben Stelle gepflanzt werden.

Was zusätzlich gegen die hartnäckige Pflanzenkrankheit wirkt, ist der richtige Umgang mit Setzlingen. Vor dem Einpflanzen taucht man die Jungpflanzen in eine Brühe aus Schachtelhalm. Die zarten Wurzeln werden dadurch gereinigt und gestärkt. myHOMEBOOK erklärt in diesem Artikel, wie man Brühen und Jauchen aus Pflanzen ganz einfach selbst herstellt. Jauchen können auch zum Schutz vor Krankheiten auf viele Pflanzen gesprüht werden. Bei einem starken Befall durch Kohlhernie trägt man das Spritzmittel öfters auf, am besten in kurzen Abständen.

Falsche Gründüngung kann Pflanzen krank machen

Um Pflanzen und Gemüse generell vor einem Befall durch Krankheitserreger und Schädlinge zu stärken, empfiehlt sich im Frühjahr eine Gründüngung. Die Gartenerde wird durch den gezielten Anbau von Gründüngungspflanzen gelockert, die Wasserversorgung verbessert. Gegen Kohlhernie hilft jedoch nicht jedes Gewächs. Die Experten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erklären: „Senf, Raps und Kresse werden häufig empfohlen, haben im Gemüsegarten aber nichts zu suchen. Als Kreuzblütler sind sie mit den Kohlgewächsen und Rettich, Radies verwandt und fördern die Kohlhernie.“

Zwiebeln und Lauch in Vorkultur schützen vor der Pflanzenkrankheit

Viele Gemüsesorten lassen sich im Frühling pflanzen, sobald kein Spätfrost mehr droht. Das Gemüsebeet kann man aber schon vorab im Vorfrühling bepflanzen. Für die sogenannte Vorkultur eignen sich jedoch nur schnell wachsende und kälteresistente Gemüse, etwa Salat. Um der Kohlhernie den Garaus zu machen, eignen sich in Vorkultur Zwiebeln oder Lauch.

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Resistente Gemüse gegen Kohlhernie

An Gemüsen sind Kohlrabi und Rosenkohl besonders anfällig durch einen Befall der Kohlhernie. Im Handel gibt es jedoch einige Kohlsorten, die gegen den Schleimpilz resistent sind. Darunter mehrere Grünkohl-Sorten und die Blumenkohl-Sorte „Clapton F1“. „Orient Surprise F1“ und „Autumn Fun F1“ sind Neuzüchtungen von Chinakohl. Sowohl diese Neuzüchtungen als auch die Weißkohl-Sorte „Kikaxy F1“ werden durch Plasmodiophora brassicae nicht geschädigt.

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