10. Oktober 2023, 11:13 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Für Ratten und Mäuse ist der Komposthaufen im Garten ein wahres Schlaraffenland. Umso wichtiger ist es, ihn richtig zu sichern. Wie man dabei vorgeht und was man tut, wenn die Nagetiere bereits da sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Ein Komposthaufen ist eine wertvolle Ergänzung für den Garten. Hier kann man Gartenabfälle, Rasenschnitt und mehr entsorgen. Doch das ist nicht alles: Mit der Zeit zersetzen sich die Abfallprodukte und es entsteht ein wertvoller Dünger für den Garten. Über die Abfälle freuen sich allerdings nicht nur Gärtner, sondern auch allerlei Tiere. Neben Fliegen, Würmern oder Käfern sind es auch Ratten und Mäuse, für die der Kompost ein reich gedeckter Tisch ist. Umso wichtiger ist es, den Kompost richtig zu sichern. Doch was tut man, wenn die Nagetiere bereits einen Weg hineingefunden haben?
Übersicht
- Werden Ratten und Mäuse durch den Komposthaufen in den Garten gelockt?
- Muss man Ratten und Mäuse im Garten melden?
- Warum sollte man Ratten und Mäuse loswerden?
- Wie erkennt man einen Ratten- und Mäusebefall im Kompost?
- Wie wird man Ratten und Mäuse aus dem Kompost los?
- Wie verhindert man, dass Ratten und Mäuse den Komposthaufen befallen?
Werden Ratten und Mäuse durch den Komposthaufen in den Garten gelockt?
Obwohl Ratten und Mäuse einen breit aufgestellten Speiseplan haben und auch fleischhaltige Abfälle anknabbern würde, bevorzugen sie doch Obst und Gemüse. Davon gibt es in der Regel auf einem Komposthaufen reichlich. Durch ihre feinen Nasen mit etwa 1000 Geruchsrezeptoren können Ratten die leckere Kost bereits kilometerweit riechen. Kein Weg ist damit zu weit, zu hoch oder zu tief: Die Nagetiere sind echte Überlebenskünstler und finden auf die eine oder andere Weise ihren Weg in den Komposthaufen, wenn dieser nicht gesichert ist.
Obwohl man Essensreste auf dem Komposthaufen entsorgen kann, ist es durchaus möglich, ungewollt Ratten und Mäuse anzulocken. Besonders beliebt sind bei den Tieren süßes Obst oder Küchenabfälle wie Karotten oder Speisereste. Hierzulande sind es übrigens besonders Wanderratten, denen man begegnet.
Muss man Ratten und Mäuse im Garten melden?
Sieht man vermehrt Ratten im Garten umher flitzen, sollte man dies dem zuständigen Ordnungsamt melden. Genauere Informationen bekommt man sich bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung vor Ort. Bei den kleineren Verwandten, den Mäusen, besteht meist keine Meldepflicht. Doch auch hier kann es sinnvoll sein, die Behörden zu informieren.
Warum sollte man Ratten und Mäuse loswerden?
Anders als ihr Ruf besagt, sind sowohl Ratten als auch Mäuse durchaus reinliche Tiere. Sie putzen sich am Tag genauso oft und ausgiebig, wie wir es von Katzen kennen. Dennoch geht von den Nagetiere ein Übertragungsrisiko verschiedener Krankheiten aus. Insbesondere über den Urin können Viren an Mensch und Tier übertragen werden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert, kann sich im Kot von Nagetieren zudem das Hantavirus befinden. Je nach Virustyp kann eine Ansteckung lebensbedrohliche Folgen haben.
Hinzu kommt, dass die Nagetiere neben dem Kompost auch die Beete im Garten aufsuchen. Finden sich dort frisches Obst und Gemüse, knabbern sie dieses ebenfalls an. Auf dem Speiseplan der Tiere können auch die Zierpflanzen im Garten stehen. Der Weg ins Haus wird mit der Zeit sicherlich auch ausgekundschaftet. Und auf Ratten oder Mäuse im Haus kann man nun wirklich verzichten.
Zusammenfassend können die Nagetiere auf dem Grundstück für Schaden sorgen und dabei ernst zu nehmende Krankheiten übertragen. Wer einer einzelnen Feldmaus im Garten begegnet, muss sich zunächst jedoch keine Sorgen machen. Da sich sowohl Ratten als auch Mäuse rasend schnell vermehren, unter anderem weil sie früh geschlechtsreif werden, sollte man den Nagern jedoch auch nicht zu wohlgesonnen gegenüberstehen. Es lohnt sich, den Garten so ungemütlich für die Tiere zu gestalten wie möglich – bereits bevor die Nagetiere eingezogen sind.
