20. April 2021, 10:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei der Garten- und Pflanzenpflege kommt man um zwei Begriffe nicht herum: Humus und Kompost. Was die Unterschiede sind und wann was zum Einsatz kommen sollte.
Bei Humus und Kompost handelt es sich um zwei ähnliche Formen von Substrat. Sie unterscheiden sich aber in ihrer Entstehung und Zusammensetzung. Außerdem kommen sie zu anderen Zwecken zum Einsatz.
Übersicht
Was ist Humus?
Es handelt sich um eine Bezeichnung für die oberste Bodenschicht. Er besteht aus zersetzten organischen Rückständen, die die Bodenorganismen aus tierischen und pflanzlichen Überresten produzieren. Außerdem entsteht Humus ohne fremde Einwirkungen – im Gegensatz zu Kompost.
Das homogene Substrat ist reich an Nährstoffen, das es den Pflanzen zur Verfügung stellt und speichert Wasser. Es kommt allerdings nicht überall vor, denn Nadelwälder sind beispielsweise zu sauer. Der Boden braucht ein ausgeglichenes Verhältnis von Feuchtigkeit, Luft und Wärme.
Dazu passend: Tipps, um Humus selbst herzustellen
Was ist Kompost?
Kompost besteht aus pflanzlichen, nicht verrotteten Abfällen, die noch nicht vollständig zersetzt sind. Erst die Bodenorganismen verarbeiten ihn zu Humus. Kompost wird also aktiv hergestellt. Man unterscheidet dabei zwischen zwei verschiedenen Kompostsorten: Frischkompost und Fertigkompost. Frischkompost beinhaltet nur geringe Anteile von organischen Rückständen, die die Aktivität der Mikroorganismen anregen. Fertigkompost kann nur langsam verarbeitet werden und gibt daher über einen längeren Zeitraum Nährstoffe ab.
Lässt man Kompost lange reifen und lagert ihn über einen längeren Zeitraum, ist er mit Humus vergleichbar.
Mehr dazu: Welche Würmer aus Kompost kostbaren Humus machen
Wann braucht man Humus oder Kompost?
Humus dient besonders der Bodenverbesserung, man kann ihn aber auch beim Einsetzen neuer Pflanzen, zum Düngen oder als eine Kur für den Rasen verwenden. Kompost verbessert die Bodenstruktur sowie die Wasser- und Luftversorgung und erhöht die Stabilität. Man kann ihn das ganze Jahr über bis in den Herbst nutzen, um den Garten zu düngen. Besonders empfiehlt er sich im Frühjahr, wenn sich die Pflanzen in der Wachstumsphase befinden.
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Organischer Kompost oder künstlicher Dünger?
Die Alternative zu selbst hergestelltem, organischem Kompost ist künstlich hergestellter Dünger, den es im Handel zu kaufen gibt. Mit ihm sparen sich Hobbygärtner zwar die Arbeit, Pflanzenreste und passende Abfälle zu Erde zu verarbeiten, allerdings tun sie der Umwelt mit den chemischen Mitteln keinen Gefallen.
Das bestätigte auch ein Langzeitexperiment der University of California, UC Davis, bei dem Bakterienstämme in Böden untersucht und verglichen wurden, die jeweils mit organischem oder künstlichem Dünger versorgt worden waren. Es stellte sich heraus, dass in Böden, die organischen Dünger in Form von Kompost verabreicht bekommen hatten, weniger Erreger auftraten, die unter anderem zu Lebensmittelvergiftungen führen konnten.