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Wie erkennt man einen Ratten- und Mäusebefall im Kompost?
Am einfachsten erkennt man einen Befall natürlich, wenn man eine Ratte oder Maus zu Gesicht bekommt. Das ist jedoch selten, da die Tiere meist wissen, wenn ein Mensch – und damit eine potenzielle Gefahr – in der Nähe ist. Kann man sich nicht auf die Augen verlassen, sollte man der Nase nachgehen. Riecht es unangenehm nach Ammoniak, kann das ein Indiz für die Nager sein. Ammoniak wird über die Körperdrüsen ausgeschüttet. Aber auch Kot und Urin enthalten die chemische Verbindung.
Apropos Rattenkot: Hinterlassenschaften können ebenfalls auf unerwünschte Bewohner im Kompost deuten. Dieser ist ungefähr so groß wie ein Reiskorn. Mäusekot ist etwas kleiner und kugelförmig. Hinzu kommt eine dunkle Farbe, die fast schwarz erscheint. In dem dunklen Kompost kann es jedoch herausfordernd sein, den Kot ausfindig zu machen. Gleiches gilt auch für die Trampelpfade der Tiere – ein Indiz für einen Befall, jedoch nicht immer leicht zu finden.
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Wie wird man Ratten und Mäuse aus dem Kompost los?
Mit den richtigen Gerüchen gilt es zunächst, die Nagetiere aus dem Kompost zu vertreiben. Besonders effektiv wirken Chilischoten. Ebenfalls sagt der Geruch von Minze, Kamille, Essig, Gewürznelken und Oleanderblättern sowohl Ratten als auch Mäusen nicht zu. Neben den unangenehmen Gerüchen kann man den Kompost noch auf andere Art und Weise für die Nagetiere ungemütlich machen: Die Tiere mögen es nicht, gestört zu werden. Deswegen kann es manchmal bereits helfen, den Komposter zu schütteln. Oft sieht man in kurzer Zeit die Mäuse davonlaufen.
Hat man die Ratten oder Mäuse erfolgreich verscheucht, sollte man seinen Komposthaufen niet- und nagelfest machen. Laut des Deutschen Schädlingsbekämpfer Verbands e. V. (DSV) ist es die wichtigste Maßnahme, um Ratten und Mäuse zu bekämpfen, ihnen die Nahrungsquelle zu entziehen.
Hinweis: Bevor das Ratten- oder Mäuseproblem im Garten außer Kontrolle gerät, ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu engagieren.
Darum sollte man auf Giftköder verzichten
„Auf Giftköder sollte man unbedingt verzichten, wenn man Ratten oder Mäuse loswerden möchte. Verschiedene Gründe sprechen dagegen: Als Erstes gibt es ausreichende Möglichkeiten, die Tiere auf schonende Weise zu vertreiben. Diese sind oft genauso effektiv wie Giftfallen. Hinzu kommt, dass Ratten und Mäuse nicht sofort durch das Gift sterben. Meist ist es eine Qual, die sich über mehrere Tage hinweg erstreckt. Wo sich die Tiere schlussendlich niederlassen und sterben, kann niemand voraussehen. Damit besteht das Risiko, dass der eigene Hund oder die eigene Katze den Kadaver zuerst finden und womöglich fressen. Das noch in der toten Ratte oder Maus enthaltene Gift kann auch den eignen Haustieren schaden.“– Lena Hackauf, myHOMEBOOK-Redakteurin
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Wie verhindert man, dass Ratten und Mäuse den Komposthaufen befallen?
Um in Zukunft keine Ratten oder Mäuse mit dem Kompost im Garten anzulocken, sollte er keine Öffnungen vorweisen, durch welche die Tiere eindringen können. Hierbei gibt es zweierlei zu beachten: Sowohl Ratten als auch Mäuse sind gut im Klettern. Deswegen ist es ratsam, den Kompost von oben mit einem Deckel oder Gitter zu sichern. Hinzu kommt der unterirdische Weg. Auf ein Gitter am Grund des Komposts sollte man auf keinen Fall verzichten.
Zusätzlich kann es helfen, seinen Müll anders zu trennen. Um keine Mäuse anzulocken, entfernt man Obst, Gemüse und Essensreste lieber im Biomüll. Die Tonne ist nicht nur verschlossen, sondern wird zudem – anders als der Komposthaufen – in regelmäßigen Abständen entleert.